„Du, Angst, begleitest uns ein Leben lang, bist zur Stelle, wenn wir uns in Gefahr befinden, warnst die Maus vor der Katze. Aber Angst, wie stehst es um deine Angst?“
„Ich habe keine Angst. Ich bin die Angst. Ihr ängstigt euch vor der Angst. Sollte ich mich vor mir selbst erschrecken?“
„Wenn wir keine Angst mehr haben bräuchten, würdest du aussterben.“
„Da müssten erst die Löwen zu Pflanzenfressern werden, damit deren Beutetiere auf mich verzichten könnten. Und was für eine Welt wäre dass, wo dein Liebchen angstfrei durch die dunklen Gassen gehen könnte? Eine Welt ohne Vergewaltiger, vielleicht mit aufgeblähten und über Bauchweh klagenden Löwen, deren laute Furze besänftigend die Angstschreie der Gejagten ersetzten? Ein Paradies, wo nur das Zittergras zittert?“
Undenkbar?!
Hi Kurt,
von der Idee her ist Dein Text verwandt mit Mnemosynes "Die Zeit nach dem Drachen" - allerdings etwas kürzer ...
Nach einer Welt ohne Angst und Schrecken sehnen wir uns wohl alle - aber letztlich vorstellen kann ich sie mir ebenso wenig wie Du.
Zwischen "mehr" und "haben" würde ich ein "zu" einfügen.
Und statt "bräuchte" würde ich "brauchte" vorziehen.
Gruß
Quoth
von der Idee her ist Dein Text verwandt mit Mnemosynes "Die Zeit nach dem Drachen" - allerdings etwas kürzer ...
Nach einer Welt ohne Angst und Schrecken sehnen wir uns wohl alle - aber letztlich vorstellen kann ich sie mir ebenso wenig wie Du.
Zwischen "mehr" und "haben" würde ich ein "zu" einfügen.
Und statt "bräuchte" würde ich "brauchte" vorziehen.
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Dass Löwen zu Pflanzenfressern werden, würde leider nicht reichen, denn man kann auch an Krankheit, Hunger oder durch Unfall sterben. Neben der Angst vorm Tod gibt es noch Angst vor Schmerzen, Verlustängste, Angst vor Armut und sozialem Abstieg, Angst sich zu blamieren oder trotz Aufand ein Ziel nicht zu erreichen.
Die mögen im mögen im Moment gering erscheinen. Aber ich glaube, dass sie an Bedeutung gewinnen würden, wenn die Hauptangst vor dem Tod keine Rolle mehr spielt.
Die mögen im mögen im Moment gering erscheinen. Aber ich glaube, dass sie an Bedeutung gewinnen würden, wenn die Hauptangst vor dem Tod keine Rolle mehr spielt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Die Beutetiere der Löwen beispielsweise hätten ja auch gänzlich ohne Angst sein können, also ohne Aufgeregtsein, wenn ein Löwe sich ihrer bedient. Die Angst gibt dem einzelnen Tier die Chance, rechtzeitig zu entkommen, aber letzten Endes holt sich der Löwe seinen Teil.
Bei den von dir aufgezählten Ängsten, geht es ja nicht um essentielle Bedrohung. Sie haben sich beim Menschen wohl von der Grundangst im Laufe der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung abgespalten. So könnte man Prüfungsangst auch mit der Bedrohung der Existenz in Zusammenhang sehen, nur eben als gesellschaftliche Person. Ich gehe mal davon aus, wenn es die Grundangst, die ursprünglich um die körperliche Unversehrtheit besorgt war, nicht gegeben hätte, hätten sich die „kulturellen“ Ängste, die darüber hinaus um die seelische Unversehrtheit bemüht sind, nicht entwickelt.
LG Kurt
Bei den von dir aufgezählten Ängsten, geht es ja nicht um essentielle Bedrohung. Sie haben sich beim Menschen wohl von der Grundangst im Laufe der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung abgespalten. So könnte man Prüfungsangst auch mit der Bedrohung der Existenz in Zusammenhang sehen, nur eben als gesellschaftliche Person. Ich gehe mal davon aus, wenn es die Grundangst, die ursprünglich um die körperliche Unversehrtheit besorgt war, nicht gegeben hätte, hätten sich die „kulturellen“ Ängste, die darüber hinaus um die seelische Unversehrtheit bemüht sind, nicht entwickelt.
