Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
ich spreche mein leben
am laufenden band
jede millisekunde wird seziert
programmiert zensiert
wer plappert da unentwegt
gedankenlos und bestimmt mein tun
wenn nicht ich selbst und doch
kann ich es nicht beenden
und das ist gut
plötzlich drängt nur ein einziges wort
frech und aberwitzig an die oberfläche
wird so quietschend laut
dass ich es sprechen muss
und dieses wort wird wahr
zum leitfaden meiner zukunft
unmittelbar
am laufenden band
jede millisekunde wird seziert
programmiert zensiert
wer plappert da unentwegt
gedankenlos und bestimmt mein tun
wenn nicht ich selbst und doch
kann ich es nicht beenden
und das ist gut
plötzlich drängt nur ein einziges wort
frech und aberwitzig an die oberfläche
wird so quietschend laut
dass ich es sprechen muss
und dieses wort wird wahr
zum leitfaden meiner zukunft
unmittelbar
worte wie wimpernschläge
(welch unpassendes wort)
oder flügelschläge, keine gedanken
kann ich heut fassen
fliegende fische, gedankenlos
verschwimmen buchstaben,
zerrinnen, zerreden
wortlos
lautlos
los
(welch unpassendes wort)
oder flügelschläge, keine gedanken
kann ich heut fassen
fliegende fische, gedankenlos
verschwimmen buchstaben,
zerrinnen, zerreden
wortlos
lautlos
los
transversum
flügelschläge erneut-
die mauersegler-
sie nisten seit jahren im giebel
zetern in meinem sommer
wenn ich samen bette
schnecken köpfe
stimmlos
nur das gezeter der mauersegler
und darüber das nicht ausgesprochene
dein leuchten
dass wir schon angekommen sind
zwischen säen und vergehen
bevor wir uns erinnerten
und du baust baumhäuser mit giebeln
und ich bette unser stummsein
zwischen laub
und die mauersegler wohnen in den giebel
vielleicht nur einen sommer
alle sommer
flügelschläge erneut-
die mauersegler-
sie nisten seit jahren im giebel
zetern in meinem sommer
wenn ich samen bette
schnecken köpfe
stimmlos
nur das gezeter der mauersegler
und darüber das nicht ausgesprochene
dein leuchten
dass wir schon angekommen sind
zwischen säen und vergehen
bevor wir uns erinnerten
und du baust baumhäuser mit giebeln
und ich bette unser stummsein
zwischen laub
und die mauersegler wohnen in den giebel
vielleicht nur einen sommer
alle sommer
transversale
-donauwellen, zitterwellen
zwischen hell und dunkel-
zwischen still und kakophonie
ein enzyphalogramm ein stottern
alles fliegt auch die pollen
und und und
alles wuchert auch die worte
google stolpert ins transkriptom
(süßes-sonst saures! herbstworte)
der gipfel ist unser hügel um die ecke
oder ein traum von fliegen
also platitüten
also
wer hat von meinem tellerchen gegessen
wer hat das gäbelchen ....
gestern habe ich einen silberlöffel aus den kompost gesiebt
und ein spiegel ist zersprungen
(transversales abhandenkommen
ankommen )
donauwellen hausen in jedem zuhause
das kraut wuchert
unbeeindruckt (druckt?)
wuchert
die kuchengarbe klirrt klirrt
kuchengabel
wuchert
ein kuchenbrabbel
-donauwellen, zitterwellen
zwischen hell und dunkel-
zwischen still und kakophonie
ein enzyphalogramm ein stottern
alles fliegt auch die pollen
und und und
alles wuchert auch die worte
google stolpert ins transkriptom
(süßes-sonst saures! herbstworte)
der gipfel ist unser hügel um die ecke
oder ein traum von fliegen
also platitüten
also
wer hat von meinem tellerchen gegessen
wer hat das gäbelchen ....
gestern habe ich einen silberlöffel aus den kompost gesiebt
und ein spiegel ist zersprungen
(transversales abhandenkommen
ankommen )
donauwellen hausen in jedem zuhause
das kraut wuchert
unbeeindruckt (druckt?)
wuchert
die kuchengarbe klirrt klirrt
kuchengabel
wuchert
ein kuchenbrabbel
in den weißen strudel des gedichts
seit dich die worte nicht mehr stillen
ernährst du dich vom fleisch der tage
du wirst immer weniger du
bist anwesend abwesend manchmal
fragst du dich wann du das letzte mal
die mauern hast segeln sehen
das geht vorbei das geht
wie ein nächtlicher schatten
hör auf zu fragen hör
unter den grünen kirschen
das klirren der kreisenden löffel
schon zieht es in deiner brust
und sinkst du nicht
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
lieb wollte sie sein
schmiegte sich an mich
eine zu schnelle bewegung von mir
sie sprang auf meinen arm
eine kralle verfing sich in der sehne
ich schrie und schüttelte
sie fiel nicht runter
jemand half uns
nahm sie in die zange
löste die tatze aus
meinem blutigen arm
nie wieder werde ich
lieb zu katzen sein
sie spüren das
und meiden mich
zum glück
schmiegte sich an mich
eine zu schnelle bewegung von mir
sie sprang auf meinen arm
eine kralle verfing sich in der sehne
ich schrie und schüttelte
sie fiel nicht runter
jemand half uns
nahm sie in die zange
löste die tatze aus
meinem blutigen arm
nie wieder werde ich
lieb zu katzen sein
sie spüren das
und meiden mich
zum glück
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