Ruth

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.01.2007, 21:18

Ruth

Ein einziges Mal lag Ruth im Haus ihrer Eltern oben in der ersten Etage auf den Dielen und sagte leise: „Wenn jetzt einer heim kommt, dann bleibe ich hier liegen, dann steh ich nicht auf. Bis mich einer findet.“
Ruth sprach sonst nie laut zu sich selbst, aber allein die Vorstellung, so gefunden zu werden, tat so gut, dass sie mehr davon wollte. Die Stimme machte es tatsächlich. Ihr schlug das Herz davon.
Sie saß oft dort oben im Flur, da gab es diese schöne Stelle an der Wand. Wenn Ruth die Beine anwinkelte und die Füße an die gegenüberliegende Wand stemmte, war der Abstand perfekt, wie für sie gemacht. Außerdem saß sie direkt neben ihrem Zimmer. So konnte sie Musik hören oder ein Buch lesen, ohne sich einzuschließen, hatte das Haus für sich und bekam trotzdem mit, wenn jemand nachhause kam.
Heute hatte sie lange dort gesessen, die CD war schon durchgelaufen. Ihr Blick war wie so oft schon über die kleinen Knübbelchen der Raufasertapete gewandert, in deren Anordnungen sie nach Gesichtern oder Tieren suchte. Ganz unten, kurz über der Fußleiste, hatte sie dann mit einem Mal einen dünnen grauen Fleck entdeckt und sich erinnert. Richtig, da hatte sie vor langer Zeit schon mit einem Bleistift ein Pferdchen gemalt und sich vorgestellt, wie Leute, die später einmal in diesem Haus wohnen würden, es entdeckten. Es war schwer zu entdecken, weil sie sonst natürlich Ärger wegen der Tapete bekommen hätte, aber davon ab sollte es auch schwer zu entdecken sein, darin lag die Magie. Sie legte sich auf die Seite, um es von ganz nah betrachten zu können. Ja, es war noch da, genau wie sie es vor Jahren gemalt hatte. Vor Jahren, wiederholte Ruth in Gedanken und spürte wieder diese Müdigkeit, die keine körperliche war, sondern von innen kam und so weh tat. Würde die Müdigkeit doch nur endlich so mächtig, dass sie nicht mehr allein mit ihr wäre, dass sie sie nicht länger verstecken könnte. Und über diesen Wunsch war ihr der Gedanke gekommen, einfach liegen zu bleiben, bis jemand käme und sie so fände.

Sie stellte sich vor, wie ihr Vater von der Schule heimkam. Sie hörte, wie der rote Renault in die Kieseinfahrt fuhr, wie ihr Vater die Haustür aufschloss. Wie so oft trug er einen Stoß Schulhefte und seine Tasche unter dem Arm. Doch Ruth lag zu weit von der Treppe weg, um gleich beim Hereinkommen gesehen zu werden. So würde ihr Vater zunächst geradeaus den Flur entlang in die Küche gehen, eine Kleinigkeit essen vielleicht, auf jeden Fall aber käme er erst später nach oben.
Sie könnte einen ihrer Arme ausstrecken, dachte Ruth. Die Treppe führte in einem leichten Bogen nach rechts, wodurch eine der Treppenstufen so breit war, dass man seine Tasche oder die Hefte auf ihr ablegen konnte, wenn man zur Tür hereinkam. Ruths Vater hatte sein Arbeitszimmer in einem der oberen Zimmer und stellte seine Tasche daher oft dort ab, um sie später mit hochzunehmen. Wenn er es heute auch so machte, sähe er vielleicht Ruths Arm und fände sie gleich und nicht erst später: Ja, das wäre leichter auszuhalten.
Aber nein, das ging nicht. Ruth konnte ihren Arm jetzt nicht mehr umlegen. Einmal dafür entschieden, dass sie liegen bleiben wollte, durfte sie sich nicht mehr bewegen, nicht einmal mit dem Finger zucken, nur dann war es echt. Sie musste völlig reglos daliegen, als könnte sie nicht anders. Wenn sie das schaffte, nicht schnell vor Scham doch noch aufsprang, wenn die Haustür aufging, dann war es gerade so, als hätte sie einen Asthmaanfall gehabt oder sei böse gestürzt, dann konnte sie wirklich nicht anders. Dann hatte sie das Recht, gefunden zu werden.