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Mag sein, aber heißt das auch, dass sie wieder verschwinden wenn die Urangst vorm Tod besiegt ist?
Und ist ein Angstloses Leben die reine Glückseligkeit? oder wird letztlich alles bedeutungslos und gleichgültig?
Die Angst zu personalisieren ist für mich kein gelungener Kunstgriff. Warum sollte die Angst, Angst vor sich selbst haben, wenn sie dadurch nur stärker wird? Aber auch andersrum führt es in Paradoxien.
Genauso könnte man fragen, ob sich die Liebe selbst lieben soll oder ob das dann Eigenliebe ist.
Deine Erläuterungen setzten genauso viel Vorwissen oder Dogma voraus wie der Text selbst.
Was ist Angst?
Was ist Seele?
Was ist Kultur?
An diesen Fragen sind schon größere Geister gescheitert als Du und ich. Vielleicht, weil es die falschen Fragen sind?
Und ist ein Angstloses Leben die reine Glückseligkeit? oder wird letztlich alles bedeutungslos und gleichgültig?
Die Angst zu personalisieren ist für mich kein gelungener Kunstgriff. Warum sollte die Angst, Angst vor sich selbst haben, wenn sie dadurch nur stärker wird? Aber auch andersrum führt es in Paradoxien.
Genauso könnte man fragen, ob sich die Liebe selbst lieben soll oder ob das dann Eigenliebe ist.
Deine Erläuterungen setzten genauso viel Vorwissen oder Dogma voraus wie der Text selbst.
Was ist Angst?
Was ist Seele?
Was ist Kultur?
An diesen Fragen sind schon größere Geister gescheitert als Du und ich. Vielleicht, weil es die falschen Fragen sind?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Die Angst zu personalisieren finde ich absolut okay. Gevatter Tod ebenso. Die Angst ist ja ein Wächter mit Funktion Alarm. Die Liebe zu personalisieren ist etwas ganz anderes und mag Anlass zu deinen Bedenken geben.
LG Kurt
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
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Die Liebe zu personalisieren ist nicht das Problem. Amor und all die anderen Liebesgötter sind nichts anderes. Aber hast du je gehört, dass sich ein Liebesgott, eine Liebesgöttin selbst liebt? Das ist die Eitelkeit! Narziß! oder was auch immer.
Die Angst darfst du auch personalisieren. Warum nicht?
Aber bist du sicher, dass die Angst selbst so salopp mit dir philosophieen würde? Die personifizierte Angst ängstigt sich vor allem selbst. Auch vor dir oder um dich. Deine Konstruktion ist einfach nicht stimmig.
Die Angst darfst du auch personalisieren. Warum nicht?
Aber bist du sicher, dass die Angst selbst so salopp mit dir philosophieen würde? Die personifizierte Angst ängstigt sich vor allem selbst. Auch vor dir oder um dich. Deine Konstruktion ist einfach nicht stimmig.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Eine Angst, die übertreibt und sich damit gegen sich wendet, warum nicht. Eine Frau hat einen starken Beschützer und seine Stärke beherrscht auch sie. Alles denkbar.
Mein Text besteht ja eigentlich aus Fragen. Die Frage von Stimmigkeit stellt sich mir da nicht. Und einen Text draus machen, in dem die Angst ein Gesicht bekommt, personalisiert erscheint und eine Gestalt bekommt, das sind die Mittel der Literatur. Ein forschender Psychologe dürfte dies nicht.
Gut, wir haben festgestellt, es gibt viele Ängste, es gibt die Furcht. Also entscheiden wir uns für unseren Text für die Grundangst, nehmen eine Gnuherde, die durch einen Asteoriteneinschlag so einen Schrecken bekommt, dass sie ihre Angst verliert. Der Löwe spaziert zur Herde holt sich ein Tier und keins regt sich darüber auf. Wäre ja alles schön und gut. Aber nun kommen wir automatisch auf ein anderes Problem, das wir nicht unmittelbar mit dem Fehlen der Angst koppeln können, nämlich, dass so die prächtigsten und stärksten Tiere der Herde bald weggefressen sein könnten.
Und schon lasse ich ab davon, die Geschichte mit der fehlenden Angst weiterzuspinnen.
Aber einige Fragen und Spekulationen in den Raum zu stellen, wie ich es hier mit meinem Beitrag bezweckt habe, macht Sinn, um Leser zum eigenen Nachdenken bzw. Fantasieren anzuregen.
