Ein Meer aus Köpfen bewegt sich auf und ab. Jeder denkt für sich, ein zwei Schritt weit. Ein Kopf mit schwarzen, fettigen Haaren vor mir. Diesem fehlt die zielgerichtete Gleichförmigkeit der anderen, er wankt, ist langsamer. Gerade als ich vorbeigehen will, sinkt er in die Welle. Wäre ich ein kleines Stück weiter vorn gewesen, hätte ihn halten können. Eben noch unsichtbarer Teil des Stromes und im Bruchteil einer Sekunde ausgegrenzt wie ein verspritzter Tropfen, der abperlt und erst dadurch Kontur bekommt.
Sie liegt der Länge nach auf dem Boden der Bahnsteigunterführung des Mannheimer Hauptbahnhofs. Nun erkenne ich, dass sie schon vorher ausgegrenzt war. Obwohl sie vollkommen schwarz gekleidet ist, erkennt man speckige Schmutzränder. Hose und T-Shirt sind zerlöchert. Einige Leute gehen einfach weiter. Time is Money. Ein gestürztes Rind hält die flüchtende Herde nicht auf. Sie zittert und ist so blass wie die weißen Glanzkacheln an der Wand. Zwei drei bleiben mit mir stehen. Sie versuchen wie ich, die Lage einzuschätzen. Ich gehe in die Hocke und spreche sie an:
"Was ist mit Ihnen ?"
Sie reagiert nicht. Verdammt, meine Führerscheinprüfung liegt fast zwanzig Jahre zurück und seither bin ich nicht mehr mit Erster Hilfe konfrontiert worden. Wo bleibt denn nur der Arztheld aus den Filmen, der solch eine Lage immer sofort souverän meistert ? Ich sehe zu den anderen auf und höre von einem mit Nadelstreifenanzug:
"Die hat sich den Goldenen Schuss gesetzt, man sollte die Polizei holen"
Ein anderer erwidert ihm:
"Der soll die bloß nicht anfassen, da kann man sich ja sonstwas holen, vielleicht hat sie Aids"
Ich drehe mich wieder der Frau zu. Sie versucht sich aufzusetzen. Demonstrativ greife ich nach einem ihrer dünnen Arme und helfe ihr dabei. Sie sitzt nun mit dem Rücken an die Kachelwand gelehnt. Als ich wieder zu den anderen aufblicke, sind sie verschwunden. In einer Viertelstunde müsste ich auch in der Firma sein, der Projektleiter aus Wetzlar kommt. Wichtige Besprechung. Wenn ich mich beeile, bekomme ich den Bus noch. Sie starrt mit zitternden Lippen auf den Boden. Ich hadere mit mir. Ach Scheiße, denke ich, setzte mich neben sie in den Dreck, fingere mir eine Zigarette aus der Schachtel und zünde sie an. Manche Zigaretten schmecken besonders, meistens wenn man zuvor einige Zeit nicht rauchen durfte oder auch nach Prüfungen. Ich ziehe genüsslich, diese schmeckt besonders.
"Haste auch ne Kippe für mich?"
"Du solltest nicht rauchen"
"Warum nicht?"
"Warum nicht? Na du kannst Fragen stellen. Weil hier rauchfreie Zone ist!" , sage ich grinsend. Ich scheine mich gefangen zu haben. Mir ist wieder jede Ernsthaftigkeit fremd. Sie ist wohl noch nicht soweit zu lachen, oder wenigstens zu lächeln. Ich reiche ihr eine Zigarette, die sie mit ihren langen, schlanken Fingern entgegennimmt und zünde sie an. Die Finger einer Klavierspielerin, denke ich. Irgendwann wird sie falsch abgebogen sein oder ist chancenlos in die falsche Richtung geschubst worden.
Wenn ein Kollege vorbeikommt und mich sieht, bin ich erledigt, und wenn ich dann noch das Meeting verpasse, bin ich doppelt erledigt.
"Was war das eben ?", frage ich.
"Was geht dich das an, du Spießerarschloch? Kommst dir wohl toll vor?"
Wir rauchen ohne ein weiteres Wort zu Ende.
Aus den Augenwinkeln versuche ich ihr Alter abzuschätzen, vielleicht ein paar Jahre jünger als ich, Ende zwanzig, aber das ist schwer zu sagen, weil sie sehr verlebt wirkt. Ihre weiße Haut ist an vielen Stellen wund und eitrig. Jetzt steigt mir auch -trotz des Zigarettenrauchs- ihr Geruch in die Nase, ein Gemisch aus Schweiß und Urin. Ich frage mich, warum ich nicht einfach gehe. Will ich exemplarisch mein schlechtes Gewissen rein waschen? Will ich mich freikaufen von dem unterschwelligen Schuldgefühl, dass ich meine alten Ideale über Bord geworfen habe? Alle Menschen sind gleich.
"Wie wär's mit einem anständigen Frühstück?"
"Wenn du mich ficken willst, dann sag das besser gleich. "
Mit dieser Antwort wird mir klar, wie lange sie wohl schon so lebt. Vermutlich kennt sie Männer wie mich nur noch mit solchen Absichten. Mir wird übel bei dem Gedanken mit ihr ...
"Ich ficke nicht beim Frühstück", antworte ich und ziehe sie auf die Beine. Ihr ausgemergelter Körper erinnert mich unweigerlich an Christiane F..
Sie wankt die ersten Schritte. Der Wirt rümpft die Nase angesichts meiner Begleitung, sagt aber nichts. Wir können durchs Fenster auf Gleis 1 sehen. Quietschend bremst ein ICE. Toughe Frauen mit Rollkoffer und Hosenanzug steigen ein und aus.
