Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
Federtauchen
Womöglich ist eine
nicht wenig sinnvoll, die aufs Wasser schaut
das Tageslicht begrüßt und wie die Ente tanzt
(was kleine Wellen gibt)
die niemand sieht
wie eine Schreibende
Womöglich nimmt es sich
nichts und der Blick
das Lauschen steter Suche
bleibt (nur dies sei „festgelegt“)
das Ziel:
Das offne Dreieck, das die Ente hinterlässt
verschwimmt zu einem Muster
(sagt man „Entenschwarm“?)
in der verblüfften Lücke schaut sie
wie der Januar sich klärt
(der Wind hat sich gelegt)
und wie die Federkörper tauchen
Wenn sie die rosa Schlieren malen könnte!
Was sähe sie!
Wenn sich ein Schwan dazu gesellt
dann stört er nicht
geerdet zieht sein Staunen
neue Bahn
Wenn sie nur lesen könnte
was am Grund geschrieben steht
so sinnvoll wie ein Fluss
in dem die Steine wachsen
Womöglich ist eine
nicht wenig sinnvoll, die aufs Wasser schaut
das Tageslicht begrüßt und wie die Ente tanzt
(was kleine Wellen gibt)
die niemand sieht
wie eine Schreibende
Womöglich nimmt es sich
nichts und der Blick
das Lauschen steter Suche
bleibt (nur dies sei „festgelegt“)
das Ziel:
Das offne Dreieck, das die Ente hinterlässt
verschwimmt zu einem Muster
(sagt man „Entenschwarm“?)
in der verblüfften Lücke schaut sie
wie der Januar sich klärt
(der Wind hat sich gelegt)
und wie die Federkörper tauchen
Wenn sie die rosa Schlieren malen könnte!
Was sähe sie!
Wenn sich ein Schwan dazu gesellt
dann stört er nicht
geerdet zieht sein Staunen
neue Bahn
Wenn sie nur lesen könnte
was am Grund geschrieben steht
so sinnvoll wie ein Fluss
in dem die Steine wachsen
Zuletzt geändert von Klara am 10.01.2017, 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
schatten
flimmernde begegnung am dunkelrand
trockengelegt
heimlich und wärmezart
hinter der niederung der unsäglichkeiten
ich habe verloren
was ich nie gewonnen hatte
und stürze mich hinter den ruf
nicht zugänglich zu sein
endlich:
trauernde buntheit
als zerschellnis angeklagter hintergründe
ich fasse nach
ich verantworte los
und schiebe die dämmerung
hinter mich
hinter jedes zerwürfnis
überschüssiger tage
die nichts kennen
außer bleiberechten und
kleiderordnung
flimmernde begegnung am dunkelrand
trockengelegt
heimlich und wärmezart
hinter der niederung der unsäglichkeiten
ich habe verloren
was ich nie gewonnen hatte
und stürze mich hinter den ruf
nicht zugänglich zu sein
endlich:
trauernde buntheit
als zerschellnis angeklagter hintergründe
ich fasse nach
ich verantworte los
und schiebe die dämmerung
hinter mich
hinter jedes zerwürfnis
überschüssiger tage
die nichts kennen
außer bleiberechten und
kleiderordnung
womöglich ist eine eine
ein dreieck
das gewelle dass man nach sich zieht
(zieht man?)
(immer noch die sehnsucht, dass ein einhorn sich gesellt oder ein schwan, geboren aus einem grauen
entlein)
den schatten umarmen und mit den enten den weiher zukacken
gemästet von dem brot der helfersyndromenta
von mir
die ich bioäpfel auf dem balkönchen plaziere
nur um amseln zu sehen
im winter
wenn sie
wenn sie doch bescheiden wären
wenn wir doch
auch unsere schatten
bescheiden müssten
in fressen und fresseen
mein falke
sage ich
falke du
wäre angemessen
aber es tröstet nicht
ich werfe schatten
die im winter zu riesen werden
ein dreieck
das gewelle dass man nach sich zieht
(zieht man?)
