Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
tags, wenn diebe sich in meinen träumen
einnisten und mörder
alle leitungen belegen
schalte ich auf wetter
oder volksmusik
tauche ab in der gerinnungsstatistik
bollwerk
im schlaganfallmilleu
"der wind könnte sich zum feind verpuppen"
hast du mich gewarnt und mir einen mundschutz
angereicht wie ein amuse guele
und
"wir sind kriegsgewinnler
sowieso"
das "wir" steht wie ein einsamer traum
nachts
im geplärre
das wetter ändert sich
ich bestehe auf tulpen fürs neue jahr
heimlich höre ich "roxy and elsewhere"
einnisten und mörder
alle leitungen belegen
schalte ich auf wetter
oder volksmusik
tauche ab in der gerinnungsstatistik
bollwerk
im schlaganfallmilleu
"der wind könnte sich zum feind verpuppen"
hast du mich gewarnt und mir einen mundschutz
angereicht wie ein amuse guele
und
"wir sind kriegsgewinnler
sowieso"
das "wir" steht wie ein einsamer traum
nachts
im geplärre
das wetter ändert sich
ich bestehe auf tulpen fürs neue jahr
heimlich höre ich "roxy and elsewhere"
ein wir kommt zur sprache
wie ein kind vor einem okapikäfig
und eine hand schiebt sich in die andere
ich sinke in das braun
ins zittern unter der haut
folge den weißen flüssen
dem spiel der lauschenden
und das herz läuft mir über
grenzen sagst du
gibt es genug für uns
wir vergessen das
streicheln verboten
hinter uns schnäbeln papageien
und rüsselspringer schlafen
wie die wärter
in meinem kopf
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
1980. jeder hat was zu
dieser kleine singende mann.
wenn meine seele ein gesicht hat
dann dieses. sie soll die chancen des gesichts
dieses kleinen bebrillten mannes haben,
der mit einer stimme, die sich nicht
dem versuchen widmet, singt.
die gütige stimme des würstchens, das keines ist,
ein schöner, guter, einfacher, fühlbarer mann,
den es wirklich gab, als ich lag, herum vermutlich
und im besten falle im orangen zimmer.
die studioaufnahmen und seine aufregung davor,
die schön gewesen sein muss, waren mein universumssummen
und das
ist gut zu wissen
Best regards
die unverlorene
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=UOqXy64-hTw[/youtube]
dieser kleine singende mann.
wenn meine seele ein gesicht hat
dann dieses. sie soll die chancen des gesichts
dieses kleinen bebrillten mannes haben,
der mit einer stimme, die sich nicht
dem versuchen widmet, singt.
die gütige stimme des würstchens, das keines ist,
ein schöner, guter, einfacher, fühlbarer mann,
den es wirklich gab, als ich lag, herum vermutlich
und im besten falle im orangen zimmer.
die studioaufnahmen und seine aufregung davor,
die schön gewesen sein muss, waren mein universumssummen
und das
ist gut zu wissen
Best regards
die unverlorene
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=UOqXy64-hTw[/youtube]
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
erfindet man?
die obdachlosigkeit als schönwetterpoesie
und aalt sich in der freiheit am feuer
der idee geruchlos zu sein (und damit
unverletzbar) in der leichtesten empfindung
schätzt du die dämmerung
zwischen tidenhub und syrien
schluckst du schwer daran
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Sich gegenüber sein
und das Bild in die Länge ziehen
es verlaufen lassen würdest du sagen
Diese Schwärmerei
sie ändert doch nichts
Einmal waren wir vor dem Gedanken da
nahmen an es würde nun geschehen
und das Bild in die Länge ziehen
es verlaufen lassen würdest du sagen
Diese Schwärmerei
sie ändert doch nichts
Einmal waren wir vor dem Gedanken da
nahmen an es würde nun geschehen
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
angenommen wir verlören
den konkunktiv
im gewusel der gedanken
sich verlaufen im zulaufen
und im schwärmen untertauchen
gemeinsam ins unbekannte
die alte geschichte vom schwarzen
fisch erzählen
und ob das was ändert?!
(ein druckknopf der empörung)
leben wir nicht
geradedeshalbundwiesonst
mit einem lächeln
aus rotem buntstift
(und etwas wahrereres gibt es nicht
das weiß doch jedes kind)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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