Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
eine lichtung, noch im dunkel
dieser eine moment
dieser wimpernschlag
der den atem anhält
die stille aushält
die lauschige nachtdecke
hält, an einem zipfel,
bevor sie entgleitet
/wie hell dein mund am morgen/
dieser eine moment
dieser wimpernschlag
der den atem anhält
die stille aushält
die lauschige nachtdecke
hält, an einem zipfel,
bevor sie entgleitet
/wie hell dein mund am morgen/
an deinem mund
bin ich geborgen
wieder geboren
aus der nacht
streich ich ein mondwort
an dir
wird niemand
mehr sterben
bin ich geborgen
wieder geboren
aus der nacht
streich ich ein mondwort
an dir
wird niemand
mehr sterben
Manchmal
zürne ich den Stunden,
weil sie zu schnell vergehen
mit dir
fehlt mir jegliches Zeitgefühl
so lasse ich mich
dahintreiben
von einer Ähnlichkeit
in die nächste
von Intimität zu Intimität
wir sind uns
so
seltsam nah
anregend nah
unheilvoll nah
wir reden uns
die Tage
länger als sie sind
wir reden uns
in eine Zweisamkeit,
die nicht sein kann
die nicht sein darf
denn eigentlich
verschmähst du
mein Geschlecht
zürne ich den Stunden,
weil sie zu schnell vergehen
mit dir
fehlt mir jegliches Zeitgefühl
so lasse ich mich
dahintreiben
von einer Ähnlichkeit
in die nächste
von Intimität zu Intimität
wir sind uns
so
seltsam nah
anregend nah
unheilvoll nah
wir reden uns
die Tage
länger als sie sind
wir reden uns
in eine Zweisamkeit,
die nicht sein kann
die nicht sein darf
denn eigentlich
verschmähst du
mein Geschlecht
mein geschlecht
ist kein ort und zorn
ein einsamer gesang
der in eine straße mündet
die jeden ton verschluckt
stille einöde bleibt und ein gedanke
an verlorene zeit
ist kein ort und zorn
ein einsamer gesang
der in eine straße mündet
die jeden ton verschluckt
stille einöde bleibt und ein gedanke
an verlorene zeit
in diesem verbrannten land keimt erneut
alles ins grüne
wuchert die blühzeit
bläht sich der sommerherbstwinter
schon in der frucht die sich aus dunklen erden
rankt-
kletten zwischen habichtskraut
pestwurz
mondviolen nachtviolen
vogelmiere
erobert schon den asphalt
und birken
keimen auf dächern
zu wäldern
in dem gestrüpp von gestern
(mein erinnern ans blühen)
wohnt eine ringelnatter kurzzeitig
langzeitig engerlinge
die steine tragen mooskleider
es regnet
alles ins grüne
wuchert die blühzeit
bläht sich der sommerherbstwinter
schon in der frucht die sich aus dunklen erden
rankt-
kletten zwischen habichtskraut
pestwurz
mondviolen nachtviolen
vogelmiere
erobert schon den asphalt
und birken
keimen auf dächern
zu wäldern
in dem gestrüpp von gestern
(mein erinnern ans blühen)
wohnt eine ringelnatter kurzzeitig
langzeitig engerlinge
die steine tragen mooskleider
es regnet
Zuletzt geändert von nera am 10.05.2015, 03:48, insgesamt 1-mal geändert.
es ist vorbei
niemand hat die absicht
und doch geschieht es
und eine mauer
ist nur eine mauer
die jahre in ihrem lauf
verändern mit ochs und esel
pflügen wir
jede gelegte saat
wir sind
helden unserer zeit
ohne auszeichnung
und haben gelernt
von uns
nie wieder
im gedächtnis
brennt die erinnerung
die sich selbst
schon morgen
überlebt hat
was uns die erfahrung lehrt
niemand hat die absicht
und doch geschieht es
und eine mauer
ist nur eine mauer
die jahre in ihrem lauf
verändern mit ochs und esel
pflügen wir
jede gelegte saat
wir sind
helden unserer zeit
ohne auszeichnung
und haben gelernt
von uns
nie wieder
im gedächtnis
brennt die erinnerung
die sich selbst
schon morgen
überlebt hat
was uns die erfahrung lehrt
Zuletzt geändert von Niko am 10.05.2015, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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