Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
du willst den satz eines tieres
lesen das pochende herz
und dann! den langsam
gesenkten kopf
doch da wurden wände
durch den wald gezogen
der beton ist ein toter vogel
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
aber wir hatten ja beide gedacht
zum hintereingang hinaus
rieben wir die haare zu stroh
du lachtest lichte verse in mein herz
und ehe ich mich versah
verstummte alles gedachte zu schnee
du seiest nicht frau holle meintest du
und doch war da dieses pech
das nicht gehen wollte
ich atmete dir verlassenheit zu
unter brücken sprachen wir von liebe
wie es schon so viele taten vor uns
und über uns schwenkte eine brücke
verschollenen inseln zu
zum hintereingang hinaus
rieben wir die haare zu stroh
du lachtest lichte verse in mein herz
und ehe ich mich versah
verstummte alles gedachte zu schnee
du seiest nicht frau holle meintest du
und doch war da dieses pech
das nicht gehen wollte
ich atmete dir verlassenheit zu
unter brücken sprachen wir von liebe
wie es schon so viele taten vor uns
und über uns schwenkte eine brücke
verschollenen inseln zu
nichts ist verborgen
und doch wird dies und das verschwiegen
(es würde im anderen das gemüt erregen)
niemals wird es laut
und doch ranken fragezeichen
(sie erheben sich in den raum und verebben ins flüstern)
einer denkt sich den anderen zu sich
und sieht ihn bereits kommen
wir haben es gut zusammen
und doch sind wir beide inseln
und doch wird dies und das verschwiegen
(es würde im anderen das gemüt erregen)
niemals wird es laut
und doch ranken fragezeichen
(sie erheben sich in den raum und verebben ins flüstern)
einer denkt sich den anderen zu sich
und sieht ihn bereits kommen
wir haben es gut zusammen
und doch sind wir beide inseln
Wenn das Fortsein beginnt
Ich stehe auf der Alu-Leiter am Giebel
Höhe zieht in meine Fußspitzen ein (ich erstarre) (mein Vater ruckelte dann immer beherzt zum Test) (und ich stelle mir vor wie die Gummis einen schwarzen Bogenausschnitt an die Wand malen) (wie mein Kopf aufs Pflaster schlägt)
(hoffentlich könnte ich mich noch einrollen)
Vögel sterben auch im Süden und im Sommer
das Himmlische Kind und die viele Luft nach oben wenn
Wind aufkommt
ein Wegwischen zieht immer nach sich
wie eine ungewollte Gutschrift
früher habe ich versucht die Schneeglöckchen läuten
zu hören
und ich werde unser Haus nicht los
aber wenn du mir fehlst dann nenne ich das Sehnsucht
Ich stehe auf der Alu-Leiter am Giebel
Höhe zieht in meine Fußspitzen ein (ich erstarre) (mein Vater ruckelte dann immer beherzt zum Test) (und ich stelle mir vor wie die Gummis einen schwarzen Bogenausschnitt an die Wand malen) (wie mein Kopf aufs Pflaster schlägt)
(hoffentlich könnte ich mich noch einrollen)
Vögel sterben auch im Süden und im Sommer
das Himmlische Kind und die viele Luft nach oben wenn
Wind aufkommt
ein Wegwischen zieht immer nach sich
wie eine ungewollte Gutschrift
früher habe ich versucht die Schneeglöckchen läuten
zu hören
und ich werde unser Haus nicht los
aber wenn du mir fehlst dann nenne ich das Sehnsucht
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
der wind hat kein gewissen
und der himmel ist kein kissen unter dem man
wohlig ruht
du hältst ihn in der hand
den schmodder des herbstes
schließt die augen, wankst
machst sie auf [du weißt nicht wie schön
du bist, wenn du vermißt] du fiddelst
den schrumpligen rest eines ballons
heraus, murmelst: ach gott, ein herz
nickst. manchmal träume ich davon
wie in einer amerikanischen serie
auf dem dach zu sitzen [und
der rest erzählte sich selbst]
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
wir sind gewissenlos
der tag und ich
kennen die winkel des rückzugs
und wie man trotzdem nach vorne lächelt
wir drücken uns in die hände
den wunsch schnell zu vergessen
und frühstücksbrötchen
damit wir trotzdem satt sind
ich trenne mich von dir
hab ich ihm gesagt beschämt und leise
er lachte nur und der tag verging
der tag und ich
kennen die winkel des rückzugs
und wie man trotzdem nach vorne lächelt
wir drücken uns in die hände
den wunsch schnell zu vergessen
und frühstücksbrötchen
damit wir trotzdem satt sind
ich trenne mich von dir
hab ich ihm gesagt beschämt und leise
er lachte nur und der tag verging
unser haus die wände
aus konsonaten ein zischgelämmere
ein stöhnen ein staunen
wieder und wieder
ein gestopfe mit lehm
und die sterne scheinen nur
neben der esse wenn das dach
nicht dicht ist
lieben wir die unzulänglichkeit
dass nichts dicht ist
oder die meinung strauchelt
stolpert
da schüren sich doch feuer
wie frauen sich in die mode schnüren
oder männer
in was und es menschelt unter dem sternenzelt
dieser obdacht ohne gewissen
der wind der wind der wind- als hättten
wir nur ein wort für das gebläse das uns umseuselt fortfegt
du weißt wie schön du bist
wenn ich dich begehre und nur das
dann öffnest du neue seiten und du fragst mich:
seh ich aus wie ein buch? kannst du mich lesen?
und wir wissen. das flüstere ich nicht mal im traum.
aus konsonaten ein zischgelämmere
ein stöhnen ein staunen
wieder und wieder
ein gestopfe mit lehm
und die sterne scheinen nur
neben der esse wenn das dach
nicht dicht ist
lieben wir die unzulänglichkeit
dass nichts dicht ist
oder die meinung strauchelt
stolpert
da schüren sich doch feuer
wie frauen sich in die mode schnüren
oder männer
in was und es menschelt unter dem sternenzelt
dieser obdacht ohne gewissen
der wind der wind der wind- als hättten
wir nur ein wort für das gebläse das uns umseuselt fortfegt
du weißt wie schön du bist
wenn ich dich begehre und nur das
dann öffnest du neue seiten und du fragst mich:
seh ich aus wie ein buch? kannst du mich lesen?
und wir wissen. das flüstere ich nicht mal im traum.
heute bin ich wort
und nicht
tatenlos
(test für amanita )
und nicht
tatenlos
(test für amanita )
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