WORT DER WOCHE ~ Sumpf ~

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 29.05.2015, 21:57

WORT DER WOCHE

- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -


~~ Sumpf ~~
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 30.05.2015, 19:37

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 31.05.2015, 20:10

stumpfsumpf

da hast du gedacht
du seiest eva

die posaunen säuselten in deinen brustkorb
der hohlraum verwandelte sich in ein
aufschäumendes universum

das war
als ich und als der davor und als der vor diesem wiederum
die schwarzschatztruhe öffnete

das passiert genau selten genug



auf - zu - auf - zu - auf - zu - auf - zu - auf - zu


ich lieb dich, du bist so schön, nur du ...


nun denkst du wieder, du seiest eva, nicht wahr?

aber du bist bloß krank!

doch hab keine sorge
du hast ein goldfischgedächtnis
das kommt von dieser art atmung

die mattigkeit sammelt sich nur am saum der schwanzspitze
und erst am ende kommt
nichts weiter

ein paar mal wirst du dich
noch aufraffen können
der wille ist da
und das fleisch ist begierig zu träumen

die wahl die du wieder und wieder triffst
wird dich erschöpfen
niemals erfüllen
doch du kennst nur dies
und meine schuld ist es nicht

dass dir nie jemand etwas anderes gezeigt hat
denn selbstverständlich brauchen auch die adler ihr futter
und auch die fliegen unter der erde

ist das nicht lustig
bist ein fisch und versinkst im sumpf
und ich fliege unter dir

goldschüpplein (auf)



Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.06.2015, 20:44

https://www.youtube.com/watch?v=y688upqmRXo

Manchmal zieht auch das Pferchen, zieht und zieht, doch das Kind versinkt, das Zaumzeug fest umschlossen noch in der Hand.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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