Beitragvon Pjotr » 16.01.2015, 17:52
Hallo! Danke für die Kommentare.
Auf Computerbildschirmen präsentiert man eine Malerei überlicherweise mittels einer Minivorschau: wenn man darauf klickt, wird das Bild ein bisschen größer.
Diesen Weg gehe ich selten. Bei kleinen Originalbildern, ja, und bei Realfotos; aber nicht bei meinen metergroßen Malereien. In einer Ausstellung gehe ich umher, neige den Kopf, schaue von der Seite, nähere mich, entferne mich, sehe manchmal sogar Spiegelungen. Auf unseren Computerbildschirmen, klein wie eine Puppenstube, ist so ein Erlebnis nicht möglich. Auch nach dem Klick ist die Bild-Erfahrung flach und mickrig, ganz zu schweigen von der technisch bedingt verfälschten Reproduktion der originalen Ölfarben.
Für den Computerbildschirm will ich die Sache daher anders aufbereiten. Dabei kann der Computerbildschirm wiederum Möglichkeiten bieten, die ein normaler Austellungsraum nicht kann. Ich kann zum Beispiel das Bild zerlegen und aus den zerlegten Teilen eine neue Gesamt-Installation machen. Die Teile illustrieren sich wechselseitig. Ein Teil kann größer oder kleiner sein, einen Ausschnitt zeigen, ein anderes Ausstellungslicht inne haben, gedreht, geneigt sein, die Staffelei mit auf dem Foto haben, oder wie auch immer, die Variation ist grenzenlos -- und dabei enstehen neue Gesamtbetrachtungen.
In dem obigen Fall möchte ich bezwecken, dass die Betrachtung nicht einrastet. Ich habe viele verschiedene 4er-Ketten ausprobiert. Die obige schien mir die einzig richtige in Bezug auf Bewegung und Harmonie.
Ahoy
P.
Was mich allerdings gerade stört ist diese Überschärfung am Umriss aller schwarzen Objekte; das hat die digitale Verkleinerung automatisch hinzugefügt. Da sind jetzt hässliche, dünne, weiße Säume, die gibt es gar nicht im Original.
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Pjotr am 16.01.2015, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.