"Wie ist das alles gekommen?", will ich wissen.
Sie verdreht die Augen, sagt nichts.
"Haste noch ne Fluppe?"
Ich schenke ihr meine ganze Schachtel und lege noch 50 Euro dazu.
"Bestell dir, was du willst. Und wenn du heute Nacht ein Dach über dem Kopf haben willst - nein, ich will nicht ficken- dann sei um 18:37 Uhr am Gleis neuneinhalb ä neun", sage ich, aber an ihr sind die Harry Potter Bände sicher ungelesen vorübergegangen. Trotzdem glaube ich die Spur eines Lächelns wahrzunehmen. Auch der Blick aus ihren Augen scheint einen Moment beteiligter, so als würde sich ein verwuchertes Gartentor einen Spalt weit öffnen und prachtvolles Grün zeigen.
Ich haste zur Arbeit und betrete gleichzeitig mit dem Wetzlarer Kollegen die Firma. Er stand im Stau.
Den ganzen Tag sind meine Gedanken bei ihr. Warum ist es so gekommen? Könnte man sie retten? Wenn ja, wie?
Dann sehe ich mich in der kitschigen Rolle des Helden, der am Flügel steht, während ihre langen, manikürten Finger über die Tasten streichen, und sie mich aus ihrem schmalen Gesicht anlächelt.
Aufgeregt erreiche ich das Gleis, aber sie ist nicht da. Ich sehe sie nie wieder.
Ich ficke nicht beim Frühstück
hallo nifl,
ich habe die geschichte kopiert, um sie in ruhe außerhalb des internets zu lesen und dann eventuell einen kommentar zu schreiben.
nun, wie du siehst habe ich geschrieben.
dein stil hat etwas von reporter, ein wenig emotionslos, eher berichtend, was nicht heißt, daß du schlecht schreibst. es ist nur nicht der stil, in dem ich gerne geschichten lese.
deine geschichte läßt leider auch offen, was die frau eigentlich ist. eine säuferin, eine obdachlose, eine fixerin, eine heruntergekomme frau, die keine lust hat sich zu waschen und aufs klo zu gehen ?
ich gehe einfach einmal davon aus, daß du eine begegnung mit einer fixerin zu beschreiben versuchst.
zitat
Ihre weiße Haut ist an vielen Stellen wund und eitrig.
wo ? im gesicht, an den armen oder an anderen stellen, die ihre kleidung
nicht verdeckt?
zu christiane f.
christiane f. hat als buch und film nicht wirklich viel mit der drogenszene zu tun. christiane besprach ein band und ein stern-redakteur machte ein buch daraus, dessen priorität in hohen verkaufszahlen lag.
gleiches gilt natürlich auch für den film.
zitat
Jetzt steigt mir auch -trotz des Zigarettenrauchs- ihr Geruch in die Nase, ein Gemisch aus Schweiß und Urin.
fixer wollen nicht auffallen. deshalb achte sie, besonders mädchen und frauen – die zu fast hundert prozent ihre drogen durch prostitution finanzieren- auf ihr äußeres. zerstochene arme und andere köperteile wie handrücken, hals, füße etc. werden durch kleidung oder verbände verdeckt. einen fixer, der die droge intus hat, kann der außenstehende kaum von normalen menschen unterscheiden. manchmal wirken sie wie säufer, die kurz vor dem einschlafen sind. das liegt daran, dass der stoff eine stärkere wirkung hat als die gewohnte. die droge ist bei selber menge nie gleich. der eine dealer streckt sie mit allerlei mist mehr, der andere weniger.
nach deiner beschreibung war sie auf turkey – also litt unter entzugsbeschwerden. in diesem zustand hätte sie sich nicht mit dir an irgendeinen tisch zum frühstücken gesetzt, sondern dich gleich nach geld angehauen. hättest du verneint, wäre sie sofort verschwunden. der drang zum nächsten schuß beeinflußt ihr handeln völlig.
zitat
Ich schenke ihr meine ganze Schachtel und lege noch 50 Euro dazu.
keine gute hilfe. du hättest ihren nächsten schuß bezahlt.
zitat
Warum ist es so gekommen? Könnte man sie retten? Wenn ja, wie?
leider kann man süchtigen nur helfen, wenn sie sich helfen lassen wollen und das ist stets nur hilfe zur selbsthilfe.
solltest du keine fixerin gemeint haben, nimm meinen kommentar als stückchen aufklärung.
ich wünsche dir eine schöne woche
stefan
ich habe die geschichte kopiert, um sie in ruhe außerhalb des internets zu lesen und dann eventuell einen kommentar zu schreiben.
nun, wie du siehst habe ich geschrieben.
dein stil hat etwas von reporter, ein wenig emotionslos, eher berichtend, was nicht heißt, daß du schlecht schreibst. es ist nur nicht der stil, in dem ich gerne geschichten lese.
deine geschichte läßt leider auch offen, was die frau eigentlich ist. eine säuferin, eine obdachlose, eine fixerin, eine heruntergekomme frau, die keine lust hat sich zu waschen und aufs klo zu gehen ?
ich gehe einfach einmal davon aus, daß du eine begegnung mit einer fixerin zu beschreiben versuchst.
zitat
Ihre weiße Haut ist an vielen Stellen wund und eitrig.
wo ? im gesicht, an den armen oder an anderen stellen, die ihre kleidung
nicht verdeckt?
zu christiane f.
christiane f. hat als buch und film nicht wirklich viel mit der drogenszene zu tun. christiane besprach ein band und ein stern-redakteur machte ein buch daraus, dessen priorität in hohen verkaufszahlen lag.
