Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
Der Süden ist umgezogen
nachts übers alte Pflaster
wie ein Pflasterstreicher
und die Spitzen der Platanen
geben nie auf zu träumen
spenden uns Mondschatten
auf der Bank am Fluss
geht immer ein Wind
geht immer ein Wir
geht immer einer
nachts übers alte Pflaster
wie ein Pflasterstreicher
und die Spitzen der Platanen
geben nie auf zu träumen
spenden uns Mondschatten
auf der Bank am Fluss
geht immer ein Wind
geht immer ein Wir
geht immer einer
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
unter den platanen sitzt immer ein wir
das wir nicht sind
dass wir nicht sind
das summen umgibt uns
wie ein schwarm bienen
und wir haben keine angst
vor der stille darin
vor der stille danach
streichen wir durch worte
durch einen wald
aus träumen
fallen wir
in träume
und die königin zieht
in den norden
unsere traurigkeit reicht nicht
um den mond zu beschatten
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Das jähe Dazwischen
eine Fährte zu einem wir
zum Hinweg
dieses Wort eine Tiefsee
ein Tropfen nur noch
entfernt
in diesem Grauen erregenden Blau
rufst du unser wir zurück
tauchst nach verlorenen Berührungen
doch du siehst nur bloße Nähe,
die du nicht kennst
aber hier dann,
wo der Moment voller wir scheint,
da erinnerst du dich
an die versäumten Blicke
eine Fährte zu einem wir
zum Hinweg
dieses Wort eine Tiefsee
ein Tropfen nur noch
entfernt
in diesem Grauen erregenden Blau
rufst du unser wir zurück
tauchst nach verlorenen Berührungen
doch du siehst nur bloße Nähe,
die du nicht kennst
aber hier dann,
wo der Moment voller wir scheint,
da erinnerst du dich
an die versäumten Blicke
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