An den Berghängen
klebt noch ihr junges Lachen
heimtückisch
schlug die Sonne
ihre Zähne in den Pulverschnee
leichtfüßig glitt
der Tag ins Dunkel
und Einer sah nicht hin –
Aus der Stille
wuchs ein Stein
den tragen wir in uns
die Bronzeplatte trägt–
ihre Namen
scarlett, 2007
Ihre Namen
Auf Seite 60 von Schlüsselworte, dem im April dieses Jahres erschienenen Band von Scarlett lese ich dieses Gedicht.
Ich frage mich, inwiefern kann man ein fremdes Unglück wirklich nachvollziehen.
Der Schmerz, den Scarlett gefühlt hat, kann ich wirklich nachvollziehen?
Was sie, als junges Mädchen gespürt hat, bei diesem Unglück, als sie erfuhr, dass 16 ihrer Mitschüler und vier Lehrer von einer Scheelawine verschtüttet worden waren.
Diese Verwunderung.
Dieses Fragezeichen.
Dieses erst nicht daran glauben wollen.
Was wir alle mal gespürt haben, als wir von dem plötzlichen Tod einer geliebten Person erfahren haben.
Im Alter ist der Tod ein ständiger Begleiter, aber für einen jungen Menschen ist doch etwas ser fremd.
"Aus der Stille
wuchs ein Stein
den tragen wir in uns"
schreibt sie.
Der letzte Vers ihres Gedichtes lautet:
"die Bronzeplatte trägt
ihre Namen".
Ich komme zurück zu meiner Anfangsfrage: Wenn ich, als fremder, diese Namen lese, sehe ich nur Namen. Sie selbst hat Menschen, Bekannte, Freunde gesehen.
Man kann sich das Ausmaß des Unglücks vorstellen, aber keinen wirklichen Schmerz empfinden.
Und ein Fremder, der ein Gedicht über dieses Unglück liest, findet das Gedicht umso besser, je verhaltener, je weiter von Klage und ausgedrücktem Schmerz das Gedicht ist.
Je stiller es ist.
Ich frage mich, inwiefern kann man ein fremdes Unglück wirklich nachvollziehen.
Der Schmerz, den Scarlett gefühlt hat, kann ich wirklich nachvollziehen?
Was sie, als junges Mädchen gespürt hat, bei diesem Unglück, als sie erfuhr, dass 16 ihrer Mitschüler und vier Lehrer von einer Scheelawine verschtüttet worden waren.
Diese Verwunderung.
Dieses Fragezeichen.
Dieses erst nicht daran glauben wollen.
Was wir alle mal gespürt haben, als wir von dem plötzlichen Tod einer geliebten Person erfahren haben.
Im Alter ist der Tod ein ständiger Begleiter, aber für einen jungen Menschen ist doch etwas ser fremd.
"Aus der Stille
wuchs ein Stein
den tragen wir in uns"
schreibt sie.
Der letzte Vers ihres Gedichtes lautet:
"die Bronzeplatte trägt
ihre Namen".
Ich komme zurück zu meiner Anfangsfrage: Wenn ich, als fremder, diese Namen lese, sehe ich nur Namen. Sie selbst hat Menschen, Bekannte, Freunde gesehen.
Man kann sich das Ausmaß des Unglücks vorstellen, aber keinen wirklichen Schmerz empfinden.
Und ein Fremder, der ein Gedicht über dieses Unglück liest, findet das Gedicht umso besser, je verhaltener, je weiter von Klage und ausgedrücktem Schmerz das Gedicht ist.
Je stiller es ist.
Hallo klimperer,
Für mich ist es, immer noch, schwierig, wenn die Texte von Monika hochgeholt sind. Vielleicht, weil ich sie persönlich kennen gelernt habe und uns eine Art "lyrische Freundschaft" umgab. Es ist darüber hinaus jedoch tröstlich, zu sehen, wie sehr ihr schaffen Bestand hat und zeitlos wirkt.
Ich glaube, dass der erste Absatz, den du schreibst, generell falsch ist. Was für ein Ausmaß hat ein Unglück? Auch mit Abstand beurteilt das jeder anders. Unabhängig sogar davon, in wieweit man involviert ist. Die Frage, ob man schmerz empfinden kann, würde ich ebenfalls hinterfragen wollen mit: Wie definierst du "Schmerz"? Ich empfinde es als leichtfertig, Menschen Empfinden bzw Nichtempfinden zu - oder abzusprechen. Niemand kann beurteilen, was jemand empfindet, so glaube ich. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die sich in Situationen hineinfühlen können und dabei tiefen schmerz empfinden können.
Ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen, dass das Eintauchen in Situationen und Freude unabdingbar ist für Menschen, die kreativ sein wollen.
Mit dem letzten Absatz hingegen hast du, wie ich finde, recht. Aber dahin zu kommen ist ein schwieriger weg. Ich glaube, dass man es schaffen muss, (da stimme ich nicht ganz mit dir überein), schmerz auszudrücken. Hier jedoch ist es die Kunst des Handwerks, aus der Distanz Schmerz auf etwas subtile Art und Weise einfließen zu lassen. Das ist nur dann möglich, wenn es der Autor schafft, sich selbst hinten anzustellen. Das ist die Kunst!
Herzliche Grüße - Niko
Für mich ist es, immer noch, schwierig, wenn die Texte von Monika hochgeholt sind. Vielleicht, weil ich sie persönlich kennen gelernt habe und uns eine Art "lyrische Freundschaft" umgab. Es ist darüber hinaus jedoch tröstlich, zu sehen, wie sehr ihr schaffen Bestand hat und zeitlos wirkt.
Man kann sich das Ausmaß des Unglücks vorstellen, aber keinen wirklichen Schmerz empfinden.
Und ein Fremder, der ein Gedicht über dieses Unglück liest, findet das Gedicht umso besser, je verhaltener, je weiter von Klage und ausgedrücktem Schmerz das Gedicht ist.
Je stiller es ist.
Ich glaube, dass der erste Absatz, den du schreibst, generell falsch ist. Was für ein Ausmaß hat ein Unglück? Auch mit Abstand beurteilt das jeder anders. Unabhängig sogar davon, in wieweit man involviert ist. Die Frage, ob man schmerz empfinden kann, würde ich ebenfalls hinterfragen wollen mit: Wie definierst du "Schmerz"? Ich empfinde es als leichtfertig, Menschen Empfinden bzw Nichtempfinden zu - oder abzusprechen. Niemand kann beurteilen, was jemand empfindet, so glaube ich. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die sich in Situationen hineinfühlen können und dabei tiefen schmerz empfinden können.
Ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen, dass das Eintauchen in Situationen und Freude unabdingbar ist für Menschen, die kreativ sein wollen.
Mit dem letzten Absatz hingegen hast du, wie ich finde, recht. Aber dahin zu kommen ist ein schwieriger weg. Ich glaube, dass man es schaffen muss, (da stimme ich nicht ganz mit dir überein), schmerz auszudrücken. Hier jedoch ist es die Kunst des Handwerks, aus der Distanz Schmerz auf etwas subtile Art und Weise einfließen zu lassen. Das ist nur dann möglich, wenn es der Autor schafft, sich selbst hinten anzustellen. Das ist die Kunst!
Herzliche Grüße - Niko
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