Prosalog
Foto A.P. Sandor et moi
Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden
Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.
Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.
Ich bin gespannt!
Kleingedrucktes:
Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:
Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt
Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.
Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden
Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
heimweh. unsere sätze bestehen aus lauter wundersamen wörtern. was sind sie, sind sie die kleidung unserer gedanken und träume? ja, sie sind aber auch mehr, sind ein teil von uns. und manchmal führen sie sogar ein eigenleben. aber wenn sie sich verweben, verbinden auch wir uns. jetzt liegen sie dicht neben uns. enthüllt schweigen wir uns zu, und es ist keine sprachlosigkeit zwischen uns, im gegenteil, die gedanken und träume sprechen durch unsere bloßen körper. nicht immer brauchen sie worte. allein die hände erzählen romane, lippen gedichte. weißt du, wenn wir nicht reden, sagen wir auch etwas. du legst lächelnd deinen finger an meinen mund. lass doch mal die sätze, sagst du mir, ganz ohne worte, sie brauchen eine pause. und wir. können auch eine zeitlang ohne sie. müssen sie manchmal beiseite legen, manchmal auch staunend betrachten, sagst du. pssst.
zwei stunden später: wusstest du, dass man silben sogar essen kann, fragst du und fütterst mich mit naan-brot. oder verschlucken, lache ich. oder verwirbeln, wir verbeln! und wir lachen, lach-viren.
zwei stunden später: wusstest du, dass man silben sogar essen kann, fragst du und fütterst mich mit naan-brot. oder verschlucken, lache ich. oder verwirbeln, wir verbeln! und wir lachen, lach-viren.
und dann war da auf einmal zuckerwatte. rosa. feucht. und alles klebte uns.
(schüttelt sich
blättert in einem buch)
wasser weißt du
weißt du
was
(schweigt)
willst du etwas sagen
mir
(schweigt)
es schneit
ja
dieses weiß
und so leicht
(öffnet das fenster)
geht es jetzt besser
(legt seine hand in ihren nacken
von ferne bellt ein hund)
siehst du
wir kommen
ja
wir kommen
da
von der klippe
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
manchmal haben sich worte gewaschen, und dann waschen sie uns den kopf. wortwäsche sozusagen, sagst du, was es nicht alles gibt. schau, von den klippen rinnt wasser. es ist hell geworden und die sicht klar. ein vielleicht hallt im raum nach und die wärme unserer körper.
Erstaunlich wie sich Idyllen im Kopf ausbreiten. Mir nichts dir nichts dort sein. Ich sehe aus dem offenen Fenster. Frau mit Hund. Der Winter im Haar. Zuckerwatte ist an den Strand gespült. Klippen locken mich stets hinabzustürzen. Arme ausbreiten, Anlauf und vorn über. Der Hund ist aufgeregt, mal riesig mal klein. Der kalte Wind durchs offene Fenster ist deutlich und du bist deutlich. Ich schließe das Fenster. Es packt mich eine Hand im Nacken, drückt mein Gesicht an die Scheibe, sieh richtig hin! Und jetzt löst sich alles auf, die Landschaft, der Hund, die Frau, das Meer, verschwinden im Nebel. Mit fällt das Antonym für Idylle nicht ein. Vielleicht ist es das Wort Tod.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
du schlägst die augen auf. ja, ich bin noch hier. tod ist ein zu großes wort, flüsterst du, noch schlaftrunken. tod ist abwesenheit. aber wir sind hier, siehst du, die kälte ist draußen, und wir sind hier. du wiederholst dich, lächelst du und zupfst einen holzspan aus meinem haar.
Es begleitet dich, die Tage entlang, läuft neben dir her, hält den Kopf schief. Hm? Hmmm?? Zupft an deinem Ärmel.
Ein Gedanke wie ein ungeduldiges Kind. Leben. Die Kehrseite der Idylle. Und du kehrst bis der Staub wirbelt, malst Anfangsbuchstaben mitten hinein. Darunter der raue Asphalt. Himmel und Hölle. Bewegung. Begegnung. Bunt und bitter und zum Springen, Zerspringen schön. Wie Scheiben, wenn sie fallen. Oder der warme Stein.
Ein Gedanke wie ein ungeduldiges Kind. Leben. Die Kehrseite der Idylle. Und du kehrst bis der Staub wirbelt, malst Anfangsbuchstaben mitten hinein. Darunter der raue Asphalt. Himmel und Hölle. Bewegung. Begegnung. Bunt und bitter und zum Springen, Zerspringen schön. Wie Scheiben, wenn sie fallen. Oder der warme Stein.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Die Aussicht ist so wichtig, wenn sie erst zersprungen ist, schrumpfen wir in uns hinein, sagst du. Weiß du noch, wie wir mit Fosse im Kopf am Fenster standen? Wie wir auf unsere eigene Rückkehr gewartet hatten?
Am Fjord dann sahen wir eine weiße Feder treiben und verfolgten sie mit unseren Augen in verschiedene Richtungen. Als wir es bemerkten, fassten wir uns an den Händen, betasteten die Schwielen vom Fegen.
Am Fjord dann sahen wir eine weiße Feder treiben und verfolgten sie mit unseren Augen in verschiedene Richtungen. Als wir es bemerkten, fassten wir uns an den Händen, betasteten die Schwielen vom Fegen.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
die aussicht durchs fenster ist klar. wir sehen muster und einen seltsamen krieg im frühling. und doch zieht uns etwas hinaus in ein grün voller ideen. du sagst blauregen, flieder, ginster und der fjord ist nicht fort, er liegt hinter den worten. ich weiß, sonst wäre mein herz still, aber es schlägt laut im takt mit dem wind. wir lassen uns unter einem kirschbaum nieder und eine blüte legt sich auf dein haar. du bist ein gedicht. wie sehr wünschte ich, ich könnte dich schreiben.
