Prosalog
Foto A.P. Sandor et moi
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Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.
Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.
Ich bin gespannt!
Kleingedrucktes:
Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:
Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt
Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.
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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Wären wir instrumentalisiert, wäre jeder für sich ein Solo: ich, das Cello - du, das Klavier; ich könnte nach Bachs Suiten für Violoncello solo klingen - du nach Chopins Nocturnes. Zusammen könnten wir nach Dvořáks Waldesruhe klingen. Ja! waldesruhig sind wir ... zusammen; und walddunkel ... zusammen; und waldeinsam ... zusammen.
ich bin mal dur, mal moll.
ein ganzes orchester.
heute klinge ich nach debussy, la mer.
ein ganzes orchester.
heute klinge ich nach debussy, la mer.
Ich denk mich dir in Hardangervidda noch fjordblau; eine Idee Raureif fröstelt dir im Haar - noch ist der Tag nicht licht genug, nicht warm genug, ihn zu versengen. Du bist nicht verloren, nein. Du denkst an mich, ja. Und ab und zu glimmen Sumpfbrombeeren auf. So klinge ich gerade ganz und gar nach Griegs Lyriske stykker: Til våren, Sommerfugl, Klokkeklang ...
heute bin ich unentschieden. diese lyrischen klänge lindern den rausch. nordische kühle weht mich an, wenn ich dir lausche, und lässt doch eine sengende melodie erahnen. so klinge ich heute mit dir, lasse mich tragen vom gesang deiner worte. morgen suche ich die töne einer anderen welt, und du gehst mit mir, wenn der norden in dir verklingt.
ich fühle die begrenzung meines körpers und die grenzenlosigkeit. von norden bis süden, jeder weg spürbar. wie ein cello formt sich meine musik, über die grenzen. wie ich da liege, vor deinem auge. du gehörst mir. nie wirst du den horizont erreichen.
Ich fühle, wie du mir den Körper entgrenzt; vom Norden meiner Augen bis zum Süden meines Atmens ... und Ächzens. Jedes deiner Worte spürbar, und jeder deiner Blicke entblätternd ... Wie das Herbstlaub tönt sich mein Mund ... über die Sekunden zwischen uns hinweg, und fällt in leisen Tänzen ... dir ins Gemüt, dir auf die Haut. Wie sie da nahen, die Klavierspielerhände. Ihnen gehören meine Grenzen. Nie werde ich scharf umrissen sein.
immer verspricht sich dein mund. die nördlichen küsse sind dem süden zugedacht. deine sprache klingt fremd und grenzenlos. ein vertrautes spiel. immer suche ich deine hand, die feinfingrige, in meinem haar, dort, wo die sprache zweisilbig ist. und du umsäumst die landschaft mit deinen lippen und entgrenzt unser wort.
Zuletzt geändert von birke am 02.09.2015, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Jahrhundertelang ... so scheint es mir, kannte mein Körper keinen Untergang. Seit ich nun aber dich kennenlernte, ist mir fast jede Berührung ein Sterben; denn Berührungen sind jäh und flüchtig. Jede von ihnen Sekunden näher dem Abschied ... aber auch dem Wiedersehen.
Und heute ist es, da wir einander wiedersehen. Wie werden die Berührungen sein? Werden sie nachmittags schon vom späteren Scheiden zur Nacht künden? Und diese Leere, die meine Haut zunächst nicht begriff ... die sich in einem einzigen Gedanken verdichtete: Du fehltest mir ... wird sie sich mit deiner Leere potenzieren? Aber was sind zwei Leeren?
Das ist das Wunderbare: Dass zwei solch Leeren auf einmal nicht mehr sind, wenn wir einander nah. Dass es Nähe ist ... ein unerklärliches Entstehen aus sich selbst heraus. Das sind wir: nur zu philosophieren ...
Und heute ist es, da wir einander wiedersehen. Wie werden die Berührungen sein? Werden sie nachmittags schon vom späteren Scheiden zur Nacht künden? Und diese Leere, die meine Haut zunächst nicht begriff ... die sich in einem einzigen Gedanken verdichtete: Du fehltest mir ... wird sie sich mit deiner Leere potenzieren? Aber was sind zwei Leeren?
Das ist das Wunderbare: Dass zwei solch Leeren auf einmal nicht mehr sind, wenn wir einander nah. Dass es Nähe ist ... ein unerklärliches Entstehen aus sich selbst heraus. Das sind wir: nur zu philosophieren ...
zwei leeren heben sich gegenseitig auf.
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