Traklklage (neue, verbesserte Rezeptur!)
Am Abend, wenn die Glocken Bimbam machen
(der Himmel balanciert auf einem Bein),
pack ich ganz lässig meine Siebensachen
und geh entspannt in die Geschichte ein.
Von wegen "klare Weiten" – nur noch Dunst!
Nicht nur das Auge, auch die Sicht ist trüber.
Die Zeit wird langsam lang und kurz die Kunst.
Und dieser Fährmann? Wohl schon halb hinüber.
Was jetzt? Zum Abgesang die Kehle weit?
Mit falschem Mut ein Lied auf die Moral?
Ach was. Der Nachtischlöffel liegt bereit
für Crème Brûlée zum letzten Abendmahl.
Merke:
Man ist zum Abtritt echt verpupst gestimmt,
wenn man sich selbst so schrecklich wichtig nimmt.
Traklklage (neue, verbesserte Rezeptur!)
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Chamonixius
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Hallo Uwe,
in dem Gedicht geht es eigentlich nicht um die Person von Trakl sondern um ein ganz konkretes Gedicht von ihm, sein wunderbares Sonett "Verfall". Die erste Strophe lautet (aus dem Gedächtnis, daher mag es kleine Abweichungen im Original geben) etwa so:
"Am Abend, wenn die Glocken "Frieden" läuten
folg ich der Vögel wundervollen Flügen,
die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,
entschwinden in den herbstlich, klaren Weiten."
Bei meiner frechen Umdichtung, habe ich mich offensichtlich bei der ersten Zeile bedient und die "klaren Weiten" aus Zeile 4 dann in meiner zweiten Strophe aufgegriffen.
Betonen möchte ich dabei aber, dass ich die Gedichte Trakls über alles liebe und sein Sonett, das hier ein bisschen gerupft wird, zu den ersten Gedichten gehörte, die ich voller Begeisterung auswendig lernte. Also, auch wenn meine Zeilen hier etwas rotzlöffelig rüberkommen, das entspricht nicht der grundsätzlichen Haltung ihres Verfassers zu Trakl - es ist mehr so ein kleiner Ausflug in ein auf "anti" gepoltes Paralleluniversum, aber unbedingt ein Ausflug mit Rückfahrschein. :)
LG!
C.
in dem Gedicht geht es eigentlich nicht um die Person von Trakl sondern um ein ganz konkretes Gedicht von ihm, sein wunderbares Sonett "Verfall". Die erste Strophe lautet (aus dem Gedächtnis, daher mag es kleine Abweichungen im Original geben) etwa so:
"Am Abend, wenn die Glocken "Frieden" läuten
folg ich der Vögel wundervollen Flügen,
die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,
entschwinden in den herbstlich, klaren Weiten."
Bei meiner frechen Umdichtung, habe ich mich offensichtlich bei der ersten Zeile bedient und die "klaren Weiten" aus Zeile 4 dann in meiner zweiten Strophe aufgegriffen.
Betonen möchte ich dabei aber, dass ich die Gedichte Trakls über alles liebe und sein Sonett, das hier ein bisschen gerupft wird, zu den ersten Gedichten gehörte, die ich voller Begeisterung auswendig lernte. Also, auch wenn meine Zeilen hier etwas rotzlöffelig rüberkommen, das entspricht nicht der grundsätzlichen Haltung ihres Verfassers zu Trakl - es ist mehr so ein kleiner Ausflug in ein auf "anti" gepoltes Paralleluniversum, aber unbedingt ein Ausflug mit Rückfahrschein. :)
LG!
C.
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