das hier gefällt mir farblich am besten (ich weiß wie profan, aber das sage ich oft bei Bildern!) und inhaltlich auch, weil es sich an einem angenehmen Abstraktionsgrade von auf die Suche begeben, um was zu finden und Finden können bewegt.
]da haben wir ein häufiges Motiv, was du zitiert hast: Der Tod und das Mädchen (ich kenne das aus der Malerei und wenn ich mich nicht täusche, ist das eine Klimtfigur, die du zu Collagezwecken verwendet hast. Ich kenn sie nicht, aber sie sieht so aus, finde ich! Das Motiv "Der Tod und das Mädchen" sind über den Steg der Zeitlosigkeit in die Zeitlosigkeit eingezogen und das, und das ist die "Ironie" über ein Motiv, das Vergänglichkeit bedeutet.
Gleichzeitig erinnert mich die Örtlichkeit (grün/sumpf,wiese...steg, wasser...) an das Opheliamotiv, was ja eine ähnliche literarische Zeitreise durchgemacht hat...
ich schreibe sonst solche Interpreationen nicht, glaube aber hier nah dran zu sein (nur um sicher umso tiefer zu fallen ), daher hat es mich gepackt.
Falls dich Ophelia interessiert? (ich habe da mal was drüber geschrieben...):
Das Ophelia-Motiv
Einen ganz anderen Blickwinkel auf das Thema „Frauen im Wasser“ zeigt das Motiv der Wasserleiche, in die Literatur als das „Ophelia-Motiv“ eingegangen. Dieses Motiv geht auf Shakespeares „Hamlet“ zurück, in der Ophelia, die lange Zeit von Hamlet umworben wird, sich das Leben nimmt bzw. im Wahnsinn im Wasser ertrinkt. Bei Shakespeare ist das Konstruktionsprinzip dieser Figur das einer gezielt „ambivalenten Gestaltung “, eines „absichtsvollen Bedeutungsvakuums einer „Hohlform mit einer Vielzahl potenzieller Rezeptionsmöglichkeiten. So wurde das Ophelia-Motiv in der Folge von den verschiedensten Schriftstellern bearbeitet. Und auch in der Malerei wurde dieses Thema vielfach umgesetzt, unter anderem in drei Arbeiten von Eugène Delacroix. Für diese erweisen sich insbesondere „zwei produktions- und rezeptionsästhetische Positionen als äußerst aufschlussreich: Erstens die romantische, selbstreflexive Liebesvorstellung [...] und zweitens die Imagination eines utopistischen Sehnsuchts- und Unendlichkeitsraumes “. Über Rimbaud erhielt diese Lesart des Motivs Einzug in die Literatur des deutschen Expressionismus , in welchem die „anonyme Wasserleiche [...] in enger Verbindung mit dem Motiv vom ‚gefallenen Mädchen’, der Jungfrau, die sich ihrem Geliebten oder Bräutigam hingibt und daraufhin von diesem verlassen wird, obwohl sie ein Kind von ihm erwartet “ steht. Der Selbstmord bedeutet diesen Frauen den einzigen Ausweg aus ihrer Situation. Bertolt Brecht endlich schließt – nach einer Vielzahl eigener Bearbeitungen des Themas – den Motivkreis in seinem in der Einleitung bereits zitierten Gedicht „Vom ertrunkenen Mädchen“ 1920
Brechts Verabschiedung ist in diesem Zusammenhang für mich besonders interessant, weil er nicht theoretisch sondern durch einen text ein literarisches Motiv verabschiedet, weil er seine Bedeutung nicht mehr unterschreiben will (was ich übrigens verstehen kann)
Mir gefällt dein Bild sehr.
Liebe Grüße,
Lisa
PS: Ob du deine Bilder ein ganz bisschen weniger breit machen könntest? Dann sprengen sie nämlich die Standardforenbreite nicht..