Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
in der letzten nacht
rüttelte und schüttelte es mich
ein garstig dunkles spinnentier
dick bebeint und pelzig behaart
lief mir über nas und wange
um schließlich in meinem
schwarzen haar zu verharren
von unruhigem schlafe geprägt
wälzte ich mich hin und her
und das dicke achtbein mit mir
bei einer drehung fiel es vom haar
mir mitten auf den mund
aufgrund stets trockener lippen
wollt ich mit meiner zunge sie befeuchten
und öffnete den mund ...
rüttelte und schüttelte es mich
ein garstig dunkles spinnentier
dick bebeint und pelzig behaart
lief mir über nas und wange
um schließlich in meinem
schwarzen haar zu verharren
von unruhigem schlafe geprägt
wälzte ich mich hin und her
und das dicke achtbein mit mir
bei einer drehung fiel es vom haar
mir mitten auf den mund
aufgrund stets trockener lippen
wollt ich mit meiner zunge sie befeuchten
und öffnete den mund ...
Vor den letzten Tagen
dieses Augusts
sinne ich dem Tiefrot nach,
in das wir uns versenkten
das uns versengte
das wir uns zudachten
nun ist es unser
nun sind wir es
dieses Augustrot
noch intimer
als des Julis Dämmer
möge der September
uns dunkeln
bis unkenntlich ist,
dass wir auch allein sein könnten
jeder für sich
doch ist unsere Nähe
anders zweisam
im Eigentlichen
anders
einsam
dieses Augusts
sinne ich dem Tiefrot nach,
in das wir uns versenkten
das uns versengte
das wir uns zudachten
nun ist es unser
nun sind wir es
dieses Augustrot
noch intimer
als des Julis Dämmer
möge der September
uns dunkeln
bis unkenntlich ist,
dass wir auch allein sein könnten
jeder für sich
doch ist unsere Nähe
anders zweisam
im Eigentlichen
anders
einsam
der september dunkelt mich
ummantelt mein wort
lichtlos und schwer
fliegen möchte ich
oder mich hell schreiben
reich mir die hand
du feder
ummantelt mein wort
lichtlos und schwer
fliegen möchte ich
oder mich hell schreiben
reich mir die hand
du feder
Nur ein Wort
von dir
und ich lichte mich
zurück zum 29. Mai,
da Anfang nahm,
was wir noch nicht verstanden,
dass wir verfänglicher sein würden
und unfassbarer,
dass wir uns greifen würden
aus dem Nichts
begreifen würden
aus dem Nichts
dass wir einander bedeuten würden,
was niemand sonst bedeutet:
Athymisches
und Euthymisches
von dir
und ich lichte mich
zurück zum 29. Mai,
da Anfang nahm,
was wir noch nicht verstanden,
dass wir verfänglicher sein würden
und unfassbarer,
dass wir uns greifen würden
aus dem Nichts
begreifen würden
aus dem Nichts
dass wir einander bedeuten würden,
was niemand sonst bedeutet:
Athymisches
und Euthymisches
die rührseelige grammatik
des begehrens
ob wir sie meiden
wie den geschmack giftgrüner
betthupferl oder quitschrosa
negligees
tut nichts
bis auf weiteres
steht alles auf pause
ich bin ein verräter stottere ich
und du schlürfst in die eselecke
bekennst dass du deinen pass verloren hast
wir ziehen unsere narrenhüte nicht mehr aus
bis wir übereinander herfallen
eine winzige sekunde lang
und beschwören das wort
dass es wieder tönt
heimat wird
dass wir insel werden
werden wollen
des begehrens
ob wir sie meiden
wie den geschmack giftgrüner
betthupferl oder quitschrosa
negligees
tut nichts
bis auf weiteres
steht alles auf pause
ich bin ein verräter stottere ich
und du schlürfst in die eselecke
bekennst dass du deinen pass verloren hast
wir ziehen unsere narrenhüte nicht mehr aus
bis wir übereinander herfallen
eine winzige sekunde lang
und beschwören das wort
dass es wieder tönt
heimat wird
dass wir insel werden
werden wollen
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