.....keinen Sinn

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Adam

Beitragvon Adam » 26.02.2006, 19:35

.... keinen Sinn

In tiefer Nacht ist er gegangen,
ließ sie zurück, mit roten Wangen.
Er ging zurück, zu Frau und Kinder.
In ihrem Haus zog ein der Winter.
Voll Trauer weint ihr kleines Herz.
Die Seele, ist erfüllt mit Schmerz.
Die Hände, vors Gesicht geschlagen.
Die Beine, wollen ihr versagen.
Der Weg führt sie zur Brücke hin,
"Es hat doch alles keinen Sinn".
Sie steigt hinauf und springt hinab,
nimmt ihre Liebe mit ins Grab.

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2006, 22:16

so viel Ernst und Traurigkeit so hübsch in Reime gekleidet...
Das scheint mir nicht zusammen zugehen.
Das ganz hört sich so niedlich an und ist doch eine Tragödie, in die Frauen als Geliebte eines verheirateten Mannes, der sich doch lieber spät als nie, auf seine Pflichten besinnt häufig verstrickt werden.

Man kann das sicher auch satirisch ironisch angehen, die Frauen müssten inzwischen dazu gelernt haben ;-) ,aber so wie du es gemacht hast, tut mir leid: Am Ziel vorbeigeschossen.
Oder m. E. hart an der Kitschgrenze langgeschrappt.
Beispiel:
Die "roten Wangen" gleich zu Beginn, sind eine allseits bekannte Metapher für gesundes Aussehen.
Die Frau wird doch eher schlecht und mitgenommen aussehen, denke ich...
Kinder(n) müsste es heißen und das reimt sich nun weder auf Winter oder wintern...
...weint ihr kleines Herz... klingt lächerlich im Vergleich zum Ende durch Freitod...
Ehrlich gesagt, da spielt es kaum noch eine Rolle, dass die Reime schon sehr verbraucht sind.
Mich stößt dein Gedicht regelrecht vor den Kopf.

Liebe Grüße
Gerda

moana

Beitragvon moana » 26.02.2006, 23:11

Hallo!

Also, ich finde es ganz und gar nicht "vorbeigeschossen". Normalerweise lese ich mir die Kommentare erst durch, wenn ich meinen eigenen Kommentar abgeschickt habe, aber es hat mich interessiert, was Frau Jäger dazu zu sagen hat, da sie doch eher ein Fan von nicht-reimigen Gedichten ist ;-). Das mit den roten Wangen stimmt schon...Wobei man das auch so sehen kann, dass man, wenn man total verheult ist, auch ein total rotes Gesicht hat. Vielleicht könntest du das besser rausbringen. Und die Sache mit Frau und Kinder(n) passt auch nich so ganz... Wie wärs mit: "Entschied sich doch für Frau und Kinder"?Ansonsten finde ich, dass die Niedlichkeit schon passt zu dieser armen kleinen Frau, die im Leben sonst nichts hatte, als einen heimlichen Geliebten. Und sie scheint auch so...abhängig von dieser Liebe zu sein, was ein wenig naiv klingt, dass das dann doch wieder zur Schreibart passt. Und trotzdem ist es durch die klaren Aussagen irgendwie knallhart und bitter. Ich finds gut gelungen.

grüßerl, moana

Gast

Beitragvon Gast » 27.02.2006, 00:10

ist ja schon reichlich spät...Sag mal, muss ich jetzt auch Frau moana sagen?

Ich dachte wir nennen uns hier alle beim Vornamen. :shock: :???:

Ach ja, sag, was ist denn reimig -
ich kenne zwar das Wort "Reimling" aber das kannst du nicht gemeint haben, denn das ist ein Schimpfwort für einen Vers-Schmied ;-)

Ich hoffe, du verstehst Spaß.
Eine gute Nacht!
Gruß
Gerda

Adam

Beitragvon Adam » 27.02.2006, 08:25

Einen wunderschönen Guten Morgen.

Hallo Gerda,
vorab Danke für deinen Kommentar - mit dem kann oder muss ich "leben". Trotzdem ein paar Anmerkungen zum Verständnis.
Sicher haben "die Frauen" dazu gelernt", übrigens "wir Männer" auch. :grin:
Die roten Wangen entstehen auch beim Weinen, wie moana richtig erkennt!?!
O.K. die Sache mit Kinder und Winter ist nicht besonders gelungen, aber auch ich bin, zum Glück :grin: , nicht frei von Fehlern.
Ob ein Gedicht am "Ziel" vorbeigeschossen ist oder knapp an der Kitschgrenze ( wo liegt die denn??? ) vorbeigeschrammt ist liegt doch immer wieder in der Sichtweise des Lesers.

Hallo moana,
danke für die Anregungen.
Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass diese Liebe heimlich war. Und zum Thema Geliebte/Geliebter - es gehören IMMER zwei dazu.

In diesem Sinne wünsche ich euch beiden einen schönen Rosenmontag.

Liebe Grüße
Robert Adam

Gast

Beitragvon Gast » 27.02.2006, 10:14

du nimmst meine Anregungen zur Kenntnis und musst (kannst) mit der Kritik leben?
Nun gut. In Zukunft halte ich mich bei deinen Einträgen dann wohl eher bedeckt.
Wenn es dich interessieren sollte, schau mal in die Caféecke unter, Sprache, Wortvielfalt etc. Vielleicht kannst du zu dieser Diskussion ja beitragen.
Im übrigen, kannst du dein Gedicht gerne so lassen wie du es geschrieben hast.
Ich bin nur davon ausgegangen, dass du es selbst als noch nicht perfekt betrachtest.
Dir auch einen schönen Rosenmontag
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 27.02.2006, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 27.02.2006, 15:38

Hallo,

egal ob man nun ein Fan ist von reimigenGedichten ist oder eher auf Ungereimtes steht ;-) , ich finde, dass man keinesfalls die Grammatik dem Reim ofpern sollte wie bei

>> zurueck zu Frau und Kinder

Sorry; wenn ich da kritisiere
Max

Adam

Beitragvon Adam » 28.02.2006, 15:45

Hallo Gerda
Natürlich kann ich mit deiner Kritik leben, sie ist ja nicht ganz unberechtigt. Und ich hatte auch nicht gesagt, dass du dich in Zukunft mit Kommentaren zu meinen Gedichten zurückhalten solltest. Warum auch??
Konstruktive Kritik hilft einem immer weiter.

In diesem Sinne einen lieben Gruß
Robert Adam

P.S.
Hallo Max, warum "sorry"????

Liebe Grüße
Robert Adam

Gast

Beitragvon Gast » 28.02.2006, 23:39

Prima, Robert, das ist gut zu wissen.
Über das "Sorry" von Max habe ich mich auch gewundert...

Abendgrüße
Gerda


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