Ich bin kein unbeschriebenes Blatt, also muss ich beschreiblich sein. Die Unbeschreiblichen, das sind andere. Wenn es schneit im Frühling, sind es die Kirschblütenblätter, die wieder in die Erinnerung übergehen. Wenn es hagelt, werden es Bomben sein. Hier mit dir und der Aussicht ist Frieden. Du sagtest einmal, der Zauber sei da oder nicht. Und der Zauber muss übereinstimmen. Wenn wir unsere Worte übereinander legen, berühren sie sich. Dann spüre ich, dass sie von uns sind.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
dieser frühling ist anders, sagst du, er ist schwer wie ein herbst, aber mit dir wird er leichter. wir legen unsere hände aneinander. fühlst du den zauber, fühlst du, wie wir uns beschreiben? wir verschließen unseren blick nach osten und öffnen ihn füreinander. frieden schimmert durch unsere verwobenen fragmente, die worte entfalten sich nach und nach zu einer orangengeschichte.
Der Stein an unseren Grenzen hat sich aufgewärmt. Verschieben wir die Grenzen, verschieben wir uns mit, sagst du. Und ich: Du bist mir willkommen. Wir lachen. Und erschrecken über das Lachen.
Die beiden Kohlweißlinge, die vor dem Fenster turteln, könnten morgen schwarze Falter sein, samtig glänzend in unsere Gedanken segeln, die Weißlingfröhlichkeit beschatten. Wie zur Bestätigung streiche ich über das zerknautschte Laken. Auf dem Nachttischchen eine Schale mit Orangen. Ich nehme zwei und wiege sie in den Händen. Im Recht sein. Über das Vorgeschriebene. Manchmal denke ich erst an den Abschied, wenn es zu spät ist. Dann flüstere ich ihn hinterher. Und die Leere antwortet mit Leere, die sich langsam füllt mit der Erinnerung an dich. An einen Ton, an eine Berührung, an einen Ort, an einen Druckknopf, an unsere Grenzenlosigkeit. Ich gebe mich hin.
Die beiden Kohlweißlinge, die vor dem Fenster turteln, könnten morgen schwarze Falter sein, samtig glänzend in unsere Gedanken segeln, die Weißlingfröhlichkeit beschatten. Wie zur Bestätigung streiche ich über das zerknautschte Laken. Auf dem Nachttischchen eine Schale mit Orangen. Ich nehme zwei und wiege sie in den Händen. Im Recht sein. Über das Vorgeschriebene. Manchmal denke ich erst an den Abschied, wenn es zu spät ist. Dann flüstere ich ihn hinterher. Und die Leere antwortet mit Leere, die sich langsam füllt mit der Erinnerung an dich. An einen Ton, an eine Berührung, an einen Ort, an einen Druckknopf, an unsere Grenzenlosigkeit. Ich gebe mich hin.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Unter all den Worten das eine. Und du fühlst dich.
Ups. Ich dachte der Schlaf wäre tief genug. #eckigeklammern tanzen hinter den Lidern. Ich hatte doch erst bis neun gezählt, ist man nicht unsichtbar, wenn man die Augen schließt.
Kerne lassen sich ausspucken und schlucken. Und keiner warnt dich heute mehr, dass dann Bäume aus dir wachsen.
Die Jahreszeiten legen sich aufeinander wie Belichtungen. War es gestern, als du Abschiede in den Raum gestellt hast wie Skulpturen. Giacometti. Ich weiß es nicht, die Schmetterlinge sind mit dir migriert.
Letzt bin ich zwischen Apfelbäumen geritten und dachte, auch das sind weiße Blüten. Nur anders.
Ups. Ich dachte der Schlaf wäre tief genug. #eckigeklammern tanzen hinter den Lidern. Ich hatte doch erst bis neun gezählt, ist man nicht unsichtbar, wenn man die Augen schließt.
Kerne lassen sich ausspucken und schlucken. Und keiner warnt dich heute mehr, dass dann Bäume aus dir wachsen.
Die Jahreszeiten legen sich aufeinander wie Belichtungen. War es gestern, als du Abschiede in den Raum gestellt hast wie Skulpturen. Giacometti. Ich weiß es nicht, die Schmetterlinge sind mit dir migriert.
Letzt bin ich zwischen Apfelbäumen geritten und dachte, auch das sind weiße Blüten. Nur anders.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ich habe mich verhoben. Leichtigkeit hat es in sich. Wie Federbälle. Oder die gelben Zungenblüten vom Löwenzahn, die später Flugschirmchen werden, Pflanzenkunde kitschig machen. Aber was für eine Entwicklung. Vielleicht ist Tobi sogar mit einem Schirmchen gesegelt, ich weiß es nicht mehr. Sowas passiert ja auch immer nur bei strahlend blauem Himmel. Da siehst du keine Drachen weit und breit. Nur wir und vielleicht Tobi halten uns am Flugschirmchen.
Erst werden nur die Schritte leichter, dann schwebt man teilweise, als sei man wieder Kind im hopsenden Gang, bis man ganz abhebt. Über die Dünen hinweg aufs offene Meer zu. Hui sagst du, und hui sage ich.
Erst werden nur die Schritte leichter, dann schwebt man teilweise, als sei man wieder Kind im hopsenden Gang, bis man ganz abhebt. Über die Dünen hinweg aufs offene Meer zu. Hui sagst du, und hui sage ich.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
nachts liege ich wach. du legst mir einen traum um die schultern. wir durchqueren ein lateinisches gebirge.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste