Gehirnsturm

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Erman

Beitragvon Erman » 18.12.2017, 11:07

Welche Zeit ist im Kosmos?
Der mit Sternen geschmückte Abgrund blüht in meinen Gedanken,
während ich mit dem Nebel die Welt überquere.
Es gibt kein Gutenachtlied mitten im Feucht vom Tau.

Stärker als die Welt ist die geflochtene Nacht.
Sie bezaubert die Leere des schlafenden Körpers, der sich
den Sternen entblößt, während sich der Traum in meinem Genick ausbreitet.
Auch Vögel fliegen zum Stein mit Stemmeisen.

Soll doch der sonnige Schatten den Verfall des Körpers feiern.
Eine Zeit ist im Herzen, eine andere im Kopf.
Die überschäumende Unsichtbarkeit von allen Seiten ist endlich hörbar.

Wir wissen, dass alles, was nicht da ist und nie sein wird,
größer ist als die Vergangenheit
und, dass diese Welt leer verhallt.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 19.12.2017, 11:21

Hallo Erman,

schön, was du hier ins Blaue für einen Gehirnsturm reinbringts.
Hast ja schon ein umfangreiches Werk (siehe Blog) geschaffen.
Ich bin nicht so ganz auf der Linie deines Stils. Mir ist da zu viel Laut und zu viel Wind drin, als dass es mich so richtig berühren könnte. War dein Debüttext aus neuerer Erschaffungszeit?
Es sind immer aber auch großartige Bilder dabei. "Mit Sternen geschmückter Abgrund" zB. Aber insgesamt ist mir das zu viel, zu bombastisch, erdrückend, eine Bilderflut. Mir fehlt der Atem. Ich glaube, du willst zu viel, jedenfalls für mich. Aus diesem Text kannst du mindestens drei machen, aber so wie hier ist das Konzentrat auf ex.

Grüße
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Erman

Beitragvon Erman » 19.12.2017, 14:02

Lieber Nifl,

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Mein Werk (Blog), ist eine Art musikalische Apotheke. :smile: Ich schreibe genauso, wie ich eben bin, wie ich spreche, denke, fühle und empfinde, manchmal laut, manchmal kam hörbar etc. Was aber mit der Zeit auch zu einer Sucht wurde: Ich habe an die 300 romantische Gedichte, in einem Zeitraum von 5 Jahren geschrieben.

Zitat:''Mir ist da zu viel laut und zu viel Wind drin, als dass es mich so richtig berühren könnte.''

Darum müsstest du alle meine romantischen Gedichte, die ich eingestellt habe lesen, um dir vielleicht ein genaueres Bild davon zumachen. Die Gedichte dort sind nicht nach gleichem Muster geschrieben, das Thema ist zwar gleich, doch der Ausdruck, Melodie, Sprachkraft etc, ist immer anders, jedenfalls habe ich mich darum bemüht, jedes Gedicht anders klingen zu lassen, anders darzustellen.

Zitat: ''War dein Debüttext aus neuerer Erschaffungszeit?''


Nein, solche Gedichte entstanden in der Zwischenzeit, wo ich mir über andere Sachen den Kopf zerbrochen habe. Manche aber sind sehr neu, die ich demnächst auch einstellen werde. Wie du richtig bemerkt hast, die Gedichte im Blog und die, die ich unter Lyrik eingestellt habe unterscheiden sich völlig voneinander.

Zitat:''Aber insgesamt ist mir das zu viel, zu bombastisch, erdrückend, eine Bilderflut. Mir fehlt der Atem. Ich glaube, du willst zu viel, jedenfalls für mich.''


Es hat wahrscheinlich auch mit meinem Temperament, Gemüt zu tun, so bin ich nun mal. Ich bin sehr schnell, in allem was ich tue, ich will es sofort ohne Widerrede, ohne Wenn und Aber oder ich nehme es mir ganz einfach. Ich bin gleichzeitig auch sehr anspruchsvoll – dafür biete ich aber sehr viel. Das schlägt sich manchmal in manchen meinen Gedichten nieder. (Harte Schale weicher Kern.)

LG Erman


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