Eigentlich hatte sie sich die Pulsadern aufschneiden wollen. Als sie unten in der Küche ein Obstmesser aus der Küchenschublade geholt hatte, um einen der grünen Äpfel zu schälen, stieg wieder eine dieser unzähligen Szenen in ihr hoch. Wie dumm ihre Antwort vor ein paar Jahren auf dieser Party auf Hannes’ Frage gewesen war. Wie entsetzlich dumm. Sie hatte den halb durchgeschnittenen Apfel aus der Hand gelegt und gedacht, nun sei es genug, nun würde sie Schluss machen und allen zeigen, was sie angerichtet hätten. Doch als sie schon die Messerspitze ins Handgelenk drückte und nach unten ziehen wollte, spürte sie, dass sie sich gerade wie eine von diesen pseudo-depri-Teenagern benahm, die bei irgendwelchen Partys besoffen Sätze wie „Wenn ich mich umbringe, dann mach ich’s richtig, dann schneid ich längs und nicht quer und veranstalte nicht so einen scheiß Psychohilferuf“ herumposaunten und es doch nie taten oder wenn doch, natürlich noch rechtzeitig gefunden wurden. Natürlich wurden sie das. Da wusste Ruth: D a s war nicht real.

Wie sie jetzt dort oben im Flur lag, kam es Ruth vor, als wäre das vorhin in der Küche gar nicht sie gewesen. Dabei war es vielleicht erst eine Stunde her. Noch jetzt konnte man sehen, an welcher Stelle sie das Messer angesetzt hatte. Es hatte sich dort ein winziger, roter Punkt gebildet und drum herum war der Arm klebrig vom Fruchtfleisch.
Am meisten hatte sie davor Angst, dass sie anfangen müsste zu lachen, wenn der Vater sie fände. Sie musste immer lachen, wenn sie etwas überreizte. Einmal war der Opa von Annika gestorben, sie war dabei, als Annika es von ihrer Mutter erfuhr, und fing laut an zu lachen und konnte einfach nicht mehr aufhören, selbst nicht, als sie die Gesichter der beiden sah. Natürlich hatte Annikas Mutter daraufhin ihren Vater angerufen, er hatte sie geholt, aber auch ohne das hätte sie sich nie wieder dort hin getraut. Das war schlimm. Nicht, weil Annika eine gute Freundin gewesen war. Annika lag nicht besonders viel an Ruth und Ruth wusste das auch, trotzdem war sie gerne bei Annika, ihre Mutter war so nett, ihr Vater so lustig, ihr älterer Bruder genauso blond, cool und schön wie Annika. Das ganze Haus war so warm, kein einziges Mal fror sie dort an den Füßen, sie liebte es, dort zu übernachten und nachts wach zu liegen, Annikas Atem zu hören und sich vorzustellen, das wäre ihr Zuhause. Es gab einen Süßigkeitenschrank in der Küche, der war immer voll und man durfte rangehen, wann man wollte. Auch hatten Annikas Eltern Geld genug, um ihr ein Pferd zu schenken, aber Annika hatte entschieden, nein, ein Pferd wolle sie nicht, dafür hätte sie nicht genug Zeit. Ruth liebte Annika für diese Entscheidung. Sie selbst hätte das nie gekonnt, hätte immer ja gesagt bei solch einem Angebot und nach ein paar Wochen hätte das Pferd in einer unausgemisteten Box gestanden. Obwohl das nie passiert war, Ruths Eltern hatten für ein Pferd nicht genug Geld, fühlte sie sich schlecht. Sie wusste, sie hätte es nicht hinbekommen, obwohl sie gierig ja gesagt hätte. Sie war so anders als Annika in ihrem warmen Haus. Annika konnte zu ihrer Mutter „du dumme Fotze“ sagen und die Mutter lachte oder schimpfte und beides war gut.

Heute durfte sie auf keinen Fall lachen, sie musste elend aussehen, wenn der Vater sie fände. Dass er es mit der Angst zu tun bekäme und mit ihr ins Krankenhaus führe. Hoffentlich kämen sie dort schnell dran, dachte Ruth und fror.