gleiches gilt natürlich auch für den film.
zitat
Jetzt steigt mir auch -trotz des Zigarettenrauchs- ihr Geruch in die Nase, ein Gemisch aus Schweiß und Urin.
fixer wollen nicht auffallen. deshalb achte sie, besonders mädchen und frauen – die zu fast hundert prozent ihre drogen durch prostitution finanzieren- auf ihr äußeres. zerstochene arme und andere köperteile wie handrücken, hals, füße etc. werden durch kleidung oder verbände verdeckt. einen fixer, der die droge intus hat, kann der außenstehende kaum von normalen menschen unterscheiden. manchmal wirken sie wie säufer, die kurz vor dem einschlafen sind. das liegt daran, dass der stoff eine stärkere wirkung hat als die gewohnte. die droge ist bei selber menge nie gleich. der eine dealer streckt sie mit allerlei mist mehr, der andere weniger.
nach deiner beschreibung war sie auf turkey – also litt unter entzugsbeschwerden. in diesem zustand hätte sie sich nicht mit dir an irgendeinen tisch zum frühstücken gesetzt, sondern dich gleich nach geld angehauen. hättest du verneint, wäre sie sofort verschwunden. der drang zum nächsten schuß beeinflußt ihr handeln völlig.
zitat
Ich schenke ihr meine ganze Schachtel und lege noch 50 Euro dazu.
keine gute hilfe. du hättest ihren nächsten schuß bezahlt.
zitat
Warum ist es so gekommen? Könnte man sie retten? Wenn ja, wie?
leider kann man süchtigen nur helfen, wenn sie sich helfen lassen wollen und das ist stets nur hilfe zur selbsthilfe.
solltest du keine fixerin gemeint haben, nimm meinen kommentar als stückchen aufklärung.
ich wünsche dir eine schöne woche
stefan
*wow steyk,
ich hatte gehofft, dass du dich zu der Geschichte äußerst. Freut mich sehr.
Dabei habe ich versucht, ihn mit vielen Vergleichen zu lockern ...*hm ... allerdings wollte ich den Leser auch nicht manipulieren.
Ja, das weiß "Ich" ja nicht ... Woher? ... das bedingt ja die Perspektive... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das sein muss.
Guter Hinweis, ja, das werde ich genauer "zeigen"
Das ist aber für Ottos und Nifls nun mal schlichtweg die Vorstellung einer Heroinabhängigen ... Trotzdem hast du Recht, der Bezug ist viel zu einschränkend und der Satz muss raus.
Deine Aufklärung habe ich mit größtem Interesse gelesen. DANKE. Nichts ist schlimmer, als wenn jemand über Dinge schreibt, von denen er nichts versteht ... das kann nur im Kitsch enden. Ich plane einen längeren Text über eine psychisch kranke Frau (Autismus oder Paranoia), werde mir dazu aber vorher entsprechende Fachliteratur reinnifln ...
Dank dir für deinen Kommentar !
LG
Nifl
ich hatte gehofft, dass du dich zu der Geschichte äußerst. Freut mich sehr.
dein stil hat etwas von reporter, ein wenig emotionslos, eher berichtend,
Dabei habe ich versucht, ihn mit vielen Vergleichen zu lockern ...*hm ... allerdings wollte ich den Leser auch nicht manipulieren.
deine geschichte läßt leider auch offen, was die frau eigentlich ist. eine säuferin, eine obdachlose, eine fixerin, eine heruntergekomme frau, die keine lust hat sich zu waschen und aufs klo zu gehen ?
Ja, das weiß "Ich" ja nicht ... Woher? ... das bedingt ja die Perspektive... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das sein muss.
zitat
Ihre weiße Haut ist an vielen Stellen wund und eitrig.
wo ? im gesicht, an den armen oder an anderen stellen, die ihre kleidung
nicht verdeckt?
Guter Hinweis, ja, das werde ich genauer "zeigen"
zu christiane f.
christiane f. hat als buch und film nicht wirklich viel mit der drogenszene zu tun. christiane besprach ein band und ein stern-redakteur machte ein buch daraus, dessen priorität in hohen verkaufszahlen lag.
gleiches gilt natürlich auch für den film.
Das ist aber für Ottos und Nifls nun mal schlichtweg die Vorstellung einer Heroinabhängigen ... Trotzdem hast du Recht, der Bezug ist viel zu einschränkend und der Satz muss raus.
Deine Aufklärung habe ich mit größtem Interesse gelesen. DANKE. Nichts ist schlimmer, als wenn jemand über Dinge schreibt, von denen er nichts versteht ... das kann nur im Kitsch enden. Ich plane einen längeren Text über eine psychisch kranke Frau (Autismus oder Paranoia), werde mir dazu aber vorher entsprechende Fachliteratur reinnifln ...
Dank dir für deinen Kommentar !
LG
Nifl
[b]zitat -
Ja, das weiß "Ich" ja nicht ... Woher? ... das bedingt ja die Perspektive... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das sein muss.
vielleicht solltest du sie noch ein wenig mehr beschreiben, damit der leser wenigstens ahnen kann
was sie sein könnte. zb - neben den eitrigen wunden sind einstichstellen zu erkennen, oder sie stinkt nach billigem fusel, hat dreckige hände und abgefressene, eingerissene fingernägel etc. -schmutzige kleidung sagt da nicht viel aus- und trägt ihre ganze habe in einem plastikbutel mit sich herum. beispiele gibt es zu hauf. nur ein vorschlag.
zitat -
Das ist aber für Ottos und Nifls nun mal schlichtweg die Vorstellung einer Heroinabhängigen ...
