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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 03.12.2015, 23:48

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Zuletzt geändert von Amanita am 07.12.2015, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Werner
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Beitragvon Werner » 07.12.2015, 21:48

ich glaube, in vielen gedichten kommen viel zu viele seelenhäuser vor. sag doch lieber "puppenhaus" oder irgendwas anderes, bitte bloß nicht immer das seelenhaus, ich war echt geneigt, an der stelle auszusteigen.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 07.12.2015, 22:08

na guuuut: haus


und nett, dass du noch eine Haltestelle weiter gefahren bist.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 08.12.2015, 00:41

"Haus" allein ist aber nun etwas arg abstrakt, finde ich. Und wieso "Puppenhaus"? Ich dachte, hier geht es um die eigene Seele im mentalen, geistigen, kreativen Sinn, nicht um mehrere Seelen im Sinn eines Wachsfigurenkabinetts. (In der Luft- und Seefahrt, wenn in Not, wollen die Retter für ihre Planung üblicherweise die Zahl der SOB wissen: "souls on board", also wieviel "Seelen an Bord"; das soll klarstellen, dass die Zahl nicht nur die Passagiere meint, sondern die Besatzung miteinschließt. Also, "Seelen im Sinn von Personenansammlung" -- auf diese Bedeutung wäre ich beim Lesen dieses Gedichts nicht gekommen.)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.12.2015, 07:32

Lieber Pjotr, "Puppenhaus" passt natürlich gar nicht, ist Blödsinn.
Da das seelenhaus Schmerzen zu generieren schien, habe ichs ganz schnell getilgt.

Schade eigentlich, dass die Kritik daran kleben blieb, denn damit war ich eigentlich ganz zufrieden- während ich den Schluss gern noch verbessern würde.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 08.12.2015, 08:37

Es ist halt sehr schwierig, die "Seele" bildhaft zu darzustellen, wie etwa in Form eines Hauses, da die Seele ja prinzipiell etwas nicht-körperliches ist. -- Obwohl sie eigentlich mit keinerlei optischen Eigenschaften ausgedrückt werden kann, ginge möglicherweise wenigstens etwas mit Farben? Farben brauchen praktisch keine Form. -- Und wenn nicht damit, dann vielleicht mit einem Gegenstand aus purem Geruch, oder aus etwas taktilem, oder aus Geschmack, oder Klang ... klingt diese Seele wie etwas? Kann man den Seelenbegriff mit einem Klang verstärken? Wie auch immer, es geht wohl darum, dem nackten Seelenbegriff etwas Abstraktheit zu nehmen, aber nicht allzu viel.

Am Schluss geht es um Raum. Im Raum kann man durchaus auch Gerüche oder Klänge in eine Dimension setzen. Ohne Optik. Also würde das passen.

"Eng" müsste allerdings angepasst werden, wenn der Raum fehlt. "Laut" passt zu Klang. Vielleicht dann noch etwas mit Luft, Duft, Geruch -- und etwas entsprechend einschnürendes, anstatt "eng". Oder auch nicht ...

Ah ne, hilft alles nix ... das könnte kitschig werden. So einfach gehts halt auch nicht ...

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.12.2015, 08:52

Danke für Deine Gedanken. Es ging allerdings weniger um die Seele selbst, sondern tatsächlich um das "Haus", in dem sie "wohnt". So dachte ich bei eng auch an engherzig; aber "Herz" ist auch so ein Wort ...

Die Seele selbst wollte ich an keiner Stelle ich an keiner Stelle "illustrieren", erläutern o. ä.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 08.12.2015, 09:01

Bist Du Dir sicher, dass das nur das "Haus" ist? Empfindungen wie "laut" und "eng" sind doch etwas geistiges, sinnliches, phänomenales. Ich meine, die sind in der Seele, nicht im Hausgebälk, nicht im Wohnort. Anders gesagt, die Seele selbst hat keinen Ort. -- Will sagen: Die Bedeutungen laufen aufs gleiche hinaus.

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Beitragvon Amanita » 08.12.2015, 09:16

Da hast Du natürlich recht - man kann es nicht "packen". Allerdings wäre mir das bloße Haus wirklich auch recht - bekanntlich ist das eine/ die Privatsphäre, die mit der Seele dann unmittelbar verknüpft ist.

Quoth
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Beitragvon Quoth » 08.12.2015, 13:47

Hallo Amanita, ich weiß nicht, was es gegen das Seelenhaus einzuwenden gibt. Werners Behauptung, "in vielen Gedichten" kämen "viel zu viele Seelenhäuser vor", scheint mir einfach aus der Luft gegriffen - ich lese den Begriff zum ersten Mal. Und wenn, dann würde ich nicht die Seele streichen, sondern das Haus gegen eine Hütte, Baracke, einen Schuppen oder eine Hucke oder Kate austauschen. "In meiner Seelenhucke" - das könnte mir gefallen - aber ich werde mich hüten, Dich zu schulmeistern!
Gruß
Quoth
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Niko

Beitragvon Niko » 08.12.2015, 16:48

Ein Herz ist ein Herz. Und eine Seele eine Seele. Ich stimme Quoth zu. Originalität misst sich am ganzen Text. Nicht an einem Wort. Ich finde Seele jedenfalls tauglicher als "21 Gramm" oder anderes Geschwurbel.

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Werner
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Beitragvon Werner » 08.12.2015, 21:14

ich sehe schon, ich stehe mal wieder allein auf weiter flur, passiert mir öfters, muss / kann nur an mir liegen ... aber haus alleine ist zu dürftig

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 08.12.2015, 22:59

na, jetzt also zu dürftig.

Hallo Quoth, ich verstehe, was Du meinst. Aber Hucke oder Kate gehen nicht, weil ich eher in Richtung "Kathedrale" tendiere (was aber wiederum 'ne Nummer zu groß wäre).

Dank an alle, auch wenn ich (leider) noch keinen Schritt weiter bin. Aber das kann ja noch werden ;)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 09.12.2015, 02:32

Wenn das in Richtung Kathedrale geht, zugleich aber eng sein soll, dann denke ich eher an lange Tunnel oder hohe Verliese oder Flure in einer Pyramide ... -- groß, aber eng. Vielleicht lässt sich mit solchen Bildern das Gedicht nicht nur von dem "gewöhnlichen" Hausbegriff stilistisch befreien, sondern auch inhaltlich näher an den Leser bringen. Was ist denn eigentlich Dein Problem mit dem Schluss?


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