Großvaters Groll traf mich mit ungeahnter Wucht:
"Wie konntest du nur eine Silbe auf den stillen Feldern verlieren, du Nichtsnutz?"
"Ich hab es doch nicht absichtlich getan und es war ja nur eine ganz kleine", beteuerte ich, doch er war nicht mehr zu bremsen in seiner Wut:
"Aus dieser Silbe wird ein Wort wachsen, dass Sprösslinge absetzt, aus dem wieder neue Worte wachsen, bald werden wir die Felder ständig ernten müssen und werden davon doch nicht satt!"
Erst jetzt konnte ich fassen, was ich da angerichtet hatte.
Die Zeiten der Ruhe waren für immer vorbei.
[Edit]: Form geändert nach Sabines Vorschlag und allgemeiner Zustimmung.
Ein Verlust
Hallo Last,
gefällt mir, dein kleiner Text.
Allerdings würde ich ihn - gerade wegen der Kürze - in eine geeignetere Form bringen.
Bei direkter Rede einen neue Zeile anfangen z.B.
Dadurch wird der Text übersichtlicher, strukturierter. Die Aussagen kommen mehr zur Geltung.
Großvaters Groll traf mich mit ungeahnter Wucht:
"Wie konntest du nur eine Silbe auf den stillen Feldern verlieren, du Nichtsnutz?"
"Ich hab es doch nicht absichtlich getan und es war ja nur eine ganz kleine", beteuerte ich, doch er war nicht mehr zu bremsen in seiner Wut:
"Aus dieser Silbe wird ein Wort wachsen, dass Sprösslinge absetzt, aus dem wieder neue Worte wachsen, bald werden wir die Felder ständig ernten müssen und werden davon doch nicht satt!"
Erst jetzt konnte ich fassen, was ich da angerichtet hatte.
Die Zeiten der Ruhe waren für immer vorbei.
Aus dem letzten Satz habe ich zwei gemacht, weil ich finde, dass die letzte Aussage zu wichtig ist.
Ihr sollte eine neue Zeile gewidmet sein.
Was meinst du?
LG Sabine
gefällt mir, dein kleiner Text.
Allerdings würde ich ihn - gerade wegen der Kürze - in eine geeignetere Form bringen.
Bei direkter Rede einen neue Zeile anfangen z.B.
Dadurch wird der Text übersichtlicher, strukturierter. Die Aussagen kommen mehr zur Geltung.
Großvaters Groll traf mich mit ungeahnter Wucht:
"Wie konntest du nur eine Silbe auf den stillen Feldern verlieren, du Nichtsnutz?"
"Ich hab es doch nicht absichtlich getan und es war ja nur eine ganz kleine", beteuerte ich, doch er war nicht mehr zu bremsen in seiner Wut:
"Aus dieser Silbe wird ein Wort wachsen, dass Sprösslinge absetzt, aus dem wieder neue Worte wachsen, bald werden wir die Felder ständig ernten müssen und werden davon doch nicht satt!"
Erst jetzt konnte ich fassen, was ich da angerichtet hatte.
Die Zeiten der Ruhe waren für immer vorbei.
Aus dem letzten Satz habe ich zwei gemacht, weil ich finde, dass die letzte Aussage zu wichtig ist.
Ihr sollte eine neue Zeile gewidmet sein.
Was meinst du?
LG Sabine
Hallo Last,
eine tolle Szene, die mich sehr anspricht.
Der Text liegt für mich irgendwo zwischen Fantasy und Gleichnis. Er macht neugierig, braucht aber kein weiteres Wort. Gelungen!
Sabines Vorschlag zur Strukturierung und Pointierung schließe ich mich übrigens voll an.
Es grüßt Annette
eine tolle Szene, die mich sehr anspricht.
Der Text liegt für mich irgendwo zwischen Fantasy und Gleichnis. Er macht neugierig, braucht aber kein weiteres Wort. Gelungen!
Sabines Vorschlag zur Strukturierung und Pointierung schließe ich mich übrigens voll an.
Es grüßt Annette
Hi Last,
der Text gefällt mir gut. Sabines Formatierungsvorschlag würde ich begrüßen. Die Dialoge sind dann eingängiger lesbar.