Das ist der Grund, warum ich mein buch -sarahs erwachen im schatten- geschrieben habe.
lisa liest gerade das manuskript. ich wollte ihre meinung wissen, da es sich an den normalbürger wendet. es sieht recht gut aus, daß es in absehbarer zeit erscheint.
zitat -
Ich plane einen längeren Text über eine psychisch kranke Frau...
da bin ich wirklich gespannt, zumal mir eben gleiches vorschwebt. ich brauche dazu aber gott sei dank keine fachliteratur. ein fall-wenn ich es mal so salopp ausdrücken darf- in gerlindes familie ist mir seit 20 jahren gegenwärtig. meine schwägerin leidet an schizophrenie.
ich freue mich auf mehr von dir
lg stefan
Ja, das weiß "Ich" ja nicht ... Woher? ... das bedingt ja die Perspektive... Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das sein muss.
vielleicht solltest du sie noch ein wenig mehr beschreiben, damit der leser wenigstens ahnen kann
was sie sein könnte. zb - neben den eitrigen wunden sind einstichstellen zu erkennen, oder sie stinkt nach billigem fusel, hat dreckige hände und abgefressene, eingerissene fingernägel etc. -schmutzige kleidung sagt da nicht viel aus- und trägt ihre ganze habe in einem plastikbutel mit sich herum. beispiele gibt es zu hauf. nur ein vorschlag.
zitat -
Das ist aber für Ottos und Nifls nun mal schlichtweg die Vorstellung einer Heroinabhängigen ...
Das ist der Grund, warum ich mein buch -sarahs erwachen im schatten- geschrieben habe.
lisa liest gerade das manuskript. ich wollte ihre meinung wissen, da es sich an den normalbürger wendet. es sieht recht gut aus, daß es in absehbarer zeit erscheint.
zitat -
Ich plane einen längeren Text über eine psychisch kranke Frau...
da bin ich wirklich gespannt, zumal mir eben gleiches vorschwebt. ich brauche dazu aber gott sei dank keine fachliteratur. ein fall-wenn ich es mal so salopp ausdrücken darf- in gerlindes familie ist mir seit 20 jahren gegenwärtig. meine schwägerin leidet an schizophrenie.
ich freue mich auf mehr von dir
lg stefan
Hallo nifl,
ich sage mal dreierlei:
1. Zum Thema Recherche würde sich doch auch ein eigener Thread hier in der Prosa- oder in der Café-Ecke ganz gut eignen, oder? Wir sind ja nun schon einige Leute hier, wenn man Fragen hat findet man vielleicht einen mit Erfahrung oder Hintergrundwissen (in diesem Fall Drogenszene). Meinst du, da bestünde Bedarf bzw. dass das sinnvoll wäre?
2. Zum Text: Empfinde ich im Großen und Ganzen als gelungen, schön erzählt (besonders erster Absatz und der Dialog am Ende, die sind klasse! ). Aber meiner Meinung nach gibt es auch einige problematische Stellen, vor allem zweimal in den Dialogen. Zum einen die Nadelstreifenträger. Den ersten Kommentar kann ich mir noch vorstellen, aber der zweite wirkt einfach nicht:
Genau das selbe bei:
Ach, und nach dem letzten Gespräch, wo sie "beteiligter" scheint... also, irgendwie macht das auf mich den Eindruck, sie würde sich über das Geld freuen (wenn das so soll, ist es gut *g, wenn es "echt" sein soll, würde ich vielleicht das Geld danach verschenken (nach seinem letzten Kommentar).
Und: das mit dem Gestank würde ich nicht so sagen. Das ist auch nicht ganz glaubhaft, sag es lieber unter dem Motto: "Erst jetzt wird mir der Gestank bewusst..." (oder schon vorher, er sitzt ja schon lange genug neben ihr, hätte das schon riechen müssen, als er sie angesprochen hat).
3. Titel! Also - um das gleich klarzustellen, ich hab nix gegen diese Sprache, und mir gefällt es auch, dass die hier gelesen werden kann, denn so ist es ja, von mir aus hätte der Text auch noch derber sein können. NUR: Für mich rechtfertigt sich der Titel nicht durch den Text. Er zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich, ergibt sich aber nicht notwendig aus der Geschichte, ist auch (noch) nicht der Schlüsselsatz. Das könnte er aber vielleicht werden (jetzt fangen die Spekulationen an), wenn den Erwartungen der Frau an einen Mann noch etwas vordergründiger geschildert würden... mit mehr Bezug zu ihrem Leben (à la: Vor mir entsteht das Bild wie... /nur besser natürlich *g).
Hmm, jetzt wo ich darüber nachdenke, finde ich ihn doch gar nicht so übel... aber die Bedeutung könnte ruhig noch unterstrichen werden, da es ja so schön den Gegensatz zwischen dem Erzähler und den Erwartungen der Frau zeigt (insofern ist es schon ein Schüsselsatz... aber... du verstehst schon)
So. Auf deine Texte zu der psychische Kranken bin ich schon sehr sehr gespannt!
Grüße,
l
ich sage mal dreierlei:
1. Zum Thema Recherche würde sich doch auch ein eigener Thread hier in der Prosa- oder in der Café-Ecke ganz gut eignen, oder? Wir sind ja nun schon einige Leute hier, wenn man Fragen hat findet man vielleicht einen mit Erfahrung oder Hintergrundwissen (in diesem Fall Drogenszene). Meinst du, da bestünde Bedarf bzw. dass das sinnvoll wäre?
