WORT DER WOCHE
- jede Woche ein neues Wort als Musenkuss -
Lyrik, Prosa, Polyphones, Spontanes, Fragmente, Schnipsel, Lockeres, Assoziatives, Experimentelles
- alles zu diesem Wort - keine Kommentare - alles in einem Faden - 7 Tage Zeit -
~ Blusenschlüpfer ~
WORT DER WOCHE ~ Blusenschlüpfer ~
Der Blusenschlüpfer gehört zur Ordnung Gemeine Klamottenbewohner, Unterordnung Weibliche Klamottenbewohner. Nur in Notfällen weicht er auf männliche Klamotten (Hemden) aus.
Bis in die fünfziger Jahre war er auf Sansibar häufig anzutreffen und richtete dort unter den Weiblichen Klamotten besonders in der feuchten Jahreszeit große Schäden an. Erst mit der Umstellung der Bekleidungsmode auf Kangas (bunte Tücher ohne Ärmel) und Kaftane gelang es, ihn fast vollständig auszurotten. In den letzten Jahrzehnten hat durch die von europäischen Touristinnen eingeführte Blusentracht die Blusenschlüpferpopulation jedoch leider wieder zugenommen.
Der Blusenschlüpfer kriecht in die Ärmel in Schränken aufgehängter Blusen und pflegt dort nach dreitägiger Tragzeit in jeden Blusenärmel ein Junges abzulegen. Man kann also die Vermehrung etwas eindämmen, indem jede Bluse mindestens alle drei Tage einmal aus dem Schrank genommen und getragen wird; es ist jedoch wichtig, mit geballter Faust schwungvoll in die Ärmel hineinzufahren, sonst verbeißt sich der aufgeschreckte Blusenschlüpfer in die Manschetten und gibt die Bluse nicht frei.
Lässt sich der Blusenschlüpfer nicht aus dem Schrank vertreiben, ist es manchmal die beste Lösung, ihm ein oder zwei alte Blusen zu überlassen, die man nebeneinander in den Schrank hängt, und an allen anderen Blusen die Ärmel zu verknoten. Sind die jungen Blusenschlüpfer ausgewachsen, platzen sie aus den Ärmeln und verlassen den Schrank. Man kann dann noch die zerfetzten Ärmel abschneiden und die Bluse ärmellos weitertragen, wenn man den strengen Wildgeruch hinzunehmen bereit ist.
Männliche Klamottenbewohner bevorzugen Männerhemden, am liebsten karierte. Auch in den Hosenbeinen sogenannter Funktionshosen und in den Taschen von Anglerwesten siedeln sie sich an; nicht einmal vor Tennissocken machen sie halt. Wer sich auf Sansibar aufhält, sollte sich daher tunlichst einen Kaftan besorgen, diesen gründlich mit Muskatöl vorbehandeln und am besten in der Nähe der Klimaanlage hängend aufbewahren, so dass er flattert. Unterhosen sind nicht angezeigt, da diese häufig befallen werden und dann monatelang unangenehm riechen; am besten trägt man unter dem Kaftan gar nichts.
Bis in die fünfziger Jahre war er auf Sansibar häufig anzutreffen und richtete dort unter den Weiblichen Klamotten besonders in der feuchten Jahreszeit große Schäden an. Erst mit der Umstellung der Bekleidungsmode auf Kangas (bunte Tücher ohne Ärmel) und Kaftane gelang es, ihn fast vollständig auszurotten. In den letzten Jahrzehnten hat durch die von europäischen Touristinnen eingeführte Blusentracht die Blusenschlüpferpopulation jedoch leider wieder zugenommen.
Der Blusenschlüpfer kriecht in die Ärmel in Schränken aufgehängter Blusen und pflegt dort nach dreitägiger Tragzeit in jeden Blusenärmel ein Junges abzulegen. Man kann also die Vermehrung etwas eindämmen, indem jede Bluse mindestens alle drei Tage einmal aus dem Schrank genommen und getragen wird; es ist jedoch wichtig, mit geballter Faust schwungvoll in die Ärmel hineinzufahren, sonst verbeißt sich der aufgeschreckte Blusenschlüpfer in die Manschetten und gibt die Bluse nicht frei.
Lässt sich der Blusenschlüpfer nicht aus dem Schrank vertreiben, ist es manchmal die beste Lösung, ihm ein oder zwei alte Blusen zu überlassen, die man nebeneinander in den Schrank hängt, und an allen anderen Blusen die Ärmel zu verknoten. Sind die jungen Blusenschlüpfer ausgewachsen, platzen sie aus den Ärmeln und verlassen den Schrank. Man kann dann noch die zerfetzten Ärmel abschneiden und die Bluse ärmellos weitertragen, wenn man den strengen Wildgeruch hinzunehmen bereit ist.
Männliche Klamottenbewohner bevorzugen Männerhemden, am liebsten karierte. Auch in den Hosenbeinen sogenannter Funktionshosen und in den Taschen von Anglerwesten siedeln sie sich an; nicht einmal vor Tennissocken machen sie halt. Wer sich auf Sansibar aufhält, sollte sich daher tunlichst einen Kaftan besorgen, diesen gründlich mit Muskatöl vorbehandeln und am besten in der Nähe der Klimaanlage hängend aufbewahren, so dass er flattert. Unterhosen sind nicht angezeigt, da diese häufig befallen werden und dann monatelang unangenehm riechen; am besten trägt man unter dem Kaftan gar nichts.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
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