„Findest du dich eigentlich schön, Ruth?“ hatte Hannes sie auf der Party gefragt und eine Reihe von Leuten, die um sie herumstanden, schauten neugierig was Ruth entgegnen würde. Was sagen, was bloß ist die richtige Antwort, schoss es ihr durch den Kopf, was nur. Sie war eigentlich jemand, der gut kontern konnte, weil Kontern sich lohnte. Einmal gezielt zurückgeben und der andere ließ einen in Ruhe. Immer die Schwachstellen des Gegenübers aufspüren und selbst bloß keine Schwächen zeigen, lautete der Grundsatz aller Grundsätze. Dazu gehörte aber unbedingt auch, schnell zu antworten. Ruth wurde hastig und schon rutschte ihr ein zu wenig abgewogenes „Ja, klar“ heraus und erntete ein Grinsen. Sie blieb ruhig, trat nicht gleich, sondern erst nach ein paar Minuten den Rückzug nach unten in die Toilette an, wo sie nicht weinte, sondern nur heftig atmete, um keine roten Augen zu bekommen. Sie verließ die Party auch nicht früher, irgendwie schaffte sie es, die Stunden rumzukriegen, lachte hier und da, küsste Jens. Als sie dann aber nachts durch den Regen nachhause fuhr und die neue Hose an den Oberschenkeln klebte, da ließ sie es zu, dass sie sich hasste. Was für eine Missgeburt sie doch war, was für eine verdammte Missgeburt. Sie schlug die nasse Faust auf den Fahrradlenker. Die Klingel gab ein paar halbe Töne von sich, wie sie das auch von alleine machte, wenn man über einen hohen Bordstein oder ein Schlagloch fuhr, aber der Schmerz war zu stumpf und zu kalt, um Ruth etwas zu nützen.
Damals, nach der heißen Dusche, im Bett, hatte sie sich dafür entschieden, dass sie Hannes’ Frage hätte einfach sarkastisch betont an ihn zurückgeben müssen. Inzwischen dachte sie anders. Man hätte ihm entgegnen sollen, wie dumm und anmaßend diese Frage war. Ihm sagen sollen, dass sie es hasste, wenn Menschen, die einen kaum kennen und einen auch gar nicht kennen wollen, solche Fragen stellen. Was wäre denn, Hannes, wenn ich ja sagen würde, hörte Ruth sich sprechen. Dann würde ich mich lächerlich machen oder als eingebildete Kuh gelten. Oder beides zusammen. Was aber, wenn ich mit nein antworten würde? Dann würde ich mich selbst niedermachen, kommt auch nicht an. Wahrscheinlich gelte ich dann als manisch-depressiv und du wirst mit dem Finger in die Ecke da drüben zu Jojo weisen, dass ich mich zu ihm und seiner Lederkluft setzen soll. Du willst gar keine Antwort auf die Frage, Hannes, du willst mich nur verletzen. Gut, das hast du hiermit geschafft und weiter, Hannes? Was nun?
Ruth stellte sich vor, wie die anderen für einen Moment aus ihrem pubertären Gehabe gerissen würden, verstünden und zu ihr überliefen. Einige würden zustimmend mit dem Kopf nicken.
Das war natürlich eine völlig lächerliche Vorstellung, so wäre es nie gekommen, diese Antwort wäre mit Sicherheit noch viel schlimmer als das „Ja, klar“ gewesen, aber selbst wenn nicht, selbst wenn sogar dies möglich gewesen wäre – es gab keine richtige Antwort auf Hannes’ Frage. Keine, die sie glücklich machte. Nicht mal eine, die sie nur nicht unglücklich machte. Klar, es gab immer irgendwelche Antworten auf Fragen dieser Art, die sie retten konnten, und irgendeine von diesen hatte sie auch meist parat, aber was zählte das schon. Was zählte, war, dass Hannes ihr diese Frage stellen konnte. Dass ihn nichts davon abhielt. Dass sie eine von denen war, an denen nichts war, was so etwas unmöglich machte.

Die im Krankenhaus könnten auch nichts machen, stellte Ruth sich vor. Sie gäben ihr ein Beruhigungsmittel und rieten ihrem Vater, sie in die Psychiatrie einzuweisen, wie genau das ablaufen würde, wusste Ruth auch nicht, aber wichtig war, dass die Schwester dem Vater riet, Ruth sich selbst einzuweisen zu lassen, damit sie jederzeit die Klinik verlassen könnte. Ruth merkte, wie lächerlich sie sich wieder einmal damit machte, dass es ihr wichtig war, dieses Detail, was sie aus Filmen kannte, in ihre Phantasien einzubauen, um sich klug vorzukommen. Aber ihre Wut war zu weit weg, verpuffte noch, bevor sie sie spüren konnte in all dem Weiß, das in ihrer Vorstellung war, die Eingangshalle, die Kittel, das Zimmer, das Bett, alles war weiß und sie würde nicht aufstehen müssen, würde einfach lange, lange Zeit schlafen. Und wenn sie dann aufwachen würde, säße eine Ärztin am Bett und würde ihr Fragen stellen und sie müsste anfangen zu weinen und die Ärztin würde nicken, weil sie verstehen würde und den Arm um sie legen und immer noch wäre alles weiß um sie herum.


