Was ich bin

Niko

Beitragvon Niko » 13.02.2007, 23:34

Was ich bin
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 14:21, insgesamt 7-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 18.02.2007, 13:43

Lieber Niko,

der text ist für mich außergewöhnlich, weil er nur vom Ich erzählt , ohne Handlung.

Dabei gefällt mir ganz besonders die Passage:

ch bin mein Fall, da alles außer Kraft ist, das Wort unwillürlich.


die mich ein wenig an Wittgenstein erinnert, der da natürlich noch etwas fundamentaler ist.

Spannend.


Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 19.02.2007, 20:07

Lieber Niko,
nun habe ich von den Kommentaren der anderen profitiert. ;-)

Ich finde du solltest auch in Zukunft, wenn es dir wichtig ist, Feedback einfordern.


Zu den ersten beiden Sätzen:
S. 1
Ich bin nicht mein Wort. Das ist mir klar.

S. 2, Teil 1
Dies ist etwas in mir, ist mir auch noch klar.
S. 2, Teil 2
was ist, vergeht und war.
Hier wiederholst du "ist", (deine Feststellung im Präsens), warum?
Für mich würde der zweite Satz folgerichtiger klingen:

Dies ist etwas in mir, was war und vergeht.

Jetzt hoffe ich nicht, dass hierzu irgendwo etwas überlesen habe.
Ggf. kannst du mich ja mit der Nase drauf stoßen.

Liebe Grüße
Gerda

Niko

Beitragvon Niko » 19.02.2007, 22:02

S. 2, Teil 1
Dies ist etwas in mir, ist mir auch noch klar.
S. 2, Teil 2
was ist, vergeht und war.
Hier wiederholst du "ist", (deine Feststellung im Präsens), warum?
Für mich würde der zweite Satz folgerichtiger klingen:

Dies ist etwas in mir, was war und vergeht.


hallo gerda!
rein schreibstilistisch gebe ich dir völlig recht. zwei eng aneinanderliegende "ist" wirkt unschön. was ich aber damit bedeuten wollte ist das vergehen, die vergänglichkeit. das kommen, sein und gehen. so ist das wiederholte "ist" zu sehen.
es treibt mich eh seit längerem die frage um, ob wortwiederholungen so eklatant ins gewicht fallen. lese ich "alte" lyrik (namhafter dichter) so taucht es dort häufiger auf. in einem gedicht von marie luise kaschnitz beginnen 24 zeilen eines 33 zeiligen gedichtes mit "und". - ich will mich nicht mit berühmtheiten herausreden. ganz bestimmt nicht. mich beschäftigt diese frage in letzter zeit sehr viel.
lieben gruß: Niko
feedback einfordern tue ich nur im äußersten notfall, gerda. aber ich freue mich, dass doch noch soviel kommentare gekommen sind.

Gast

Beitragvon Gast » 19.02.2007, 22:24

Lieber Niko,

ich sehe, ich habe mich nicht klar ausgedrückt. Es geht mir nicht um die Wortwiederholung, sondern um zeitlich Abfolge, deswegen schrieb ich in Klammern Präsens.
"war", "ist", "vergeht", ... das meine ich, die zeitliche Abfolge finde so nicht schlüssig.

Liebe Grüße
Gerda

Was Kaschnitz angeht so war das mit Sicherheit volle Absicht und stilistisches Mittel, außerdem ein anderes JH. ;-)

Niko

Beitragvon Niko » 19.02.2007, 22:35

Dies ist etwas in mir, was ist, vergeht und war.
es ist wie mit einem eis, gerda: du hälst es in der hand. es IST ein eis. noch während du es schleckmäulern willst, VERGEHT es. und wenn du es nicht schon vor lauter frust in die nächste tonne geworfen hast, wirst du feststellen, das es einmal nicht mehr ist. und auch nicht mehr vergeht. entweder durch erstaunendes betrachten dahingeschmolzen und verdampft bis auf weiteres, oder aber in deinem magen einer neuen bestimmung zugeführt :mrgreen:
lieben gruß: Niko

Gast

Beitragvon Gast » 19.02.2007, 23:50

Okay, also das Wort ist, vergeht, war.
Jetzt hab ichs, learning bei doing, vielen Dank für deine Geduld.
Nachtgrüße
Gerda


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