asyl
Nanu, noch kein Kommentar???
Der Aufbau gefällt mir, vor allem die klanglichen Wiederholungen in den ersten beiden Strophen. "hoffnung? geborgt auf zeit" ist passend formuliert. Bei der letzten Strophe stutze ich, da Leben bei mir positiver besetzt ist. Ich hätte eher geschrieben: "Leben? Nenn es Grundversorgung", aber Du hast Dir bei Deiner Version sicher etwas gedacht. Vielleicht fehlt der besondere Aspekt der Flucht, der fest mit der Suche nach Asyl verknüpft ist und ein Unterschied zu Gast-, Zeitarbeit oder Auswanderung darstellt. Aber im Großen und Ganzen ein Text, den ich gerne gelesen habe und der eine Bereicherung des Forums darstellt.
MfG
Jürgen
Der Aufbau gefällt mir, vor allem die klanglichen Wiederholungen in den ersten beiden Strophen. "hoffnung? geborgt auf zeit" ist passend formuliert. Bei der letzten Strophe stutze ich, da Leben bei mir positiver besetzt ist. Ich hätte eher geschrieben: "Leben? Nenn es Grundversorgung", aber Du hast Dir bei Deiner Version sicher etwas gedacht. Vielleicht fehlt der besondere Aspekt der Flucht, der fest mit der Suche nach Asyl verknüpft ist und ein Unterschied zu Gast-, Zeitarbeit oder Auswanderung darstellt. Aber im Großen und Ganzen ein Text, den ich gerne gelesen habe und der eine Bereicherung des Forums darstellt.
MfG
Jürgen
Liebe Gerda,
mir gefallen an Deinem Gedicht einige Bilder. So
die ganze erste Strophe
wobei du die Wortlosigkeit schön in der Fremde verortest. Sehr gut finde ich auch das Ende
wobei mir
Nenne es leben
einen noch eingängigeren Rhythmus zu bilden scheint.
Schwieriger hingegen finde ich Strophe 2, hier besonders
Obwohl sich die Mühlen ja fein auf das Fühlen in Strophe 1 reimen, scheinen sie mir zu abstrakt und gerade für jemanden, der nicht Muttersprachler ist, sprachlich irgendwie verkerht.
Insgamt habe ich das aber sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
Max
mir gefallen an Deinem Gedicht einige Bilder. So
die ganze erste Strophe
wortlos gefüllt
der mund
mit fremd fühlen
wobei du die Wortlosigkeit schön in der Fremde verortest. Sehr gut finde ich auch das Ende
nenn es leben
wobei mir
Nenne es leben
einen noch eingängigeren Rhythmus zu bilden scheint.
Schwieriger hingegen finde ich Strophe 2, hier besonders
die angst
vor rechtsmühlen
Obwohl sich die Mühlen ja fein auf das Fühlen in Strophe 1 reimen, scheinen sie mir zu abstrakt und gerade für jemanden, der nicht Muttersprachler ist, sprachlich irgendwie verkerht.
Insgamt habe ich das aber sehr gern gelesen.
Liebe Grüße
Max
Lieber Jürgen und Lieber Max,
euch beiden ganz herzlichen Dank für das Lesen und Einlassen auf diesen kryptischen Text, der sich sehr schwer tut, besonders, wie du Max beschrieben hast im V2, wenn auch aus anderen als den von dir angeführten Gründen - jedenfalls aus meiner Sicht .
Ich bin, so glaube ich, auch immer noch nicht fertig mit ihm...
Ich möchte diese Wortgenauigkeit und bin aber sehr schnell an Grenzen gestoßen, weil der Reim nicht nur stimmen sondern auch noch sinnvoll sein muss.
Die "rechtsmühlen" hm, der Sinn ist ja da, aber der Klang... nicht gut.