Es fällt ein Silbensam aufs Feld … es handelt sich vermutlich um Löwenzahn oder um anderes schönes Unkraut. Darüber ist der Großvater natürlich böse, weil nutzlos … und nicht essbar …
Aber Unkraut erntet man doch nicht?
Einmal von der guten Silbenfrucht probiert und schon süchtig … wer kennt das hier nicht, wäre eine weitere Interpretationsvariante, die mir einfiele. Und der Opa wollte den Enkel vor der "brotlosen" Kunst bewahren.
LG
Nifl
[MOD ON Ich glaube im Thread "Lochmann" sind noch Antworten offen … einfach einen neuen Text einstellen und die Kommentatoren im Regen stehen zu lasten äh lassen, ist nicht die Blaue-Art MOD OFF]
der Text gefällt mir gut. Sabines Formatierungsvorschlag würde ich begrüßen. Die Dialoge sind dann eingängiger lesbar.
Es fällt ein Silbensam aufs Feld … es handelt sich vermutlich um Löwenzahn oder um anderes schönes Unkraut. Darüber ist der Großvater natürlich böse, weil nutzlos … und nicht essbar …
Aber Unkraut erntet man doch nicht?
Einmal von der guten Silbenfrucht probiert und schon süchtig … wer kennt das hier nicht, wäre eine weitere Interpretationsvariante, die mir einfiele. Und der Opa wollte den Enkel vor der "brotlosen" Kunst bewahren.
LG
Nifl
[MOD ON Ich glaube im Thread "Lochmann" sind noch Antworten offen … einfach einen neuen Text einstellen und die Kommentatoren im Regen stehen zu lasten äh lassen, ist nicht die Blaue-Art MOD OFF]
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Lieber Last,
ja, die verheerenden Wortfelder, auf die man keine Silbe streuen sollte, weil es mit den Worten wie mit Disteln ist...einmal damit angefangen, breiten sie sich über das ganze Feld aus und sind doch nicht nutzbar zu machen (Sind sie denn wenigstens schön?). Neben Wortfeld spielst du wohl auch mit "keine Silbe verloren", was ein schönes Zusammenspiel ist.
Erst dachte ich ja wegen des Großvaters, es gehe um Schlachtfelder im direkten Sinne, aber jetzt denke ich auch, dass es um die karge Ernte der Sprache geht...und der Großvater als Erfahrener gegen das Ich gesetzt ist, das unbedarft mit dem angefangen hat, womit alle unbedarft anfangen...aber dann ist es auch schon zu spät.
So lese ich den kleinen Text zumindest.
Liebe Grüße,
Lisa
ja, die verheerenden Wortfelder, auf die man keine Silbe streuen sollte, weil es mit den Worten wie mit Disteln ist...einmal damit angefangen, breiten sie sich über das ganze Feld aus und sind doch nicht nutzbar zu machen (Sind sie denn wenigstens schön?). Neben Wortfeld spielst du wohl auch mit "keine Silbe verloren", was ein schönes Zusammenspiel ist.
Erst dachte ich ja wegen des Großvaters, es gehe um Schlachtfelder im direkten Sinne, aber jetzt denke ich auch, dass es um die karge Ernte der Sprache geht...und der Großvater als Erfahrener gegen das Ich gesetzt ist, das unbedarft mit dem angefangen hat, womit alle unbedarft anfangen...aber dann ist es auch schon zu spät.
So lese ich den kleinen Text zumindest.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo zusammen,
danke für die zutsimmenden Kommentare :)
Sabines Vorschlag habe ich umgesetzt, so erscheint es mir auch übersichtlicher.
Eure verschiedenen Lesarten sagen mir eigentlich alle zu.
@Nifl: Im Sinne von Unkraut ist "ernten" vielleicht das falsche Wort, "jäten" wäre zutreffender. Worte verlangen aber nach Ernte, dass ist man seinen Mitmenschen doch schuldig
LG
Last
danke für die zutsimmenden Kommentare :)
Sabines Vorschlag habe ich umgesetzt, so erscheint es mir auch übersichtlicher.
Eure verschiedenen Lesarten sagen mir eigentlich alle zu.
@Nifl: Im Sinne von Unkraut ist "ernten" vielleicht das falsche Wort, "jäten" wäre zutreffender. Worte verlangen aber nach Ernte, dass ist man seinen Mitmenschen doch schuldig
LG
Last
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