2. Zum Text: Empfinde ich im Großen und Ganzen als gelungen, schön erzählt (besonders erster Absatz und der Dialog am Ende, die sind klasse! ). Aber meiner Meinung nach gibt es auch einige problematische Stellen, vor allem zweimal in den Dialogen. Zum einen die Nadelstreifenträger. Den ersten Kommentar kann ich mir noch vorstellen, aber der zweite wirkt einfach nicht:
Weiß ich nicht, kommt mir unrealistisch vor (nicht, dass er das glaubt! Aber dass er das SO sagt... vielleicht so umformulieren: "Ein anderer sieht so aus, als würde er denken.... etc.")"Der soll die bloß nicht anfassen, da kann man sich ja sonstwas holen, vielleicht hat sie Aids"
Genau das selbe bei:
Ich weiß nicht (hab lange nicht mehr mit jemandem geredet ), aber gerade den zweiten Satz sagt man doch nicht wirklich, jedenfalls nicht Ende 20 auf der Straße, oder? Da könntest du ruhig was Schrofferes auspacken."Was geht dich das an, du Spießerarschloch? Kommst dir wohl toll vor?"
Ach, und nach dem letzten Gespräch, wo sie "beteiligter" scheint... also, irgendwie macht das auf mich den Eindruck, sie würde sich über das Geld freuen (wenn das so soll, ist es gut *g, wenn es "echt" sein soll, würde ich vielleicht das Geld danach verschenken (nach seinem letzten Kommentar).
Komischer Vergleich am Ende, ich denke er arbeitet in einer Firma und ist schon über 30? Es "geht" zwar, aber...Manche Zigaretten schmecken besonders, meistens wenn man zuvor einige Zeit nicht rauchen durfte oder auch nach Prüfungen.
Und: das mit dem Gestank würde ich nicht so sagen. Das ist auch nicht ganz glaubhaft, sag es lieber unter dem Motto: "Erst jetzt wird mir der Gestank bewusst..." (oder schon vorher, er sitzt ja schon lange genug neben ihr, hätte das schon riechen müssen, als er sie angesprochen hat).
3. Titel! Also - um das gleich klarzustellen, ich hab nix gegen diese Sprache, und mir gefällt es auch, dass die hier gelesen werden kann, denn so ist es ja, von mir aus hätte der Text auch noch derber sein können. NUR: Für mich rechtfertigt sich der Titel nicht durch den Text. Er zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich, ergibt sich aber nicht notwendig aus der Geschichte, ist auch (noch) nicht der Schlüsselsatz. Das könnte er aber vielleicht werden (jetzt fangen die Spekulationen an), wenn den Erwartungen der Frau an einen Mann noch etwas vordergründiger geschildert würden... mit mehr Bezug zu ihrem Leben (à la: Vor mir entsteht das Bild wie... /nur besser natürlich *g).
Hmm, jetzt wo ich darüber nachdenke, finde ich ihn doch gar nicht so übel... aber die Bedeutung könnte ruhig noch unterstrichen werden, da es ja so schön den Gegensatz zwischen dem Erzähler und den Erwartungen der Frau zeigt (insofern ist es schon ein Schüsselsatz... aber... du verstehst schon)
So. Auf deine Texte zu der psychische Kranken bin ich schon sehr sehr gespannt!
Grüße,
l
Huhu lichelzauch.
Generell ist das eine super Idee! Aber für diese Geschichte ist es für meine Begriffe nicht zwingend notwendig, dass sie heroinabhängig ist. Wie steyk schon schrieb, könnte sie auch eine einfache Säuferin und/oder Obdachlose sein ... Für die Prämisse des Textes ist das meiner Ansicht nach redundant. Es geht mir in dem Text um die Hilflosigkeit/Berührungsängste gegenüber Randgruppen der Gesellschaft.
Tatsächlich? Ich wundere mich oft darüber, wie abfällig und "unverblühmt offen" diese Menschen verbal diskriminiert werden.
Huch ? ... noch schroffer? Ich dachte eher daran, dass es überzogen ablehnend ist ...
Das finde ich gut, dass du da unsicher bist ...
Hm, bin so ein alter Sack, der stramm auf die 40 zugeht ... aber den Prüfungsmist habe ich noch sehr präsent. Aber du hast Recht ... da kann ein besser Vergleich her.
ich wollte damit andeuten, dass er jetzt langsam wieder normal "tickt" ... und jdann erst auf Nebensächlichkeiten sensibilisiert ist.
Also ich schon. Finde diesen vulgären Jargon furchtbar. Aber er macht mE. den extremen Kontrast, die große Distanz sehr deutlich ...
lichelzauch, ich danke dir sehr! Deine Gedanken waren äußerst spannend und aufschlussreich für mich!
LG
Nifl
1. Zum Thema Recherche würde sich doch auch ein eigener Thread hier in der Prosa- oder in der Café-Ecke ganz gut eignen, oder? Wir sind ja nun schon einige Leute hier, wenn man Fragen hat findet man vielleicht einen mit Erfahrung oder Hintergrundwissen (in diesem Fall Drogenszene). Meinst du, da bestünde Bedarf bzw. dass das sinnvoll wäre?
Generell ist das eine super Idee! Aber für diese Geschichte ist es für meine Begriffe nicht zwingend notwendig, dass sie heroinabhängig ist. Wie steyk schon schrieb, könnte sie auch eine einfache Säuferin und/oder Obdachlose sein ... Für die Prämisse des Textes ist das meiner Ansicht nach redundant. Es geht mir in dem Text um die Hilflosigkeit/Berührungsängste gegenüber Randgruppen der Gesellschaft.
wirkt einfach nicht:
Zitat:
"Der soll die bloß nicht anfassen, da kann man sich ja sonstwas holen, vielleicht hat sie Aids"
Weiß ich nicht, kommt mir unrealistisch vor (nicht, dass er das glaubt! Aber dass er das SO sagt...
