winterberg

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 02.07.2015, 22:38

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birke
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Beitragvon birke » 02.07.2015, 23:21

spontanrückmeldung: das finde ich sehr gelungen, niko, berührt mich!
aber der titel... der erschließt sich mir nicht, leider.
lg
ps winterberg ist für mich ein ort im sauerland...
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 03.07.2015, 00:18

Ich vermute mal, es geht um einen Patienten dieses Namens ... der das Gedächtnis verloren hat ...

Mich erinnert das Gedicht an ein Projekt, das eine Musikstudentin mal veranstaltet hat, es wurde dazu ein Video gedreht, meine Tochter schickte mir den Link, aber ich finde ihn nicht mehr. Ein Chor aus drei oder vier Studenten hat ein Altenheim besucht und den Patienten alte Lieder vorgesungen. Da haben Menschen, die z.T. seit Monaten, wenn nicht Jahren kein Wort gesprochen hatten, mit aufblühender Miene eine halbe Zeile mitgesungen ...

Wer spricht die letzte Zeile, Niko? Der Patient oder der Besucher? Oder bleibt das offen?

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.07.2015, 12:08

Ziemlich bedrückend. Die Ohnmacht ist fühlbar. Und durch den Titel kommt zusätzliche Schwere hinein. Winter und Berg, beides für mich Begriffe der Schwere. Find ich gelungen, Niko.

Niko

Beitragvon Niko » 03.07.2015, 14:23

Danke für eure schnelle Rückmeldung!
Winterberg. ..ich wusste, dass es irritiert. Genau dahin wollte ich. Weil erst einmal der titel etwas klares aussagt. Relativ unspektakulär. Aber mir war als erstes muckis interpretation patin bei der taufe des titels. Dass sowohl die stadt winterberg passen könnte, als auch Winterberg als name, dachte ich mir und fand das gut so. Aber am wichtigdsten war mir das unvermittelte und unvermutete hineinziehen in dies thema. Es überrumpelt, wie es die Krankheit auch tut.

Beste grüße-niko
Ach ...die letzte zeile, zefi....lies sie, wie es dir schlüssig ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.07.2015, 15:25

Die letzte Zeile würde ich eher auf den Besucher beziehen, da mir diese Zeile für das LI nicht angemessen erscheint. Der Leidensdruck ist dafür m.E. nicht groß genug skizziert.

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birke
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Beitragvon birke » 03.07.2015, 15:52

ich finde gut, dass die letzte zeile so offen lesbar ist,
denn für mich kann es sich schon sehr wohl auf beide beziehen.
und ja, die irritation durch den titel hat durchaus was!

lg,
diana
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Niko

Beitragvon Niko » 03.07.2015, 17:15

Kann ich jetzt gehen., mucki, heißt bei genauer betrachtung zunächst mal nur "kann ich jetzt gehen"( bspws. Zum chor, nach hause, einfach nur....weg) die von dir erdachte ebene bekommt dann eine dramatik, wenn man dieses "unbedachte",vielleicht naive zu grunde legt. So wäre es meine liebste lesart. Quasi ein völlig normales: kann ich hetzt gehen durch den leser oder aber auch das lyrdu verstärkt.

Beste grüße-niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.07.2015, 17:37

Ist ja auch so - ganz harmlos - lesbar, die letzte Zeile.
Die dramatische Ebene kam von mir dazu. Wenn ich es mir jetzt noch mal durchlese, frage ich mich, wieso ich diese Ebene da lese. Sie schwingt wohl irgendwo in den Zeilen mit, so unterschwellig, vor allem durch die erste Zeile.

pjesma

Beitragvon pjesma » 03.07.2015, 20:22

ich mag den letzten satz---es schildert dreierlei beklemmung...auch der liegender kann der jeniger sein der seine situation nicht als dauerlösung wahrnimt sondern denkt vorübergehend da zu sein und eigentlich ganz wo anders gehen zu wollen...der besucher will sich auch entziehen, und auch der leser kann es schwer ertragen. das ist gut gelöst so offen...

Niko

Beitragvon Niko » 05.07.2015, 11:48

danke pjesma........ diese offenheit des lesens gefällt mir :-)

beste grüße - niko


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