Ruths rechter Arm begann einzuschlafen. Wenn sie wirklich vor hatte sich umzubringen, dann musste sie schon ein richtiges Messer nehmen, in die Abstellkammer gehen, weil dies der einzige Raum war, der kein Fenster hatte, aus dem sie klettern oder um Hilfe schreien könnte, sollte sie es sich doch anders überlegen. Sie würde dann abschließen und den Schlüssel mit Schwung unter der Tür durchschieben, dass sie nicht mehr an ihn drankäme. Auch musste sie warten, bis sicher war, dass keiner überraschend nachhause kam, dazu wäre vorhin der falsche Zeitpunkt gewesen. Es war zwar noch mehr als eine Stunde hin gewesen, bis der Vater laut Stundenplan kommen sollte, aber manchmal fiel eine Stunde aus und dann kam er früher. So etwas durfte natürlich nicht passieren. Am besten plante sie so was, wenn die Eltern verreist waren, wartete, bis sie anriefen und machte es gleich, nachdem sie aufgelegt hätte. Dann könnte sie sicher sein, dass niemand käme. Nicht einmal die Blumentante, denn deren Job hatte sie ja selbst. Nein, wenn sie sich umbringen wollte, dann musste es ihr Ernst damit sein. Und das war es nicht. Sie wollte leben, nur eben nicht so wie jetzt, mit dieser Müdigkeit, von der keiner wusste.

Die Zeit begann sich zu dehnen und schon spürte Ruth, die Müdigkeit würde nicht ausreichen. Sie konnte das schöne Gefühl, das sie lockte, so liegen zu bleiben, nicht länger festhalten, das Warten hatte zu lange gedauert, die Anspannung war zu groß. Ein paar Minuten vergingen noch, dann stand sie auf. Ihr war nicht einmal schwindelig. Sie ging ins Bad, duschte sehr heiß. Zurück auf ihrem Zimmer schloss sie die Tür ab und schaute vom Schreibtisch aus auf die Birken. Wenig später kam ihr Vater nachhause und rief die Treppe hinauf, dass er da sei und sie gab ein „Hallo Papa“ zurück. Dann weinte sie ganz ohne Geräusch, falls der Vater an der Tür vorbeikäme, wie sie es immer tat und auch weiterhin immer tun würde.





Detailkritik erwünscht

Letzter Satz gestrichen auf Anraten von aram & jetzt auch klara (gerade gesehen) Satz: "Sie hätte sich umbringen können, keiner war gekommen".
Nach Klara gestrichen: Ruth war solch ein Leben unbegreiflich. (nach: ....und die Mutter lachte oder schimpfte und beides war gut. )
Dazu weitere kleine Änderungen dank leonie (sos) und aram 8siehe sein zweites Posting in diesem Faden)
Zuletzt geändert von Lisa am 28.01.2007, 20:02, insgesamt 7-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

aram
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Beitragvon aram » 25.01.2007, 21:51

liebe lisa,

ich habe jetzt gerade den 1. absatz gelesen - und möchte dir trotzdem schon miteilen, dass ich diese geschichte wunderbar finde. perfekt. (sic! -obwohl dieses wort 'verboten' ist .-)

- zur erklärung, die nun wohl fällig ist: anders als vermutlich die meisten leser bin ich an 'längerer prosa' fast nie interessiert - ich möchte nicht in eine andere realität eintauchen um des aus meiner 'aussteigens' willen - mich interessiert die essenz, das schlaglicht in die tiefe, der geistige gehalt einer geschichte - etwas, dass mit wenigen blicken über mehrere literar./geistige ebenen hinweg wahrnehmbar ist. ist ein text (an meiner 'interessenslage' gemessen) gut geschrieben und nicht auf romanlänge ausgelegt, kommt diese essenz in den ersten absätzen an.

hier ist sie nach dem ersten absatz vollständig da - in diesem sinn ist dieser text für mich schon mit dem ersten absatz komplett und perfekt.

...so, jetzt lese ich noch ein wenig weiter .-) - liebe grüße und danke für diese geschichte.

aram
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leonie
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Beitragvon leonie » 25.01.2007, 22:22

Liebe Lisa,

das habe ich gern und von vorn bis hinten gelesen.
Am Anfang sind mir die vielen "so" aufgefallen, vielleicht kannst Du da noch das ein oder andere streichen/ersetzen. Mir fällt es zur Zeit schwwer, mir einen Prosatext ganz "vorzunehmen", deshalb nur soviel.