Max, deinem Argument (nicht Muttersprachler etc.) kann ich nicht folgen, denn dann dürfte ich die Sprachlosogkeit mit meinen das Gedicht bestimmenden sprachlichen Mitteln, nicht beschreiben.
Denn m. E. ist da kein Unterschied zum ersten Vers.
Jürgen, zu deinem Einwand.
"Grundversorgung" klingt mir zu amtlich.
Außerdem ist die landläufige Meinung auch noch, dass Asylbewerber "versorgt" sind, einmal angekommen in der BRD und anerkannt...
Ein wenig polemisch meine ich dieses "Versorgt", dem ich vielleicht die Anführungzeichen gönnen sollte.
Zu der Spannbreite, die du anschneidest: meine wenigen Worte intendieren nur einen Teil der heimatlosen Flüchtlinge, ja, mehr passt in diese Worte nicht hinein.
Es war so gewollt.
Liebe Grüße euch Beiden
Gerda
euch beiden ganz herzlichen Dank für das Lesen und Einlassen auf diesen kryptischen Text, der sich sehr schwer tut, besonders, wie du Max beschrieben hast im V2, wenn auch aus anderen als den von dir angeführten Gründen - jedenfalls aus meiner Sicht .
Ich bin, so glaube ich, auch immer noch nicht fertig mit ihm...
Ich möchte diese Wortgenauigkeit und bin aber sehr schnell an Grenzen gestoßen, weil der Reim nicht nur stimmen sondern auch noch sinnvoll sein muss.
Die "rechtsmühlen" hm, der Sinn ist ja da, aber der Klang... nicht gut.
Max, deinem Argument (nicht Muttersprachler etc.) kann ich nicht folgen, denn dann dürfte ich die Sprachlosogkeit mit meinen das Gedicht bestimmenden sprachlichen Mitteln, nicht beschreiben.
Denn m. E. ist da kein Unterschied zum ersten Vers.
Jürgen, zu deinem Einwand.
"Grundversorgung" klingt mir zu amtlich.
Außerdem ist die landläufige Meinung auch noch, dass Asylbewerber "versorgt" sind, einmal angekommen in der BRD und anerkannt...
Ein wenig polemisch meine ich dieses "Versorgt", dem ich vielleicht die Anführungzeichen gönnen sollte.
Zu der Spannbreite, die du anschneidest: meine wenigen Worte intendieren nur einen Teil der heimatlosen Flüchtlinge, ja, mehr passt in diese Worte nicht hinein.
Es war so gewollt.
Liebe Grüße euch Beiden
Gerda
Liebe gerda,
es mag sein, dass das Gedicht (für dich) noch nicht fertig ist - das ist auch schwer, die Poesie bei diesem Thema zu treffen - aber was ich sehr, sehr wirkungsstark finde, ist der Schluss: das finde ich knapp, poetisch und klar:
(wobei es die Anführungsstriche nicht braucht?)
...ich habe mal einen Bericht gesehen, ich kann mir Einzelheiten immer schlecht merken, aber es war eine Familie, die über...ich weiß es nicht mehr genau, aber ich meine es wären über 16 Jahre gewesen, shcon in deutschland leben...ebenso lange wie ihre Tochter auf der Welt ist...und immer noch mussten sie Bescheinigungen abholen und immer noch kontnen sie grundlos ausgewiesen werden!! Ihr ganzen Leben war schon hier...dass das so ist war mir (neben vielem anderen) nicht klar bis dahin...ein winziger Zettel...mit dem falschen Kreuz...und zoom...
Ich finde daher, dass dein text das Monatsthema um eine wichtige Facette bereichert...
Liebe Grüße,
Lisa
es mag sein, dass das Gedicht (für dich) noch nicht fertig ist - das ist auch schwer, die Poesie bei diesem Thema zu treffen - aber was ich sehr, sehr wirkungsstark finde, ist der Schluss: das finde ich knapp, poetisch und klar:
"versorgt"?
nenn es leben
(wobei es die Anführungsstriche nicht braucht?)
