Aphorismus: "Das falsche Gewicht" *

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Gast

Beitragvon Gast » 01.01.2007, 17:42

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Zuletzt geändert von Gast am 18.01.2007, 14:28, insgesamt 3-mal geändert.

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 01.01.2007, 18:24

Liebe Gerda,
Dein Text kommt einem Aphorismus nahe,
denke ich ...

Mir kam beim Lesen in den Sinn:
Wie schwer wiegt Angst, wie leicht wiegt Glück?

Ein gutes und gesundes neues Jahre wünsche ich,
herzlich,
Ramona

Gast

Beitragvon Gast » 01.01.2007, 19:45

Danke liebe Ramona,
auch für die guten Wünsche, die ich hiermit erwidere.
Was den Text angeht, so bin ich, was Aphorismen angeht immer sehr vorsichtig, man könnt auch sagen unsicher ;-) ob es den einer ist oder nicht. :confused:
Dann gehörte der Text nicht in die Lyrikecke, sondern in Prosa... unter Kritisches, Satire und Humor.
Ich habe ein wenig mehr, das "Gewichten" gleicher Dinge intendiert, und nicht auf das unterschiedliche Empfinden verschiedener Ursächlichkeiten abgehoben.
Vielleicht geht das aus dem Kilo nicht klar hervor?

Liebe Grüße
Gerda

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 01.01.2007, 22:18

... hhhmmm, durch das kilo bekommt
es etwas sachlich mathematisches, weißt Du?

Meine Gedanken dazu ...

:sleepy1:

gute Nacht,
Ramona

Gast

Beitragvon Gast » 01.01.2007, 22:33

meinst du, Ramona
Das mathematische meine ich aber nicht... :confused:
Das wäre zu einfach, ein Kilo ist ja schließlich ein Kilo, nicht mehr und nicht weniger.
Hm, mal sehen... ich dachte nicht, dass ich ein Rätsel gepostet habe.

jedenfalls dir eine Bild
Gerda

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 02.01.2007, 16:11

Liebe Gerda,
ich habe mir den Text auch schon vorgenommen
und versucht etwas wie "Gewicht" statt 'Kilo'
einzuarbeiten, aber es gelingt mir nicht ... *snief*

die geeichte waage
in der gleiche
reicht dem nicht
der glaubt
das gewicht der federn
wiege leichter
gegen die gleiche last eisen

Meine Gedanken ...

... weißt Du, Gewicht und Last oder so?


Herzliche Grüße,
Ramona

Gast

Beitragvon Gast » 02.01.2007, 16:34

Liebe Ramona,

vielen Dank für deine Mühe.
Ich will verdeutlichen, dass sich man sich mit dieser Anschauung, die übertragbar ist auf Lebenssituationen, welche, sollte der Leser herausfinden, in eine Sackgasse begibt. Im Grunde beschreibt der Text, einseitige Betrachtung, Bewertung ohne zu differenzieren, bin hin zur Borniertheit und Starrsinn.
Wenn du das nicht herauslesn kannst, habe ich wohl was falsch gemacht.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon annette » 02.01.2007, 18:51

Liebe Gerda,
ich denke nicht, dass Du was falsch gemacht hast. Ich glaube, dass Ramona "Kilo" als Wort nicht gefällt, gerade weil es mathematisch anmutet, obwohl Dein Text nichts mit Mathematik zu tun hat.

Meine Assoziationen zu Deinem Text sind Menschen, die so verbohrt sind, dass auch eine lückenlose Beweisführung sie nicht von ihrer Meinung abbringen können. Insbesondere wenn es sich um die Beurteilung anderer handelt, die - einmal vorverurteilt - oft machen können, was sie wollen, ohne dass das etwas am Urteil ändern würde.

Und ich finde, das kommt im Text auch sehr gut rüber. Zumindest wenn man die Fangfrage kennt: Was wiegt mehr - 1kg Eisen oder 1kg Federn? - und weiß, wie leicht man drauf reinfallen kann, wenn man nur mit halbem Ohr zuhört und zu schnell reagiert. :razz:

Lieber Gruß, annette

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 02.01.2007, 19:09

Liebe Gerda,

ich habe den Text so gelesen wie annette. :daumen:

Grüße

Paul Ost

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Beitragvon Klara » 02.01.2007, 19:27

Hallo,

scharf und prägnant, der Text. Lese ihn auch eher als Aphorismus (und sähe ihn deshalb lieber in konventioneller Groß- und Kleinschreibung).
Mir scheint er ein Plädoyer für rein rationales Betrachten, fern von Zwischen-den-Zeilen, Bedeutungshäufungen oder -verschiebungen - ein eher wissenschaftliches, denn literarisches Plädoyer, wenn du so willst ,-)
Ein Plädoyer für die Waage sozusagen, oder für das Geeichte, als objektiv nachweisbar.

Aber vielleicht (wenn ich den Titel betrachte) ist es auch ganz anders. Und vielleicht ist der Text auch in dieser Hinsicht offen. Vielleicht wiegt ein Kilo Federn auch "tatsächlich" (wenn ich die Vorstellung als Tatsache nehme, was, zugegeben, gewagt ist) leichter als ein Kilo Eisen. Gefühltes Gewicht sozusagen... Vielleicht ist die geeichte Waage "tatsächlich" nicht der einzige Maßstab... in der Wörter- und Bedeutungswelt...

lg
klara

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Beitragvon leonie » 02.01.2007, 21:57

Liebe Gerda,

witzigerweise habe ich genauso gedacht wie Klara. Man kann den Text in zwei Richtungen lesen, finde ich. Das ist das Faszinierende daran: er erfordert dann selbst Flexibilität.

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 02.01.2007, 23:10

Liebe annette,
herzlichen Dank für deine Interpretation, die mich beglückt auch irgendwie beruhigt hat. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und gleichzeitig, den kleinen, flüchtigen Nebengedanken in Worte gefasst.
Ganz wunderbar für meinen kurzen Text.

Lieber Paul,
dass du dich annette anschließt und dem Text (mit Daumen) beipflichtest, freut mich und ich danke dir sehr.

Liebe Klara,
auch wenn ich den Text, wie ihn Annette assoziiert hat, intendiert habe, ist deine Deutung ebenfalls möglich und führt sicher zum Nachdenkn.
Wobei ich in anderem kontext es durchaus auch reizvoll finden würde, ein "Maß" anzuzweifeln.
Auch dir danke ich herzlich.
Deinen Hinweis auf die Schreibung habe ich gelesen und als Aphorismus, ... aber sieh selbst. ;-)

Liebe leonie,
danke auch dir fürs Lesen und deine Gedanken zum Text. Fein, dass du dich bei Klaras Interpretation wiederfindest.

Liebe Grüße an euch alle.
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 03.01.2007, 09:23

Hallo,
so gefällt er mir noch besser .-)
Am Ende vielleicht ein Punkt?
Und den Titel weniger fabel-haft... in Richtung... Vom falschen Gewichten?
Lieber Gruß
K

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Beitragvon leonie » 03.01.2007, 12:01

Liebe Gerda,

erstaunlich, was die Setzung bewirkt! Mir gefällt es so auch noch besser!

Liebe Grüße

leonie


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