Mensch, aram, wieso kannst Du das so sagen und ich nicht, obwohl es mir zur Zeit genau so geht?????
Danke fürs Formulieren! Ich meine:

(anders als vermutlich die meisten leser bin ich an 'längerer prosa' fast nie interessiert - ich möchte nicht in eine andere realität eintauchen um des aus meiner 'aussteigens' willen - mich interessiert die essenz, das schlaglicht in die tiefe, der geistige gehalt einer geschichte - etwas, dass mit wenigen blicken über mehrere literar./geistige ebenen hinweg wahrnehmbar ist.)

Liebe Grüße

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aram
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Beitragvon aram » 25.01.2007, 22:50

klasse, lisa.

der letzte satz ist der einzige punkt, an dem ich nicht ganz "mitgehe"... (muss ich ja auch nicht.-) - hier kippt die erzählung, wohl als dramatische verstärkung gedacht, ganz in die perspektive der protagonistin - bzw. ich erlebe das so. für mich schwächt er den vorhergehenden. (ich striche ihn.)

alles andere passt (geistig) für mich genau so, wie es geschrieben ist.


details:

veranstalte nicht so ein scheiß Psychohilferuf --> einen?

Auch hatten Annikas Eltern Geld genug, um ihr eigenes Pferd zu schenken, --> hier fehlt z.b. "ein"

dass sie Hannes Frage hätte einfach sarkastisch betont an ihn zurückgeben müssen. --> "hannes" mit apostroph?

obwohl sie gierig ja gesagt hätte. --> "ja" kursiv oder unter anführungszeichen?

Was wäre denn Hannes, wenn ich ja sagen würde, hörte Ruth sich sprechen. --> ich würde die zäsur vor "hannes" durch ein komma kennzeichnen. ("ja" ohne kennzeichnung stört mich hier nicht - sollte aber einheitlich sein, falls du das erste änderst)

Du willst gar keine Antwort auf die Frage Hannes --> wieder komma?

fing laut an zu Lachen --> lachen klein?

wenn die Eltern verreist waren und wartete, --> komma nach waren?

als wäre das vorhin in der Küche gar nicht sie gewesen. Dabei war das vielleicht erst eine Stunde her. --> zweites "das" durch "es" ersetzen? (nicht zwingend)

Ruths Eltern hatten für ein eigenes Pferd nicht genug Geld --> fände ich ohne "eigenes" stilistisch besser

Annika konnte zu ihrer Mutter „du dumme Fotze sagen“ --> anführungszeichen

in all dem Weiß, was in ihrer Vorstellung war --> "das" statt "was"?

dazu wäre vorhin der falsche Zeitpunkt gewesen. Es war zwar vorhin noch mehr als eine Stunde hin gewesen --> 2tes "vorhin" streichen?

bis sie von dort aus anriefen --> genau genommen hat "von dort aus" keinen bezug und könnte entfallen

Dann zog sie sich auf ihr Zimmer zurück, schloss die Tür ab --> "zog sich zurück" finde ich stilistisch nicht so gut, weil es das folgende schon vorwegnimmt


danke für den text.
aram



p.s.: hey leonie, das finde ich schön, dass es mir nicht alleine so geht!
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Klara
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Beitragvon Klara » 26.01.2007, 10:22

Hallo Lisa,
das ist eine gelungene Geschichte!

Vielleicht ist jedes Mädchen in unserer zivilisierten Welt manchmal eine Ruth, auch wenn nicht jede Selbsttötungsphantasien hat. Die detaillierte Selbstinspektion ist gut getroffen, die Sehnsucht, die Kraftlosigkeit, die Wut, der Hass auf sich selbst. Ruth tut mir Leid und ärgert mich zugleich: Warum öffnet sie sich nicht? Warum brüllt sie nicht? Warum dieses Grübeln über Schnitte in Adern, dieser aggressivste Akt - sich selbst und den andern gegenüber? Die Feigheit darin erkennt sie nicht, Feigheit in der Aggression. Und ins letzte taucht sie nicht ein, verheddert sich in der Müdigkeit, durchschaut sie nicht als Schutz vor der Leere.

Ich habe jetzt keine Zeit für Detailkritik, da wäre auch gar auch nicht viel. Den letzten Satz verstehe ich logisch nicht (der Vater ist doch gekommen), und darüber hinaus ist er zu deutlich. Da sind noch ein paar wenige andere Sätze, die ich persönlich überflüssig erklärend finde, weil eman auch ohne versteht, unausgesprochen, zum Beispiel:
Und das war es nicht. Sie wollte leben, nur eben nicht so wie jetzt, mit dieser Müdigkeit, von der keiner wusste.

oder weiter oben
Ruth war solch ein Leben unbgreiflich.

oder im Hannes-Absatz, der noch ein bisschen Arbeit braucht, um noch direkter zu treffen, auf den Punkt. Und dennoch in der Abfolge ihrer ratonalisierten Wut/ihrer wütenden Rationalisierung. Denke ich. Vielleicht irre ich mich aber auch.