Ich kann mir kaum vorstellen, einen Text zu verfassen, der zeigt, wie es wäre, wenn die Angst aus der Welt wäre. Vielleicht gibt es ja solche Autoren. Die Stimmigkeit wäre aber immer wieder auf unsere angstvolle Welt kalibriert.
LG Kurt
Mein Text besteht ja eigentlich aus Fragen. Die Frage von Stimmigkeit stellt sich mir da nicht. Und einen Text draus machen, in dem die Angst ein Gesicht bekommt, personalisiert erscheint und eine Gestalt bekommt, das sind die Mittel der Literatur. Ein forschender Psychologe dürfte dies nicht.
Gut, wir haben festgestellt, es gibt viele Ängste, es gibt die Furcht. Also entscheiden wir uns für unseren Text für die Grundangst, nehmen eine Gnuherde, die durch einen Asteoriteneinschlag so einen Schrecken bekommt, dass sie ihre Angst verliert. Der Löwe spaziert zur Herde holt sich ein Tier und keins regt sich darüber auf. Wäre ja alles schön und gut. Aber nun kommen wir automatisch auf ein anderes Problem, das wir nicht unmittelbar mit dem Fehlen der Angst koppeln können, nämlich, dass so die prächtigsten und stärksten Tiere der Herde bald weggefressen sein könnten.
Und schon lasse ich ab davon, die Geschichte mit der fehlenden Angst weiterzuspinnen.
Aber einige Fragen und Spekulationen in den Raum zu stellen, wie ich es hier mit meinem Beitrag bezweckt habe, macht Sinn, um Leser zum eigenen Nachdenken bzw. Fantasieren anzuregen.
Ich kann mir kaum vorstellen, einen Text zu verfassen, der zeigt, wie es wäre, wenn die Angst aus der Welt wäre. Vielleicht gibt es ja solche Autoren. Die Stimmigkeit wäre aber immer wieder auf unsere angstvolle Welt kalibriert.
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
Ich denke, dass ein Autor ein Thema wählt, das ihn interessiert.
Wenn Du in deinen Gedanken nicht weiter kommst als Fragen zu stellen, warum soll sich ein Leser dann mehr Mühe machen als Du?
Ob Fantasie, Science-Fiktion oder realistischer Roman:
Mit der Frage "Was wäre wenn" fangen die Geschichten (das Schreiben) an. Die Antwort muss überzeugen. Nicht als einzig mögliche, aber als plausible Geschichte.
Deine Spekulationen sind für mich leider nicht plausibel.
Auch in deinen Erläuterungen bist du nicht konsequent. Sobald sich Widersprüche auftun, wirfst du die Brocken hin. Soll doch der Leser zusehen, wie er es wieder zusammen bekommt. Das ist mir zu billig.
Wenn Du in deinen Gedanken nicht weiter kommst als Fragen zu stellen, warum soll sich ein Leser dann mehr Mühe machen als Du?
Ob Fantasie, Science-Fiktion oder realistischer Roman:
Mit der Frage "Was wäre wenn" fangen die Geschichten (das Schreiben) an. Die Antwort muss überzeugen. Nicht als einzig mögliche, aber als plausible Geschichte.
Deine Spekulationen sind für mich leider nicht plausibel.
Auch in deinen Erläuterungen bist du nicht konsequent. Sobald sich Widersprüche auftun, wirfst du die Brocken hin. Soll doch der Leser zusehen, wie er es wieder zusammen bekommt. Das ist mir zu billig.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck
Ja, Zaunkönig, danke für deine Kritik. Und im Nachhinein muss ich feststellen, dass es gut war, den Text in dieser Weise zu präsentieren. Ein Schreibforum dient ja auch dazu, versuchsweise zu experimentieren usw., weil sich potentielle Leser dazu äußern und ihre Vorstellungen kundtun können, bevor man sichnun an die mühsame Arbeit machen wollte, so eine Phantasiewelt (ohne Angst) zu entwerfen. Für mich stand allerdings von vornherein fest, dass es für mich nicht in Frage käme. Ich lese keine Belletristik; ich schreibe keine Belletristik. Im Netz hier bringe ich mich lediglich ma mit ein paar Gedanken und Äußerungen ein, zuweilen vielleicht durchaus lyrisch oder belletristisch verwurstet, ein kleiner interessanter Zeitvertreib. Aber da bin ich wohl nicht der einzige.
LG Kurt
LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)
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