(immer noch die sehnsucht, dass ein einhorn sich gesellt oder ein schwan, geboren aus einem grauen
entlein)
den schatten umarmen und mit den enten den weiher zukacken
gemästet von dem brot der helfersyndromenta
von mir
die ich bioäpfel auf dem balkönchen plaziere
nur um amseln zu sehen
im winter
wenn sie
wenn sie doch bescheiden wären
wenn wir doch
auch unsere schatten
bescheiden müssten
in fressen und fresseen
mein falke
sage ich
falke du
wäre angemessen
aber es tröstet nicht
ich werfe schatten
die im winter zu riesen werden
ich sehe mich schön weinen
daran erkennt man den traum
dein daumen streicht sie
fort - wir sitzen im hölzernen
boot - und wenn wir
das rudern sein lassen – bis
der see sich beruhigt – schauen wir
den salzkristallen zu
wie sie sich auswachsen
zu bizarren formen
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Und heute schöpfte ich mit Daumenrudern,
die zwischen Zeigeflossen fließend gleiten.
Und die im Wellenbruch die Kämme reiten.
Wie Pferde sich auf Koppelringen pudern.
Im Handumdrehn erstarrten die Gelenke,
die sich im Rücken biegen und sich krümmen.
Von Armen kielgeholt fernab von Finnen,
die tropfend klingen in der Meeressenke.
Ich dreh den Arm. Am Ende schulterlos
zerschweben Schlüsselbeine ohne Bart,
verdrehen rauhe Schmerzen himmelzart.
Und alle Herzen liegen weich auf Moos.
die zwischen Zeigeflossen fließend gleiten.
Und die im Wellenbruch die Kämme reiten.
Wie Pferde sich auf Koppelringen pudern.
Im Handumdrehn erstarrten die Gelenke,
die sich im Rücken biegen und sich krümmen.
Von Armen kielgeholt fernab von Finnen,
die tropfend klingen in der Meeressenke.
Ich dreh den Arm. Am Ende schulterlos
zerschweben Schlüsselbeine ohne Bart,
verdrehen rauhe Schmerzen himmelzart.
Und alle Herzen liegen weich auf Moos.
ich wünschte es gäbe
und schildkrötenzeit
mir fiel ein stein ins herz
siegen ist wie schneiden
das kann kein gesang
heilen
bruder warten nickt
in seinem bart verfängt sich
der schnee und das lächeln
verdammt dieses lächeln
ich schau heraus
es ist noch winter
ich schau hinein
der stein
wärmt
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Es wird zu spät
Schritte knirschen
weil Kristalle zerbrechen
Wir reichen uns Träume
rudern mit den Armen
um den Sieg
peilen mit Daumen
Die frische Schneedecke
lässt mich vergessen
wie schmutzig ich bin
das ist mein Geheimnis
Schritte knirschen
weil Kristalle zerbrechen
Wir reichen uns Träume
rudern mit den Armen
um den Sieg
peilen mit Daumen
Die frische Schneedecke
lässt mich vergessen
wie schmutzig ich bin
das ist mein Geheimnis
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
ich nicht
die träume vorstellungen
pläne und gedanken
das alles reicht nicht mehr
um einem hoffen zu winken
unbewegt zieht ein starrer frost
durch meinen schnee
es knirscht
hart ist der gang
so ungefedert und billig
Ist ein tag ohne glauben
noch ein tag
zu fordern und halten
auch zu lassen und winken
ich brauche etwas
und wenn es nur verkrüppelte zeit ist
aber ich brauche etwas
mehr
die träume vorstellungen
pläne und gedanken
das alles reicht nicht mehr
um einem hoffen zu winken
unbewegt zieht ein starrer frost
durch meinen schnee
es knirscht
hart ist der gang
so ungefedert und billig
Ist ein tag ohne glauben
noch ein tag
zu fordern und halten
auch zu lassen und winken
ich brauche etwas
und wenn es nur verkrüppelte zeit ist
aber ich brauche etwas
mehr
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