WORT DER WOCHE ~ Kiel ~

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Beitragvon ecb » 28.11.2014, 19:46

WORT DER WOCHE

- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -


~ Kiel ~

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Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 05.12.2014, 22:50




manche bilder verlassen einen nicht
wie der mann gebeugt am küchentisch
mit dem federkiel zwischen den fingern
er taucht ihn ein schaut auf
als hättest du zu laut gelauscht
sieht er dich? nein. das liegt ihm fern
er erinnert dich ohne worte
an ein verlorenes kind
und du verlierst dich selbst darin
dass sich die blätter füllen
und er mit jeder zeile
weiter geht



Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Beitragvon ecb » 07.12.2014, 17:23

Nun, da ich kieloben auf den Dünen lagere und die aufgepeitschte Wintersee aus sicherer Entfernung betrachte, wird mir manches klarer. In meiner Position sieht man mehr in sich hinein. Mir wird klarer, warum ich nicht taugte. Ich liebte es, auf den Wellen zu schaukeln, aber man konnte mich nicht mit Kisten belasten, die warf ich ab. Überhaupt hielt ich nur, was ich liebte: die stille Dezembervollmondnacht; den Maler, der sie draußen in mir ersah; den Zauber. Ich liebte dich. Was mich anging, erfuhr ich von dir. Sturm und Salz und Sonnenglitzern.
Vielleicht liebte ich zu viel. So wird nichts aus einem. Etwas von einem gestrandeten Wal ist nun um mich. Unförmig. Man kann lange fragen.


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