Tatsächlich? Ich wundere mich oft darüber, wie abfällig und "unverblühmt offen" diese Menschen verbal diskriminiert werden.
Zitat:
"Was geht dich das an, du Spießerarschloch? Kommst dir wohl toll vor?"
Ich weiß nicht (hab lange nicht mehr mit jemandem geredet ), aber gerade den zweiten Satz sagt man doch nicht wirklich, jedenfalls nicht Ende 20 auf der Straße, oder? Da könntest du ruhig was Schrofferes auspacken.
Huch ? ... noch schroffer? Ich dachte eher daran, dass es überzogen ablehnend ist ...
Ach, und nach dem letzten Gespräch, wo sie "beteiligter" scheint... also, irgendwie macht das auf mich den Eindruck, sie würde sich über das Geld freuen
Das finde ich gut, dass du da unsicher bist ...
Zitat:
Manche Zigaretten schmecken besonders, meistens wenn man zuvor einige Zeit nicht rauchen durfte oder auch nach Prüfungen.
Komischer Vergleich am Ende, ich denke er arbeitet in einer Firma und ist schon über 30? Es "geht" zwar, aber...
Hm, bin so ein alter Sack, der stramm auf die 40 zugeht ... aber den Prüfungsmist habe ich noch sehr präsent. Aber du hast Recht ... da kann ein besser Vergleich her.
"Erst jetzt wird mir der Gestank bewusst..." (oder schon vorher, er sitzt ja schon lange genug neben ihr, hätte das schon riechen müssen, als er sie angesprochen hat).
ich wollte damit andeuten, dass er jetzt langsam wieder normal "tickt" ... und jdann erst auf Nebensächlichkeiten sensibilisiert ist.
3. Titel! Also - um das gleich klarzustellen, ich hab nix gegen diese Sprache,
Also ich schon. Finde diesen vulgären Jargon furchtbar. Aber er macht mE. den extremen Kontrast, die große Distanz sehr deutlich ...
lichelzauch, ich danke dir sehr! Deine Gedanken waren äußerst spannend und aufschlussreich für mich!
LG
Nifl
hallo lichelzauch,
ich kann dir nicht zustimmen.
der satz mit dem aids ist durchaus realistisch. was glaubst du, wieviele dumpfbacken herumlaufen, die genauso argumentieren.
im zweiten satz, den du bemängelst, steckt eine menge wahrheit. es gibt verschiedene welten, in denen verschieden gesprochen wird. in discos redet man anders, als auf der straße oder in der drogenszene. die krassen ausdrücke, die du verlangst, werden seltsamerweise von jugendlichen
benutzt, die eben nicht zu den säufern, drogenabhängigen oder obdachlosen gehören. es scheint mir, als das dort sprachlcih die zeit stehen geblieben ist.
du sagst selbst, daß du schon eine weile nicht mehr mit jemanden gesprochen hast.
kleiner tip. misch dich mal wieder unter das volk, am besten dorthin, wo die leute leben, die nifl versuchte in der frau zu beschreiben. mußt ja nichts sagen. stell dich ein stück zur seite und höre einfach nur zu. man kann eine menge lernen und in sich aufnehmen
der satz mit der zigarette ist nicht berauschend, aber aus dem gefühl herausgeschrieben und schon deshalb authentisch.
der titel ist meiner meinung nach völlig ok.
so, ich mache jetzt schluß für heute. der finger tut mir weh. gips kommt donnerstag früh ab.
ich wünsche dir eine schöne woche
stefan
ich kann dir nicht zustimmen.
der satz mit dem aids ist durchaus realistisch. was glaubst du, wieviele dumpfbacken herumlaufen, die genauso argumentieren.
im zweiten satz, den du bemängelst, steckt eine menge wahrheit. es gibt verschiedene welten, in denen verschieden gesprochen wird. in discos redet man anders, als auf der straße oder in der drogenszene. die krassen ausdrücke, die du verlangst, werden seltsamerweise von jugendlichen
benutzt, die eben nicht zu den säufern, drogenabhängigen oder obdachlosen gehören. es scheint mir, als das dort sprachlcih die zeit stehen geblieben ist.
du sagst selbst, daß du schon eine weile nicht mehr mit jemanden gesprochen hast.
kleiner tip. misch dich mal wieder unter das volk, am besten dorthin, wo die leute leben, die nifl versuchte in der frau zu beschreiben. mußt ja nichts sagen. stell dich ein stück zur seite und höre einfach nur zu. man kann eine menge lernen und in sich aufnehmen
der satz mit der zigarette ist nicht berauschend, aber aus dem gefühl herausgeschrieben und schon deshalb authentisch.
der titel ist meiner meinung nach völlig ok.
so, ich mache jetzt schluß für heute. der finger tut mir weh. gips kommt donnerstag früh ab.
ich wünsche dir eine schöne woche
stefan
Hallo ihr beiden.
Also, der Satz mit dem Aids - wie gesagt, ich bezweifle nicht, dass der betreffende das annimt, oder es auch aussprechen würde (etwa, wenn er nach Hause kommt, und sagt: Heute habe ich da eine Fixerin gesehen, hatte bestimmt Aids etc.) - ich meine nur die Sprechsituation - er ist mitten in einem Bahnhof, jemand geht zu Boden, er zögert eigentlich nur, ist schon im Abwenden - würde er da soweit ausholen? Sich einfach so einem Wildfremden zuwenden etc.? Es geht mir hier um die Formulierung, nicht den Inhalt.
