Lochmann

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Last

Beitragvon Last » 03.12.2006, 13:12

Er schneidet Löcher ins Papier, die Fenster sein könnten, wenn sie gemauert wären und wenn sie eine Scheibe hätten. Furcht ist für ihn bloß ein Wort, wie eines von denen er meint sie würden die Löcher mit sauberer Flamme ins Papier brennen. Sauber, weil sie eine scharfe Kante zieht an welcher der schwarze Rand fehlt und er meint, das Lodern wäre die Reue über sein schmutziges Geschäft.

[Edit]: "wie jene" in "wie eines" zur Richtigstellung des Numerus.
Zuletzt geändert von Last am 17.01.2007, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 03.12.2006, 17:13

Hi Last.

Er schneidet Löcher ins Papier, die Fenster sein könnten, wenn sie gemauert wären

gemauerte Fenster? Schildbürger? Ich weiß was du meinst, aber …

Furcht ist für ihn bloß ein Wort, wie jene, von denen er meint sie würden die Löcher mit sauberer Flamme ins Papier brennen.

also jene, die Löcher mit sauberer Flamme schneiden, sind für ihn nur ein Wort? hä?

Die Textaussage bleibt mir verborgen.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

aram
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Beitragvon aram » 03.12.2006, 17:13

hallo last,

ich verstehe "wie jene" nicht - was immer 'jene' bezeichnet, 'sie' sind 'für ihn bloß ein wort' - da blicke ich schon vom numerus her nicht durch - mir erschließt sich nicht was oder wer gemeint sein könnte.

der text ist mir zu rätselhaft, er verlangt zu sehr nach 'auflösung'.

liebe grüße,
aram
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l. cohen

Max

Beitragvon Max » 03.12.2006, 19:22

Lieber Aram,

ich denke, dass sich "jene" auf Wörter bezieht.

Über die gemauerten Fenster bin ich auch gestolpert, auch wenn du alles versuchst, es durch die "Scheiben" wieder gut zu machen.
Für mich steht der Text sehr unter dem Einfluss Kafkas oder liege ich da völlig falsch?

Liebe Grüße
max

aram
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Beitragvon aram » 03.12.2006, 19:57

ich denke, dass sich "jene" auf Wörter bezieht.


hallo max - das ist es ja - auf welche "wörter" - sie kommen nicht vor im text... (singular + plural zu mischen funktioniert bei relativbezügen nun mal nicht...)

numerische abendgrüße
aram
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l. cohen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.12.2006, 00:57

Hallo Last,

dieser Text ist für mein ein völliges Rätsel vom ersten bis zum letzten Satz, finde nicht mal eine Ellipse, an der ich beginnen könnte, dieses Rätsel zu entwirren.
Saludos
Magic

Sabine

Beitragvon Sabine » 04.12.2006, 18:01

Hallo Last,

der Bezug erscheint mit klar. Natürlich ist es möglich, dass ich irre.
Hier geht es um zwei Menschen (Er + sie), die in einer Beziehung zueinander stehen.
Mit "jene" sind die Worte gemeint. Das "sie", welches eine scharfe Kante zieht, ist hier die zweite Person neben dem "er".
Ich habe einmal versucht, den Text als Erzählgedicht in eine Form zu bringen, weil diese mich am meisten verunsichert hat.

Er schneidet Löcher ins Papier
die Fenster sein könnten
wenn sie gemauert wären
und wenn sie eine Scheibe hätten

Furcht
ist für ihn bloß ein Wort
wie jene
von denen er meint
sie würden die Löcher
mit sauberer Flamme
ins Papier brennen.

Sauber
weil sie eine scharfe Kante zieht
an welcher der schwarze Rand fehlt

und er meint
das Lodern wäre die Reue
über sein schmutziges Geschäft.


So gelesen wird mir der Inhalt des Textes klarer.

LG Sabine

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.12.2006, 19:08

puh, Sabine, ich weiß nicht, ich weiß nicht ...
Ich finde das sehr weit hergeholt. Und was hätte dann "über sein schmutziges Geschäft" dann in diesem Kontext verloren?
grübelnde Magic

Sabine

Beitragvon Sabine » 04.12.2006, 19:34

Vielleicht mag uns Last ja darüber aufklären, Magic.
Sie zieht eine scharfe Kante erinnerte mich an: sie macht einen klaren Schnitt. Könnte bedeuten, dass sie die Beziehung beendet. Der fehlende schwarze Rand (von Todesanzeigen, Trauerbriefen) zeigt an, dasss ihre Liebe dennoch nicht gestorben ist???
Ich versuche halt auch nur, den Text zu erklären, weil mich die darin verwendeten Bilder angesprochen haben.

Grübelgrüße
Sabine

Last

Beitragvon Last » 17.01.2007, 15:25

Hallo zusammen,

danke für die vielen aufmerksamen Kommentare, wie ihr ja festgestellt habt ist mein Händchen für Prosa noch nicht sehr geschickt. :confused:

Hier ist ein (wirrer) Gedankengang grundlegend dessen Darstellung wohl noch weitaus wirrer geraten ist, als beabsichtigt. Zur Entwirrung habe ich zunächst den fehlerhaften Numerus geändert. Die Sätze neu anzuordnen, ähnlich wie Sabine das vorgeschlagen hat ziehe ich auch in Betracht. Vorher muss ich aber noch weiteres grammatisches Wirrwarr entheddern.

Inhaltlich steht Max mit seiner Kafkavermutung nah am gemeinten, es geht um jemanden, der aus der Idee, er bekäme einen tieferen Ein-/ Durchblick, in einen Wahn verfällt.

Ich sehe durch eure Kommentare, auch zu meinen wenigen älteren Prosawerken, jedoch vor allem die Nötigkeit erstmal einfacheren Stoff zu verarbeiten um einen Stil zu entwickeln.

LG
Last


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