Dorfbergahornelegie

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 06.09.2024, 11:52

man vermutet
körperchemische expositionen
vor rinden
schulter an schulter
unter ästen
gibt das monochrom
das einst verlorene
der liebeserinnerung
unter den heiteren bäumen
unserer breiten
widerwillens
dem schwurbaum
den kuss.
wer heilen will
braucht mut
für einen viel zu
humorvollen schatten
der kronen.

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Werner
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Beitragvon Werner » 06.09.2024, 17:48

gefällt mir gut, hat was

mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 07.09.2024, 11:55

Hey Werner,

schön dich neben Facebook auch mal in einem Forum zu sehen! (zu lesen) :D

Danke für Deinen Kommentar.

lg Matthias

Chamonixius
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Beitragvon Chamonixius » 09.09.2024, 11:31

Hey!!!
Sehr schöne Zeilen! Und echt super, dass Du jetzt auch hier zugange bist!
Ich mag ja Deine Elegieserie sehr - jedes einzelne Gedicht ist schon cool und ich denke, dass die einzelnen Gedichte sich auch sehr schön gegenseitig "verstärken".
Hier nur eine Minirückfrage zu dem "widerwillens": Ist hier der Genitiv des Substantivs "Widerwille" gemeint? Dann wäre mir nämlich der grammatische Bezug noch nicht ganz klar - man (ich) würde es eigentlich mit dem vorangehenden "unseren breiten" in einem Boot sitzend vermuten, aber dann müsste es ja "unseres" heißen, jedenfalls wenn breiten hier ein Adjektiv ist. Falls "die Breiten" als Substantiv gemeint ist, im Sinne von "die heiteren Bäume unserer Breiten", dann fehlt ein Bezug für den Genitiv "Widerwillens".
Alternativ könnte "widerwillens" eine Art Adverb sein, "gibt... widerwillens… den Kuss", da wäre m. E. wiederum "widerwillig" gängiger (bin gar nicht sicher, ob es "widerwillens als Adverb überhaupt gibt) ohne m. E. poetisch weniger wertig zu sein.
Eine schöne Minirückfrage ist das! Wird erst so marginal anmoderiert und findet dann kein Ende. Tzzz. Und kommt auch noch ziemlich formalistisch rüber. Nochal-Tzzz.
Naja... Du kennst das ja... wenn ich mich erstmal gedanklich in etwas verbeiße…
… nichtsdestotrotz oder vielmehr grade-umso-mehr schnell zurück auf Anfang: Sehr schöne Zeilen! :)
LG!
C.

mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 09.09.2024, 14:29

Hey Chamo,

hm, gute Frage! Ich schätze, dass die Verwendung seltener sein könnte, warum es allerdings im Genetiv adverbial nicht funktionieren sollte... Das müsste ich tatsächlich nachschlagen.

"Widerwillig" klingt so nüchtern, weniger melodisch.
Wenn du dir jetzt komplett sicher bist, dann muss ich eine andere Lösung finden.
Gemeint ist es bei mir eher wie "ungeachtet dessen".

Ob das allerdings alles korrekt ist... Habe ich keine Ahnung! :D

Danke fürs Vorbeischnuppern und Beklugsenfen und Loben. Wie immer: Appreciated!

lg m

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birke
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Beitragvon birke » 09.09.2024, 15:42

hallo und herzlich willkommen, mslyrik (matthias?)!

interessante bilder, ein eigener ton, das hat was!
wenngleich es mir ein klein wenig "bandwurmsatzig" daher kommt, was mich nicht so ganz gut reinkommen lässt... insofern auch ein wenig prosaisch, ließe sich auch problemlos als fließtext setzen. aber dennoch mag ich die bilder, auch das gesamtbild. so wie ich überhaupt bäume mag :)

beim "widerwillens" bin ich auch etwas hängengeblieben, vielleicht auch einfach "wider willen"?

lg, birke
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 09.09.2024, 19:52

Hey birke,

ja, Matthias!

Danke für dein wertvolles Feedback. Meine Arbeiten sind divers was den Stil betrifft. Meine Wurzeln allerdings sind die strukturgebundene Lyrik (Metrum, Reime, Erweiterte Reimregeln usw.).
Wenn ich frei schreibe, dann fast ausschließlich prosaische Lyrik.

Was Deine Kritik betrifft, so bin ich sehr angetan! "wider willen" ist sehr sehr gut. Übernehme ich dankend!
Wünsche dir einen schönen Tag! :)

lg Matthias


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