Gefrorene Regentropfen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
slatkis

Beitragvon slatkis » 23.04.2006, 01:28

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Zuletzt geändert von slatkis am 04.05.2006, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 23.04.2006, 08:28

Guten morgen, slatkis,

du bist auf Richtungssuche, jedenfalls interpretiere ich das in dein Gedicht hinein.
Gut gewähltes Bild, nicht Wasser in Rinnsalen im Sand... das gab es schon oft, sondern Wasser auf einer Scheibe, welches gefrieren soll um Stabil zu werden...
Das gefällt mir gut.
Ich hoffe, dass sich zur formalen Umsetzung andere Forumsmitglieder äußern,.
Mich stört der zum Teil holpernde und unsaubere Reim, der für meinen Geschmack, den Tiefgang verharmlost, was ich schade finde.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

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leonie
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Beitragvon leonie » 23.04.2006, 10:24

Lieber Slatkis,

ich habe Mühe mit dem Bild. Es stimmt für mich nicht. Für mich fließen Regentropfen an Fensterscheiben in eine Richtung, nämlich nach unten. Und an den heutzutage üblichen Scheiben gefrieren sie auch nicht mehr.

Andererseit spricht mich das mit dem gefrorenen Wasser für Stabilität oder vielleicht auch Ruhe von den Zweifeln sehr an, ebenso die Frage am Schluss, ob Du nicht erlauben solltest, dass andere das Eis wieder auftauen.

Liebe Grüße

leonie

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 23.04.2006, 17:33

Hallo slatkis,

doch, ich finde das Bild auch reizvoll. Vielleicht , weil ich selbst gerne (besonders beim Zugfahren) Tropfen beobachte. Und ich finde im Gegensatz zu Leonie, dass sie nicht alle in eine Richtung fließen. Letzendlich fließen zwar alle nach unten, aber durch die schon vorhandenen Bahnen vorheriger Tropfen wechseln sie bis dahin ganz oft und plötzlich ihre Bahnen, wie ein Ast oder ein feiner Fluß...mir gefällt das.


Auch das mit der Kälte. Denn es ist ja ein Wunsch, dass es so kalt sein sollte, dass die Tropfen frieren, aber das ist es ja nicht...eine ganz plötzliche eisige Kälte könnte die Tropfen in meiner Vorstellung durchaus an der Scheibe gefrieren lassen.

Die letzte Strophe macht das Gedicht dann noch einmal komplex. Die Gedanken sagen mir zu.

Sprachlich könnte aber zumindest diese Stelle hier noch was die Lesbarkeit angeht eine Überarbeitung vertragen:

Alles würde stillstehen bald
Und die Zeit würde ihre Bedeutung verlieren.

slatkis

Beitragvon slatkis » 23.04.2006, 18:22

hi gerda, leonie und lisa,

danke, dass ihr euch mit meinem gedicht befasst habt. dass es formale schwächen hat, darüber bin ich mir im klaren, weil ich mir eigentlich nie gedanken über versmaß mache. irgendwie traue ich mich nicht an das thema ran. hab angst, dass es zu schwer ist.
ok, regen fließt natürlich nicht die scheibe hoch (obwohl für ein gedicht wäre das jawohl auch interessant), aber der "gemeine regen" fließt auf keinen fall in geraden bahnen die scheibe herunter, sondern die tropfen ziehen die bahnen ihrer vorgänger oder erkunden ganz langsam neue wege, auf denen sie dann stoppen, um sich dann ganz plötzlich mit einem nahegelenen tropfen zu vereingen und weiterzufließen. also beim nächsten regen vor die scheibe.
ob sie jetzt wirklich in ihren bahnen auf die scheibe frieren können, das weiß ich nicht, aber im gedicht ist ja so ne phantasie erlaubt (falls es überhaupt ne phantasie ist, vielleicht gibts ja scheibenblitzeis) genau wie der o.g. nach oben fließende regen.

danke ihr drei
slatkis

slatkis

Beitragvon slatkis » 23.04.2006, 18:23

oh noch einmal ich. ich denke die stelle am ende der zweiten strophe reiht sich in formale schwächen ein, also wenn ich das richtig schön könnte mit dem versmaß würde ich solche stellen spiegelglatt bügeln.


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