Gemälde und Text
(Schöne Idee, Niko. Ist für mich kein einfaches Bild, weil es so "voll" ist, aber vielleicht finde ich noch einen sprachlichen Zugang. Gespannt auf Texte dazu wäre ich auf jeden Fall. Hast du einen Text dazu geschrieben?)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
(mir gehts wie flora.)
"eine kopfgeburt" nannte man pallas athene
geboren aus dem universum eines herrschers
andere spielten mit verbotenen früchten
nachdem lilith begraben
ibisköpfiges verbannt war
spielte man mit schlangen
und fürchtete den donner
alles in einer schneekugel
oder ein inselfeuerwerk
dessen echo das grollen der
erde verhüllt
jedem seine insel
raunen die wellen
ins auge der
zyklopen
geboren aus dem universum eines herrschers
andere spielten mit verbotenen früchten
nachdem lilith begraben
ibisköpfiges verbannt war
spielte man mit schlangen
und fürchtete den donner
alles in einer schneekugel
oder ein inselfeuerwerk
dessen echo das grollen der
erde verhüllt
jedem seine insel
raunen die wellen
ins auge der
zyklopen
im anfange schuf gott himmel und erde*
später wurde man sesshaft
als die walfische geschaffen
und berge geboren waren
jeder wollte sein paradies
und mit jedem zaun
um treppen und häuser
wuchs zuviel mehr
geschenke argwohn kerker
und erste plagen
ein kind ward geboren
vereinte menschen und welten
in liebe
wurde hass gesät
die welt versank
in angst und schrecken
in eine fleichlose unförmigkeit
auf den trümmerhaufen krächzen
letzte krähen
und die erde war ohne form und leer*
*anfangszeilen der schöpfung von joseph haydn (libretto: swieten)
(ist mehr ein versuch der deutung geworden als ein lyrischer text....nunja.......)
später wurde man sesshaft
als die walfische geschaffen
und berge geboren waren
jeder wollte sein paradies
und mit jedem zaun
um treppen und häuser
wuchs zuviel mehr
geschenke argwohn kerker
und erste plagen
ein kind ward geboren
vereinte menschen und welten
in liebe
wurde hass gesät
die welt versank
in angst und schrecken
in eine fleichlose unförmigkeit
auf den trümmerhaufen krächzen
letzte krähen
und die erde war ohne form und leer*
*anfangszeilen der schöpfung von joseph haydn (libretto: swieten)
(ist mehr ein versuch der deutung geworden als ein lyrischer text....nunja.......)
So, ich habe es jetzt auch versucht. Schwierig.
Wut und eine unfassbare Enthauptung
In den grellen Farben Augen verlieren
so wuchsen Gesichter finster zusammen
über den begradigten Fluss
den Blick unter die Oberfläche senken
zu den inneren Organen und der voll
gestopften Landschaft Zäune und Treppen
die nirgendwohin führen
aus dem Übereinandergeschichteten
lehnt sich eine Palme in den
Sonnenuntergang eine Erinnerung spricht
von Vergeben und Vergessen bei den
schwarzen Bergen weit im Hintergrund
darüber nur noch Alpträume
von Bloßgeletem Mundlosem
Muskelfasern Mord und ein Meer
aus magnetischen Spänen
auf den Bergen wurden Fahnen gehisst
bis sie zu grauen Wolken zerfielen
Wut und eine unfassbare Enthauptung
In den grellen Farben Augen verlieren
so wuchsen Gesichter finster zusammen
über den begradigten Fluss
den Blick unter die Oberfläche senken
zu den inneren Organen und der voll
gestopften Landschaft Zäune und Treppen
die nirgendwohin führen
aus dem Übereinandergeschichteten
lehnt sich eine Palme in den
Sonnenuntergang eine Erinnerung spricht
von Vergeben und Vergessen bei den
schwarzen Bergen weit im Hintergrund
darüber nur noch Alpträume
von Bloßgeletem Mundlosem
Muskelfasern Mord und ein Meer
aus magnetischen Spänen
auf den Bergen wurden Fahnen gehisst
bis sie zu grauen Wolken zerfielen
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
eure zugänge zum bild sind schön unterschiedlich! und hier nun mein versuch.
und es herrscht das chaos gesichter ohne körper blicke zu und ab gewandt fußt die palme auf auge und hand fische in blau und grün wachsende berührung über den wasserweg am horizont die hügel nehmen ab und oben baumeln nur noch fetzen vom himmel (wer lebt dort überhaupt) gestalten auseinander gepflückt jedes ding hat keinen platz mehr eingezäunt nur die palme das grün die köpfe werden keine ordnung mehr sehen die erde bunt und verstört
.
und es herrscht das chaos gesichter ohne körper blicke zu und ab gewandt fußt die palme auf auge und hand fische in blau und grün wachsende berührung über den wasserweg am horizont die hügel nehmen ab und oben baumeln nur noch fetzen vom himmel (wer lebt dort überhaupt) gestalten auseinander gepflückt jedes ding hat keinen platz mehr eingezäunt nur die palme das grün die köpfe werden keine ordnung mehr sehen die erde bunt und verstört
.
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