So weit erstmal von mir.

Liebe Grüße sendet
Klara

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.01.2007, 10:27

Lieber aram,
ich dank dir, vor allem, weil für dich nach dem ersten Satz schon alles klar war, so war er gedacht. Wie schön, dass das für dich rüberkommt. Ich danke dir auch für das Statement zum letzten Satz, ich habe ihn sowieso nur auf probe stehen lassen (er war schon mal gelöscht) und nun ist er endgültig weg, ja, er ist zu dramatisch. Danke, das brauchte ich ;-). Die anderen Sachen habe ich auch übernommen, bis auf die "" der Jas, erst hatte ich sie, aber in dem einen satz (wo dich es auch nciht störte) sind sie für mich ein Störkörper, weil es eh schon "hörte sich sagen" dazu gibt, das mag ich nicht. Also lass ich sie, wie sie sind, ich denke, das ist spielraumtauglich. Alles andere war natürlich super (ich hab die Geschichte noch nicht oft genug gegengelesen, sie ist sehr frisch).

Liebe leonie,
ja, die sos... :smartass: , ich mag sie, aber SO dann auch nicht mehr ;-). Eins konnte ich wegnehmen, ich weiß gerade hier:

Ruth sprach sonst nie laut zu sich selbst, aber allein die Vorstellung, so gefunden zu werden, tat so gut, dass sie mehr davon wollte.


aber ich bin nicht in der Lage, das erste so zu streichen....ginge aber? sollte ich lieber?

Wie wäre als alternativer Titel: Das Recht gefunden zu werden? Zu melo? Ruth besser? Ruth gefällt mir wohl, aber man weiß natürlich null, was einen erwartet (außer klanglich)?

leo&ram:
Also ich lese prosa sehr gerne, wenn sie für mich gemacht ist, ist jeder Satz ein solcher, wie ihr ihn gerne hättet.

Eine neue Version steht oben verbessert drin, ich habe aber nicht eine zweite Fassung drüber geschrieben.

Danke euch beiden!
Liebe Grüße,
Lisa
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Klara
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Beitragvon Klara » 26.01.2007, 10:30

Hallo,
vielleicht so?

Ruth sprach sonst nie laut zu sich selbst, aber allein die Vorstellung, so gefunden zu werden, tat ihr gut. Sie wollte mehr davon.


lg
klara

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.01.2007, 10:46

Liebe Klara,
ich überlegs mir mit dem ersten Satz, wenn dann editier ichs noch rein....wäre eine Alternative....meine version, sprahclich schlechter, ist mir aber näher am gefühl, muss gucken, ob das nur am Autorstatus liegt...

Und das war es nicht. Sie wollte leben, nur eben nicht so wie jetzt, mit dieser Müdigkeit, von der keiner wusste.


hmmm - ich glaub nicht, dass das jeder ohne den satz versteht? ne, den will ich drinlassen.

Ruth war solch ein Leben unbgreiflich.

ja, ist weg, das war auch so ein satz, an dem ich selbst schon gezweifelt habe.

oder im Hannes-Absatz, der noch ein bisschen Arbeit braucht, um noch direkter zu treffen, auf den Punkt. Und dennoch in der Abfolge ihrer ratonalisierten Wut/ihrer wütenden Rationalisierung. Denke ich. Vielleicht irre ich mich aber auch.


wenn du zeit hast und magst, könntest du mir da nochmal genauer Hilfestellung geben, sprachlich iste r vielleicht noch zu umständlich...ich guck ihn mir davon ab schon mal an.

Ich dank dir!

