Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 22.12.2006, 19:37

Winterwald
kein Baum ruft
leise knirscht der
noch nicht gefallene
Schnee

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.12.2006, 00:43

möcht mich in den schnee werfen
den engel spielen
arme weit ausbreiten
schneemann bauen
kindheit

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leonie
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Beitragvon leonie » 26.12.2006, 22:44

mit dem schnee
zerfließen die engel
rinnt die kindheit
durch die finger
ich schaue den wolken nach
was bringen sie
morgen

Birute

Beitragvon Birute » 27.12.2006, 13:01

ein neues jahr
bringen sie
das alte liegt
in den wehen

eine magische zahl
ist die sieben

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noel
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Beitragvon noel » 27.12.2006, 17:23

ich kann die sterne
schon riechen
das meer
zischelt
hinter meiner stirne
& fische springen
mir aus den augen
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.12.2006, 17:26

sieben sterne wünsch ich mir
der achte ist vergeben
an dich

Nifl
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Beitragvon Nifl » 27.12.2006, 17:46

Bild


Der Stern brennt aus

falsches Gold heiß geliebt

Finger strecken nach

zerreißen alte Haut

popeln sich

ein neues Lügenjahr

fürs Wachsfigurenkabinett
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 28.12.2006, 20:06

wehe
wenn dann
in wilden mustern
fadenscheinig
ausgedünnt
risse sichtbar werden
und
wahrheit entkleidet
durch
bricht
©GJ

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.12.2006, 23:42

entblößte wahrheit
grausame erkenntnis
ich will es nicht wissen
nein!
lieber stolpere ich
blind

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leonie
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Beitragvon leonie » 30.12.2006, 22:50

ich lege die wahrheit bloß
schicht für schicht
bis sie nackt da liegt
ich putze den wunden hintern ab
um sie in frische tücher
zu hüllen

Gast

Beitragvon Gast » 30.12.2006, 23:07

da sage noch einer,
dass die Wahrheit zum Himmel stinke

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leonie
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Beitragvon leonie » 30.12.2006, 23:17

wieder und wieder
stinkt sie
auf erden zum himmel
wieder und wieder
ist sie ausgeliefert
uns und unseren
nicht keimfreien
tüchern

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noel
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Beitragvon noel » 30.12.2006, 23:21

keime
zellen sind & waren was
uns zeugte
bis
bis ja bis wir uns
zu tode
bio
logisierten
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.12.2006, 23:34

ein keim
nur einer wird bleiben
doch
kein bewusstsein
wird ihm gegeben werden


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