*grins Das, lieber steyk, war ein Scherz (Allerdings hast du dahingehend recht, dass man am besten aus eigener Erfahrung heraus schreiben sollte, gerade, was solche Sprechreaktionen betrifft - insofern ist mein Urteil natürlich weniger wertvoll, das stimmt.)
Freut mich, dass es für dich hilfreich war, nifl. Und es freut mich noch mehr, lieber Stefan, dass du so bald wieder auf deine beiden Finger kommst.
Euch beiden liebe Grüße,
lichelzauch
Also, der Satz mit dem Aids - wie gesagt, ich bezweifle nicht, dass der betreffende das annimt, oder es auch aussprechen würde (etwa, wenn er nach Hause kommt, und sagt: Heute habe ich da eine Fixerin gesehen, hatte bestimmt Aids etc.) - ich meine nur die Sprechsituation - er ist mitten in einem Bahnhof, jemand geht zu Boden, er zögert eigentlich nur, ist schon im Abwenden - würde er da soweit ausholen? Sich einfach so einem Wildfremden zuwenden etc.? Es geht mir hier um die Formulierung, nicht den Inhalt.
du sagst selbst, daß du schon eine weile nicht mehr mit jemanden gesprochen hast.
*grins Das, lieber steyk, war ein Scherz (Allerdings hast du dahingehend recht, dass man am besten aus eigener Erfahrung heraus schreiben sollte, gerade, was solche Sprechreaktionen betrifft - insofern ist mein Urteil natürlich weniger wertvoll, das stimmt.)
Freut mich, dass es für dich hilfreich war, nifl. Und es freut mich noch mehr, lieber Stefan, dass du so bald wieder auf deine beiden Finger kommst.
Euch beiden liebe Grüße,
lichelzauch
Lieber Nifl,
ich habe Deine Geschichte und auch Stefans Kommentare mit einer großen Spannung gelesen. Solche Situationen kommen mir geläufig vor, als Vorbeilaufender, aber auch aus anderer Perspektive. Immer haben diese Momente die Kraft, meine Phantasie über Tage in Gang zu halten: Wo kommt derjenige her, wie kann das weiter gehen etc. Nur ein Dach habe ich bislang ersteinmal angeboten, und ich war, ehrlich, ein wenig erleichtert, als es abgelehnt wurde.
Vom literarischen Gesichtspunkt finde ich die Erzählperspektive spannend, in ihr ist sowohl die emotionale Nähe enthalten als auch ein zeitlicher Abstand, der sich in einer ironischen Selbstdistanz widerspiegelt. Aus Stefans Kommentaren lerne ich gerade wieviel Recherche wohl hinter jeder Geschichte stelcen muss - vielleicht bleibe ich bei Lyrik und Dingen, über die ich glaube Bescheid zu wissen
Sehr gern gelesen
max
ich habe Deine Geschichte und auch Stefans Kommentare mit einer großen Spannung gelesen. Solche Situationen kommen mir geläufig vor, als Vorbeilaufender, aber auch aus anderer Perspektive. Immer haben diese Momente die Kraft, meine Phantasie über Tage in Gang zu halten: Wo kommt derjenige her, wie kann das weiter gehen etc. Nur ein Dach habe ich bislang ersteinmal angeboten, und ich war, ehrlich, ein wenig erleichtert, als es abgelehnt wurde.
Vom literarischen Gesichtspunkt finde ich die Erzählperspektive spannend, in ihr ist sowohl die emotionale Nähe enthalten als auch ein zeitlicher Abstand, der sich in einer ironischen Selbstdistanz widerspiegelt. Aus Stefans Kommentaren lerne ich gerade wieviel Recherche wohl hinter jeder Geschichte stelcen muss - vielleicht bleibe ich bei Lyrik und Dingen, über die ich glaube Bescheid zu wissen
Sehr gern gelesen
max
Lieber Nifl,
für mich war an dieser Geschichte besonders Der Dialog steyks mit der Geschichte interessant, denn nachdem ich die geschichte gelesen hatte, dahcte ich: Ja, solche Szenen kenne ich (nicht so als komplette Geschichte, aber doch solche kurzen Begegnungen).
Dann las ich steyks Kommentar und dachte: Stimmt, er hat recht - man weiß eigentlich, solange man nicht selbst aus der Szene kommt, gar nichts über wirkliche Zusammenhänge, sondern erlebt es nur, wie es sich für einen darstellt und das sind meist Klischees (wenn auch recht schwarze). Man könnte das natürlich in der geschichte selbst durch eine zweite Ebene thematisieren, das fände ich spannend (würde aus der geshcichte natürlich eine völlig andere machen). Ich stelle mir vor, dass zwischen den Geschehnissen der geshcichte kursiv immer wie aus einer Art Off eine Stimme eines Kommentators dröhnt, der ähnlich steyks Äußerungen (vielleicht im neutralen, vielleicht im verächtlichen Ton) die geshcichte selbst reflektiert - das fände ich spannend, vielleicht kann steyk dazu ja noch ein paar Tipps geben. Nun ja, OK, das ist wirklich ein kompletter Umbau der Geschichte...- -
Den Titel finde ich selbst übrigens gut getroffen.
Mit dem AIDS: ja, das IST in den Köpfen sicher tatsächlich so, aber SAGEN das die passanten wirklich? Das wohl nur im Exremfall...
Interessantes Thema!
Liebe Grüße,
Lisa
lichel: Ja, einen Recherchethread in der Schreibwerkstatt fände ich grandios! Da würde ich mich bestimmt oft selbst melden
für mich war an dieser Geschichte besonders Der Dialog steyks mit der Geschichte interessant, denn nachdem ich die geschichte gelesen hatte, dahcte ich: Ja, solche Szenen kenne ich (nicht so als komplette Geschichte, aber doch solche kurzen Begegnungen).