Liebe Grüße,
Lisa
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Gast

Beitragvon Gast » 26.01.2007, 10:52

Liebe Lisa,

ich habe deine Geschichte gestern gelesen. Für meine Begriffe, hast du die Gedanken, die vielleicht jeden jungen Menschen während des Heranwachsens befallen, hier in weiblicher Hinsicht und aus dem weiblichen Blickwinkel gut beschrieben.
Für mich ist, das was du schreibst nachvollziehbar. (Ich konnte mich sehr gut an meine Gedanken, die immerhin merh als 40 Jahre her sind, erinnern, besonders an das "Ob man mich findet").
Es sind Entwicklungsgedanken, hier die eines Mädchens in der Pubertät.
Du hast die Stimmung getroffen, wenngleich ich zu Beginn der Geschichte, zunächst den Eindruck hatte, es handele sich um eine jüngeres Mädchen, was wohl daran liegt, dass ich mir den Platz, den Ruth sich ausgesucht hat, um gefunden zu werden eher passend für ein "kleineres" Mädchen vorgestellt habe.
Ich nehme an, du wolltest diesen lakonischen Ton, treffen, der so nebenbei vom Eintreffen möglich gewesener Katastrophen erzählt. (Der Schritt, die "Phantasien" umzusetzten ist nicht groß, das Unglück ist ja nahe).
Was die Hintergründe angeht, die zu einem solchen Verhalten führen können, bekommt der Leser hinweise. Aber du überlässt das "Aufarbeiten" dem Rezipienten.
Du erzählst aus einer (sicheren) Distanz.
Ich kann es nirgends wirklich festmachen, aber ich empfinde die Atmosphäre noch nicht intensiv genug. Ich vermute aber das ist gewollt.


Liebe Grüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 26.01.2007, 12:17

Liebe Lisa,

ich finde es sehr interessant, Dich in dieser Geschihcte als Erzählerin zu entdecken. Ich empfinde sie anders als viele SDeiner anderen Prosastücke, mit einem stärkeren Focus auf das Erzählen, also das Mitteilen vomn Erlebtem. Das macht für mich die Geschichte sehr dicht, sehr intensiv. Vielleicht verstehe ich vor allem deshalb Deine Kommentare nicht, Gerda,

Du erzählst aus einer (sicheren) Distanz.
Ich kann es nirgends wirklich festmachen, aber ich empfinde die Atmosphäre noch nicht intensiv genug.


Ich empfind die Atmosphäre gerade im Gegenteil als so dicht, dass alles weitere es einfach unnötig dramatisiert hätte. Es ist für mich die einzige Art die Geschichte so zu erzählen, dass der Leser sie empfindet, ohne dass sie dabei lächerlich wird.

Das SAtreichen des letzten Satzes bedaure ich, weil er für mich einen kleinen Schuss Ironbie enthält, eben weil er gerrade nicht kommentiert und daher für einer der Hinweise ist, dass die Erzählerposition, die Leserposition und die Position des lyr. Ichs hier durchaus verschieden sein können.

Mir gefällt diese Gesichte sehr.

Liebe Grüße aus der Uni
Max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.01.2007, 12:40

Liebe Gerda,

Ich kann es nirgends wirklich festmachen, aber ich empfinde die Atmosphäre noch nicht intensiv genug. Ich vermute aber das ist gewollt.


Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Leser gibt, denen es mit dieser Geschichte so geht. Ich glaube schon, dass der Stil bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache hier ist. Es passiert ja eigentlich nichts in der Geschichte und das eigentlich Dramatische (als Beispiel die Pulsadern) gilt als etwas Lapidares, lächerliches, eigentliches oder was auch immer...im Grunde sollte die Intensität dadurch rübergebracht werden, dass eben nichts passiert (auch mal was ;-)).
Oder geht es dir nicht um die Schilderungen sondern um die Sprache? Wenn ich die Geschichte lese, habe ich selbst das gefühl, dass sie nicht imemr fließt, ohne dass ich das ändern könnte...(habs versucht).

Lieber Max,
danke...ich dachte die Geschichte wäre von Punkto Klarheit in etwa an "Jedes Wir bricht sich am Tag" auch wenn die mehr Plotcharakter hat. Schön dass sie dir in der Uni gefällt ;-))).

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Max

Beitragvon Max » 26.01.2007, 13:24

Liebe Lisa,

"Jedes Wir bricht sich am Tag" empfinde ich als konstruierter, Wenn Du in dieser Geschichte konstruiert haben solltest, merke ich das jedenfalls nicht.

Liebe Grüße
Max

PS: Hatten wir gestern Abend nicht noch eine andere Überschrift?

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.01.2007, 15:29

Hallo Lisa,

deine Geschichte spricht mich sehr an, weil sie "leider" etwas Elemtares beschreibt, Gedanken und Gefühle, die jeder in bestimmten Lebensituationen hat.

Ich habe folgende Fragen/Anmerkungen:

Zur Figur Ruth:
Mit fehlt als Leser ein bisschen das Dreidimensionale der Ruth. Ihre Gedanken sind klar. Doch, wie alt ist sie? Wie sieht sie aus? Ich würde das zumindest andeutungsweise skizzieren, weil sich, aufgrund dieses fehlenden Fragmentes, Fragen ergeben, z.B.:

Warum stellt ihr Hannes die Frage, ob sie sich schön findet?
Warum bezeichnet sie sich selbst als Missgeburt?
Woher kommt dieser Hass auf sich selbst?

