der hafen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Matthias

Beitragvon Matthias » 04.04.2006, 22:28

die lichter am boot gehen aus
das meer spült uns richtung land
jetzt fährt niemand mehr hinaus
hinter uns die nebelwand

der leuchtturm weist den weg zum hafen
der alte fischer holt uns rein
heute werden wir gut schlafen
nach musik, fisch und etwas wein

nach dem arbeitstag bin ich gern allein
hier in dieser zwischenwelt
später fahr ich glücklich heim
aus dem hafen wo´s mir gefällt

als brücke zwischen meer und land
übergang von arbeit und zuhaus
reicht man sich die hand
oder lässt sie aus

Trixie

Beitragvon Trixie » 05.04.2006, 09:59

Servus Matthias!

Ich finde die Idee und das Thema deines Gedichts wirklich schön, aber leider ist mir beim Lesen aufgefallen, dass es sehr holperig ist. Man muss oftmals die Silben anders betonen als man sie eigentlich betonen will und sich zwingen das Gedicht in einer bestimmen Form zu lesen. Dabei geht leider der Inhalt etwas verloren. Ich kann dir ein paar Beispiele nennen für Stellen die mich persönlich beim Lesefluss irritiert haben, welche besonders durch die unterschiedliche Silbenzahl entstanden:

1.Strophe 2. Vers könnte lauten: Es spült uns das Meer Richtung Land, da ansonsten eine Silbe fehlt.
1. Strophe 3. Vers könnte zum Beispiel heißen: Niemand fährt jetzt mehr hinaus, ansonsten müsste ich das Wort "niemand" hinten betonen und das ist unnatürlich.
1.Strophe 4. Vers hat auch zu wenig Silben.

Naja, so könnte ich jetzt noch ein wenig weitermachen, aber ich denke, du weißt was ich meine. Vielleicht sehe auch nur ich das jetzt so, mal schauen, was die anderen sagen!

lg Trixie

Herby

Beitragvon Herby » 05.04.2006, 12:19

Hi Matthias,

... nur ganz auf die Schnelle für den Moment ... Trixie hat Recht, es holpert außer an den von ihr genannten Stellen auch in den anderen Strophen ziemlich mit der Rhythmik in deinem Gedicht, so z.B. in II, 4 und III, 1 + 4.

Was das Thema angeht, so finde ich die Beschreibung des Hafens als Zwischenwelt zwischen Meer und Land ausgesprochen reizvoll. Allerdings stören mich dann deine beiden letzten Verse, die m. E. zu den vorherigen Versen nicht recht passen und außerdem zu banal ausfallen und damit das aufgebaute Bild wieder zerstören!

Nimm dir deinen Text doch nochmal vor, aus der Idee der Zwischenwelt lässt sich noch mehr machen. O:)

LG Herby

Matthias

Beitragvon Matthias » 05.04.2006, 12:51

Hallo!
Vielen Dank für eure Bemerkungen!
Ich schreibe schon länger Gedichte, aber leider befasse ich mich nie lange mit einem Gedicht, oft fällt mir irgendwas ein und das schreibe ich dann nieder und das war es dann..... "zurechtgebügelt" hab ich meine Gedichte nur sehr selten. Und daher hab ich nur vielleicht zwei oder drei die nahezu holperfrei sind, da es sehr selten vorkommt - bei mir zumindest - daß das Gedicht welches mir "erscheint" sofort holperfrei ist...

Vielleicht sollte ich damit beginnen die Gedichte auch nachzubearbeiten...

Vielen Dank und liebe Grüsse,
Matthias

Franktireur

Beitragvon Franktireur » 05.04.2006, 19:22

Matthias hat geschrieben:Hallo!
Vielen Dank für eure Bemerkungen!
Ich schreibe schon länger Gedichte, aber leider befasse ich mich nie lange mit einem Gedicht, oft fällt mir irgendwas ein und das schreibe ich dann nieder und das war es dann..... Vielleicht sollte ich damit beginnen die Gedichte auch nachzubearbeiten...


Die Menschen in diesem Forum (darum liebe ich es) sind dazu genau die richtigen Ansprechpartner. Wenn du deine Gedichte auf den Prüfstand stellst und dir ehrliche Meinungen und Anregungen einholen willst, dann bist du hier allemal am richtigen Platz.

Und damit ein Herzliches Willkommen von mir.

Gruß
Frank

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.04.2006, 09:26

Hallo Matthias und alle anderen,
ich könnte mir sogar vorstellen aus dem Text (bzw. als zweite Alternative) aus dem Thema eine kurze Erzählung zu machen. Denn ich finde die von dir gewählte Zwischenwelt auch als absolut gelungen...wie wäre denn so etwas?

Abgesehen davon kann ich Frank nur zustimmen...es lohnt sich. Du kannst dir ja die Texte von dir heraussuchen, die dir so wichtig sind, dass du ihnen den letzten Schliff geben möchtest. Ich würde mich sehr darüber freuen, so eine Textgeburt kann zwar recht anstrengend sein, aber ist eben auch wunderschön (wie das mit Geburten halt so ist :cool: )

steyk

Beitragvon steyk » 06.04.2006, 16:15

Hallo Matthias,
mit einigen wenigen Veränderungen könnte man sogar ein kleines Lied aus deinem Text machen. Nimm es bitte als Kompliment.
steyk


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