Herr A. macht einen Ausflug
Herr A. fährt in die Stadt von sehr weit her
Um zu sehn, wie da denn wohl das Leben wär,
Denn schließlich suchte er vergebens
Bisher den wahren Sinn des Lebens.
Sein Zug läuft ein auf Bahnsteig zehn.
Herr A. steigt aus und bleibt gleich stehn.
Er schaut sich um, leicht sorgenvoll,
Weil er nicht weiß, wohin er soll,
Und sieht mit wachsendem Befremden
In helle Schluchten, die nicht enden.
Zahllos ziehn zum Diktat der Uhr
Menschen ihre Lebensspur
Wie auf teuflisch glüh’nden Sohlen,
Im Kampf, die Zeit zu überholen.
Von denen, die vorüber hetzen,
Erfasst sein Ohr nur Wörterfetzen,
Und manche, die stumm grußlos hasten,
Mit viel Gepäck und Seelenlasten,
Verliert sein Aug’ im Labyrinth,
Wo schnell sie dann verschwunden sind.
Vor ihm lacht breit n’em armen Hund
Ein viel zu grell geschminkter Mund
Und verspricht mit falschem Blick
Die schöne Mär vom schnellen Glück.
Am Arm ein Kind, es schreit und quengelt
Die Mutter rastlos weiter drängelt
Auf ihrem Weg wer weiß wohin.
Herr A. kratzt ratlos sich am Kinn.
Er denkt, er grübelt, er schaut um sich,
Und fragt, den Kopf leicht schüttelnd, stumm sich,
Ob er hier das, wonach er sucht,
Wohl findet. Er verneint und flucht.
So fährt Herr A., dieweil er klug,
Nach Hause mit dem nächsten Zug
Und muss mit wehem Herzeleiden
Sich mit dem Resumé bescheiden,
Dass seine Suche wieder mal vergebens
War nach dem tief’ren Sinn des Lebens.
Und es schwant ihm plötzlich bang:
Die Suche dauert lebenslang.
Herr A. macht einen Ausflug
Hallo Herby;
was du zu Bahnhoefen schreibst finde ich sehr treffend. Es gibt wirklich nicht viele Orte, die so einen gemischten Mikrokosmos bilden wie der Bahnhof, denn dort finden sich wirklich ALLE Schichten ein, die auch in der alltaeglichen Welt anzutreffen sind.
Dein Text erzaehlt anschaulich und rund davon; danke dafuer!
was du zu Bahnhoefen schreibst finde ich sehr treffend. Es gibt wirklich nicht viele Orte, die so einen gemischten Mikrokosmos bilden wie der Bahnhof, denn dort finden sich wirklich ALLE Schichten ein, die auch in der alltaeglichen Welt anzutreffen sind.
Dein Text erzaehlt anschaulich und rund davon; danke dafuer!
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