...ich habe mal einen Bericht gesehen, ich kann mir Einzelheiten immer schlecht merken, aber es war eine Familie, die über...ich weiß es nicht mehr genau, aber ich meine es wären über 16 Jahre gewesen, shcon in deutschland leben...ebenso lange wie ihre Tochter auf der Welt ist...und immer noch mussten sie Bescheinigungen abholen und immer noch kontnen sie grundlos ausgewiesen werden!! Ihr ganzen Leben war schon hier...dass das so ist war mir (neben vielem anderen) nicht klar bis dahin...ein winziger Zettel...mit dem falschen Kreuz...und zoom...
Ich finde daher, dass dein text das Monatsthema um eine wichtige Facette bereichert...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Tja, liebe Lisa, die Anführungsstriche habe ich eben gerade gemacht, da ich bei Jürgens Kommentar meinte herauszulesen, dass nicht klar wäre, wie das versorgt zu lesen ist.
Hm...
Lieber Jürgen,
mir fällt noch auf, dass du bemängelt hast, den Aspekt der Flucht nicht berücksichtigt zu finden.
Kannst du das einmal näher erläutern, ich verstehe das ehrlich gesagt nicht, was du meinst.
Dann wäre es ja ein völlig anderes Gedicht...
Liebe Grüße an Lisa und an Jürgen
Gerda
Hm...
Lieber Jürgen,
mir fällt noch auf, dass du bemängelt hast, den Aspekt der Flucht nicht berücksichtigt zu finden.
Kannst du das einmal näher erläutern, ich verstehe das ehrlich gesagt nicht, was du meinst.
Dann wäre es ja ein völlig anderes Gedicht...
Liebe Grüße an Lisa und an Jürgen
Gerda
Hallo Gerda
Ich meinte damit, dass Asyl den Aspekt einer Flucht vor Verfolgung beinhaltet. Das ist der besondere Unterschied der Asylsuche zu allen anderen Motiven, woanders hinzuziehen. M. E. untrennbar mit dem Begriff Asyl verknüpft. Die Suche nach Sicherheit. Die schwingt im Text bei "hoffnung? geborgt auf zeit" zwar mit, doch Hoffnung kann man auf vieles haben.
aber...
Du schreibst in einem vorherigen Kommentar:
"Zu der Spannbreite, die du anschneidest: meine wenigen Worte intendieren nur einen Teil der heimatlosen Flüchtlinge, ja, mehr passt in diese Worte nicht hinein.
Es war so gewollt. "
Und das ist auch gut so. Möglicherweise würde das Gedicht dann zu erklärend werden. Durch den Titel wird ja schon klar, worum es geht und der Leser soll ja auch was mitbringen. Ein Gedicht ist schließlich kein Sachbuch
Schönen Sonntag
Jürgen
Ich meinte damit, dass Asyl den Aspekt einer Flucht vor Verfolgung beinhaltet. Das ist der besondere Unterschied der Asylsuche zu allen anderen Motiven, woanders hinzuziehen. M. E. untrennbar mit dem Begriff Asyl verknüpft. Die Suche nach Sicherheit. Die schwingt im Text bei "hoffnung? geborgt auf zeit" zwar mit, doch Hoffnung kann man auf vieles haben.
aber...
Du schreibst in einem vorherigen Kommentar:
"Zu der Spannbreite, die du anschneidest: meine wenigen Worte intendieren nur einen Teil der heimatlosen Flüchtlinge, ja, mehr passt in diese Worte nicht hinein.
Es war so gewollt. "
Und das ist auch gut so. Möglicherweise würde das Gedicht dann zu erklärend werden. Durch den Titel wird ja schon klar, worum es geht und der Leser soll ja auch was mitbringen. Ein Gedicht ist schließlich kein Sachbuch

Schönen Sonntag
Jürgen
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste