[letzte woche]

Der Publicus ist die Präsentationsplattform des Salons. Hier können Texte eingestellt werden, bei denen es den Autoren nicht um Textarbeit geht. Entsprechend sind hier besonders Kommentare und Diskussionen erwünscht, die über bloßes Lob oder reine Ablehnungsbekundung hinausgehen. Das Schildern von Leseeindrücken, Aufzeigen von Interpretationsansätzen, kurz Kommentare mit Rezensionscharakter verleihen dem Publicus erst seinen Gehalt
aram
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Beitragvon aram » 05.01.2025, 22:41



letzte woche fiel der schnee
auf die sonne
und ich dachte an vor einem jahr

an die kiefern und die kälte
und das licht um dich am wannsee
und die moose und die erde und das vollblutpferd

und da hätte ich was schreiben
können

von der kälte und den moosen und dem licht
um dich am wann-
see

letzte woche schien der schnee auf die sonne
und ich dachte an vor einem
jahr


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birke
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Beitragvon birke » 09.01.2025, 12:44

ein gedicht, welches vorgibt keines zu sein, aber es ist dennoch eines, und zwar ein sehr stimmungsvolles, erinnerndes, welches scheinbar wiederholt oder vielmehr spiegelt noch, und doch ist es weder das eine oder das andere, weder wiederholung noch spiegelung, denn durch die unterschiedliche setzung [und einige auslassungen] gewinnen die zeilen ab der mitte ein eigenes profil, so wie sich auch erinnerung ja oftmals, oder immer? wer weiß? ganz leicht verschiebt, verändert. ein gedicht, das zu mir spricht in seiner weichen art und stimmung, mag ich sehr.
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/


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