mutterliebe

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 30.04.2006, 12:51

LBei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 30.04.2006, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 30.04.2006, 13:36

Stark, sehr stark!!

Mehr möchte und kann ich im Moment nicht schreiben!

LG Herby

maria

Beitragvon maria » 30.04.2006, 14:09

Liebe Gerda,

da kann ich mich Herby nur anschließen! Was da alles im Unterbewußtsein zwischen Mutter und Kind abläuft - Liebe gegen Leistung -sehr treffend formuliert. Große Klasse.
Ich weiß auch nicht, irgendwie höre ich das als Rap.

LG maria

Gast

Beitragvon Gast » 30.04.2006, 16:05

Danke euch beiden,
ich habe noch eine Kleinigkeit geändert .
In Strophe 5 habe ich "erkennen" durch "erfassen" ersetzt, weil ich 3 Zeilen später "erkannte" brauchte...

Vielleicht sollte ich noch ein paar erkärende wort zu dieser harten Kost sagen.

Dieses Gedicht entspricht nur entfernt dem Bild , welches ich von meiner, im Nov. 2004 verstorbenen Mutter hatte. Es ist die Übertreibung und auf die Spitze getrieben, dessen, was Alice Miller im Buch "Das Drama des begabten Kindes" (schon wieder) beschreibt, vor dem Hintergrund meines Kinderlebens.
Dass sich hier Menschen meiner Generation (Jg 49) wiedererkennen, ist nicht außergewöhnlich. Schließlich haben wir durchweg Mütter, die vom zweiten Weltkrieg gezeichnet, die Nachkriegskinder einerseits überbehüteten, andererseits überforderten... weil sie selbst oftmals nur mühsam in die Normalität zurückfinden konnten.
Sie hatten in der Regel eine Menge männliche Familienmitglieder, wenn nicht auch schon einen ersten Ehemann im Krieg verloren.
Wir waren dann auch stolzer kostbarer Besitz, der rumgezeigt wurde.
Ich konnte nie mit meiner Muitter darüber sprechen.
Sie hätte es nicht begriffen, weil sie sich in ihrer Opferrolle, euch soll es besser gehen als uns etc... so sehr wohl fühlte, dass sie nicht bemerken konnte, dass insbesondere, ich ein Vehikel für hre Sehnsucht nach Eigenständigkeit und Stärke war.
Sie definierte uns (2 Geschwister, die meine Rolle entlasteten) über unsere Leistung und sich selbst über uns.

Liebe Grüße
Gerda

(selbst Mutter von 2 Söhnen und darauf bedacht nicht dieselben Fehler zu machen, was im Prinzip schon gelungen, aber ich habe andere gemacht und werde sie noch machen.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.04.2006, 17:08

Liebe Gerda,
besonders diese Stelle:

nicht
dass ICH WAR
zählte

rück-sicht
hieß das zauberwort
welches mich
nie mehr los ließ
benutzt das wort

unterstreiche ich. Dem Kind unbekannte Vergangenheit kann sie ein Gesetz sein.

Danke für deine gelungene (!) líterarische Erwiderung,
Lisa

maria

Beitragvon maria » 30.04.2006, 17:23

... danke für die erklärenden Worte! Aber auch ohne sie finde ich dein Gedicht vollkommen nachvollziehbar und in der Aussage zeitlos - ich bin Jahrgang ´74. Speziell dieses Gefühl "Liebe im Austausch gegen Leistung/Wohlverhalten" kennen wohl viele Kinder. Ich habe heute ein sehr liebevolles Verhältnis zu meiner Mutter - aber ein Streit mit ihr bringt mich mehr aus der Fassung als mit anderen Personen, die mir nahe stehen, da kommt dann immer noch das Kind durch. Der Bezug zu deinem Gedicht "Das Drama des begabten Kindes" lag nahe. Finde ich beide wirklich sehr gut.

LG maria

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 03.05.2006, 19:47

:shock:

Ich bin nicht allein...aber ein Rüpel wenn man es so nimmt...

Danke

F´ly


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