Durch Einblicke in Annikas Familie, die dortige Wärme, erfährt der Leser, dass es Ruth an Nestwärme in ihrer eigenen Familie fehlt, in ihr Kälte herrscht, sie sich nach Aufmerksamkeit sehnt, auch wenn sie die Psychiatrie in Kauf nehmen müsste. Hier stellt sich mir übrigens die Frage, woher sie weiß, dass sie freiwillig eingewiesen werden muss, um dann selbst entscheiden zu können, wenn sie wieder gehen will. Hat sie Erfahrugen mit der Psychiatrie durch andere? Dieser Punkt ist nicht klar genug herausgearbeitet, nur in Andeutungen.
Dass dort dann alles "Weiß" ist, ist für Ruth erstrebenswert in ihrer Phantasie, da, so lese ich es heraus, in ihrer Welt alles dunkel (schwarz) ist. Aber warum?
Der Konflikt, den Ruth durchlebt mit ihren Eltern, wird nicht erzählt. Weder ihr Verhältnis zum Vater noch der Mutter. Hier fehlt m.E. etwas.

Die Müdigkeit (Lebensmüdigkeit) von Ruth ist mir nicht plausibel und deutlich genug erzählt. Hier würde ich auch mehr ins Detail gehen.
Der Satz, dass sie sich die Pulsadern aufschneiden wollte, kommt mir zu plötzlich.

Auch, dass sie sich oben auf die Treppe legt, einfach liegenbleibt, unversteckt, da man sie eben doch sofort finden kann, ist m.E. zu "flach". Als Leser habe ich das Problem, mir das Haus vorzustellen. Ich habe das Gefühl, dass sie fast direkt über dem Eingang liegt, der Vater nur ein paar Schritte gehen muss, um sie zu sehen.

Den letzten Satz zu streichen, hätte ich dir auch vorgeschlagen. Den Titel würde ich so lassen.
Saludos
Magic

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annette
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Beitragvon annette » 26.01.2007, 20:23

Liebe Lisa,

sehr eindrücklich, toll erzählt!
Inhaltlich ist für mich alles nachvollziehbar - bis auf eine Sache: Das Weiß des Krankenhauses ist mir nicht ganz klar. Dass das Haus von Annikas Familie einen starken Reiz ausübt, weil es dort warm ist, weil man sich dort kümmert und wenn auch nur mit Geld, das kann ich nachvollziehen. Ich hätte mir vorgestellt, dass am Krankenhaus eben auch das „sich Kümmern“ lockt, dass Ruth sich Aufmerksamkeit wünscht, aber welche Rolle spielt das Weiß?

Ansonsten habe ich nur Winzigkeiten, ist mir etwas peinlich, es sind fast nur Kommata ...

Annikas Atem zu hören und sich vorzustellen, das wäre ihr zuhause.
> "Zuhause" groß

Es hatte sich dort ein winziger, roter Punkt gebildet und drum herum war der Arm klebrig vom Fruchtfleisch.
> Komma nach „gebildet“.

Annika konnte zu ihrer Mutter „du dumme Fotze“ sagen und die Mutter lachte oder schimpfte und beides war gut.
> Komma nach „sagen“

„Findest du dich eigentlich schön, Ruth?“ hatte Hannes sie auf der Party gefragt und eine Reihe von Leuten, die um sie herumstanden, schauten neugierig was Ruth entgegnen würde.

> Komma nach „gefragt“

Einmal gezielt zurückgeben und der andere ließ einen in Ruhe.
> Komma nach „zurückgeben“

Ruth wurde hastig und schon rutschte ihr ein zu wenig abgewogenes „Ja, klar“ heraus und erntete, na klar, ein Grinsen.
> Komma nach „hastig“

trat nicht gleich sondern erst nach ein paar Minuten den Rückzug nach unten in die Toilette an,
> hier bin ich nicht ganz sicher, meine aber Komma hinter „gleich“

Wahrscheinlich gelte ich dann als manisch-depressiv und du wirst mit dem Finger in die Ecke da drüben zu Jojo weisen
> Komma nach „manisch-depressiv“

die Eingangshalle, die Kittel, das Zimmer, das Bett, alles war weiß und sie würde nicht aufstehen müssen,
> Komma nach „weiß“

weil sie verstehen würde und den Arm um sie legen und immer noch wäre alles weiß um sie herum.
> Komma nach „legen“

aber manchmal fiel eine Stunde aus und dann kam er früher.

> Komma nach „aus“

Grüße, annette


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