Sfumato

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Chamonixius
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Beitragvon Chamonixius » 20.09.2024, 18:48

Sfumato

Diotimas Stimmengewirr ja
wo Dunst ist sind auch Gedanken

da war an der Innenwand Darling zu lesen
ich hol nur mal schnell Zigaretten

geh nicht wollte ich rufen
mit meinem fehlendsten Mund

Aufruf zur Sachbeschädigung an alle Sprayer
in Großbuchstaben hast du mal Feuer

komm in die Fühlung gib mir den feuchtesten Kuss
dann hauche ich aus bis du blätterst

in Sprühschrift für Engel DIOTIMA WAS HERE

Chamonixius
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Beitragvon Chamonixius » 20.09.2024, 23:22

Ups... hatte versehentlich eine Vorversion hier eingefügt - jetzt ists die aktuelle :tata:

mslyrik
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Beitragvon mslyrik » 23.09.2024, 01:10

Hey Chamo,

eine Tripledoppeldeutigkeit. Einerseits die Verblassung zweier Kontraste zu einem Ganzen, zu etwas Verschwommenem, Weichgezeichnetem, und andererseits das gleiche Prinzip auf die Liebe übertragen. Aber halt! So einfach ist das doch nicht, oder? Tripledeutigkeit. Wobei mir scheint, dass hier die Übertragung eher von der Liebe ablenkt und mehr in die Dualität respektive Metaphysische geht. Es ist wie, eine Tür zu öffnen und auf eine neue Art Licht zu stoßen, eine Art Milchlichtlevel (ließe sich dies messen!) wenn man durch den Türspalt schaut. Was man findet, würde entweder gänzlich überraschen, würde kalt lassen oder ließe durch einen sonderbaren "Zauber" schaudern. Deine Gedichte sind wie ein Indizienrezept.

Dabei drängt sich mir die Frage auf (hier etwas weit ausgeholt), inwiefern Kunst von Realität unterscheidbar ist, wenn man beide durch Metaphorik erklären kann? Das klingt sehr "lai-isch" von mir formuliert. (oder forenformuliert)
Der Titel bezieht sich auf eine Maltechnik, bei der ein fließender Übergang zwischen zwei zuvor stark abgegrenzten Kontrasten geschaffen wird. Dem wohnt natürlich sehr viel individuelle Deutung inne.

Folgende Doppelung:

„fehlendsten Mundes“ und „feuchtesten Kusses“

Gewollt? Ja, oder? Oder dient es als Verbindungsstück für das Dazwischen?

Gernstenstens gelesen!

Matze

PS: Wieso will ich das Sfu neu ordnen? :tata: :ff:

OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 16.10.2024, 11:59

Ob Platon etwas mitschreiben will?

Mir gefallen die knarzenden Worte einer Epoche am Ende ihres Daseins. Ein Schuss poetische Dystopie ohne grelles Neonlicht. Eine Prise dampfendes faules Holz in Strophen.

Wirkt wie gewolltes wuchtiges Nichts einer Rebellion verborgener Schatten.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.


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