Dann las ich steyks Kommentar und dachte: Stimmt, er hat recht - man weiß eigentlich, solange man nicht selbst aus der Szene kommt, gar nichts über wirkliche Zusammenhänge, sondern erlebt es nur, wie es sich für einen darstellt und das sind meist Klischees (wenn auch recht schwarze). Man könnte das natürlich in der geschichte selbst durch eine zweite Ebene thematisieren, das fände ich spannend (würde aus der geshcichte natürlich eine völlig andere machen). Ich stelle mir vor, dass zwischen den Geschehnissen der geshcichte kursiv immer wie aus einer Art Off eine Stimme eines Kommentators dröhnt, der ähnlich steyks Äußerungen (vielleicht im neutralen, vielleicht im verächtlichen Ton) die geshcichte selbst reflektiert - das fände ich spannend, vielleicht kann steyk dazu ja noch ein paar Tipps geben. Nun ja, OK, das ist wirklich ein kompletter Umbau der Geschichte...- -
Den Titel finde ich selbst übrigens gut getroffen.
Mit dem AIDS: ja, das IST in den Köpfen sicher tatsächlich so, aber SAGEN das die passanten wirklich? Das wohl nur im Exremfall...
Interessantes Thema!
Liebe Grüße,
Lisa
lichel: Ja, einen Recherchethread in der Schreibwerkstatt fände ich grandios! Da würde ich mich bestimmt oft selbst melden
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
liebe lisa,
du hast recht. die geschichte wäre nicht mehr diese geschichte
ich habe mal darüber nachgedacht, wie die geschichte wäre, wenn ich sie schreiben würde
die idee von nifl ist hervorragend, das gerüst ist sehr gut. was ich daraus machen würde,
wäre nicht mehr seine story.
es soll seine geschichte bleiben - und das ist gut so.
gruß stefan
ps. recherchethread ist eine gute idee, lichel.
du hast recht. die geschichte wäre nicht mehr diese geschichte
ich habe mal darüber nachgedacht, wie die geschichte wäre, wenn ich sie schreiben würde
die idee von nifl ist hervorragend, das gerüst ist sehr gut. was ich daraus machen würde,
wäre nicht mehr seine story.
es soll seine geschichte bleiben - und das ist gut so.
gruß stefan
ps. recherchethread ist eine gute idee, lichel.
Hallo !
Freue mich über die rege Auseinandersetzung mit dem Text.
Ein Verschachteln Story/Dokumentation wäre ein sehr interessanter Versuch ... mal sehen, vielleicht mache ich mich da mal ran.
Vielen Dank (besonders auch steyk ...) für eure Kommentare !
LG
Nifl
Freue mich über die rege Auseinandersetzung mit dem Text.
Ein Verschachteln Story/Dokumentation wäre ein sehr interessanter Versuch ... mal sehen, vielleicht mache ich mich da mal ran.
Vielen Dank (besonders auch steyk ...) für eure Kommentare !
LG
Nifl
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi Nifl.
Wenn man über solche Sachen schreibt (Retter, Held, Bahnhofsmilieu), ist der Grat zum Lapidaren immer sehr schmal und glitschig. Man merkt schon ein wenig, dass du kaum Innenansichten davon hast. Es ist ein bisschen zu harmlos. Aber auch die Außenansicht hat eine Berechtigung. Dennoch: die könnte etwas weniger glatt sein. Das Schicksal der jungen Dame scheint dich nicht wirklich zu berühren. F...st du am Ende doch manchmal beim Frühstück? Schwang nicht doch so etwas mit?
Es sind einige wenige Redewendungen drin, die ein wenig ungelenk sind (siehe die anderen Komms), aber meinen Lesefluss haben sie nicht sonderlich gestört. Ich würde jedoch versuchen, die Eigenbeschreibungen (mir ist wieder jede Ernsthaftigkeit fremd...) zu reduzieren und dies mehr durch (komische) Situationsbeschreibung oder Dialoge herauszuarbeiten.
Im Allgemeinen bringst du aber gute kräftige Sätze, das Ding ist flott erzählt, der Bogen erkennbar, Talent vorhanden. Weitermachen! :o))))
Keine Fotos am frühen Morgen, bitte! ich bin noch nicht geschminkt!
Tom :o}
Wenn man über solche Sachen schreibt (Retter, Held, Bahnhofsmilieu), ist der Grat zum Lapidaren immer sehr schmal und glitschig. Man merkt schon ein wenig, dass du kaum Innenansichten davon hast. Es ist ein bisschen zu harmlos. Aber auch die Außenansicht hat eine Berechtigung. Dennoch: die könnte etwas weniger glatt sein. Das Schicksal der jungen Dame scheint dich nicht wirklich zu berühren. F...st du am Ende doch manchmal beim Frühstück? Schwang nicht doch so etwas mit?
Es sind einige wenige Redewendungen drin, die ein wenig ungelenk sind (siehe die anderen Komms), aber meinen Lesefluss haben sie nicht sonderlich gestört. Ich würde jedoch versuchen, die Eigenbeschreibungen (mir ist wieder jede Ernsthaftigkeit fremd...) zu reduzieren und dies mehr durch (komische) Situationsbeschreibung oder Dialoge herauszuarbeiten.
Im Allgemeinen bringst du aber gute kräftige Sätze, das Ding ist flott erzählt, der Bogen erkennbar, Talent vorhanden. Weitermachen! :o))))
Keine Fotos am frühen Morgen, bitte! ich bin noch nicht geschminkt!
Tom :o}
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