Dahin

Der Publicus ist die Präsentationsplattform des Salons. Hier können Texte eingestellt werden, bei denen es den Autoren nicht um Textarbeit geht. Entsprechend sind hier besonders Kommentare und Diskussionen erwünscht, die über bloßes Lob oder reine Ablehnungsbekundung hinausgehen. Das Schildern von Leseeindrücken, Aufzeigen von Interpretationsansätzen, kurz Kommentare mit Rezensionscharakter verleihen dem Publicus erst seinen Gehalt
scarlett

Beitragvon scarlett » 26.11.2007, 15:11

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Zuletzt geändert von scarlett am 27.10.2009, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 26.11.2007, 15:59

Gefällt mir gut. Die Worte sind gekonnt gesetzt, die Gefühle wie mit dem Pinsel zart aufgetragen, und der leicht melodramatische Gestus passt, wirkt nicht aufgesetzt. Eine runde Sache - außer einer Kleinigkeit:

Zuerst sind es aber Kieselsteine, also: Als Hänsel und Gretel das erste Mal ausgesetzt werden von ihren Eltern. Und mit den Kieselsteinen finden sie wieder nach Hause. Beim zweiten Mal hat Hänsel nur Brotkrumen zur Verfügung (hab vergessen, warum), und die picken die Vögel weg - und dann erst sind sie im Wald verloren.

Vielleicht diese assoziative Unschärfe gewollt, und dieses Märchen (das Gedicht?) endet ebenso glücklich wie Hänsel und Gretel.

Klara

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 07.12.2007, 17:50

Märchen und Wirklichkeit

Ich lese diesen zarten Text gern. Das LyrIch hängt mit seinen Gedanken in der Vergangeheit, in die es wohl kein Zurück gibt. Die Kluft kann eine politische sein, wahrscheinlich im Osten vom jetztigen Lebensraum.
Die Wälder können die Grenze sein, meinem Gefühl nach.

In der Wirklichkeit verkleidet sich das LyrIch, trägt eine Maske, spielt mit dem Gedanken, zurückzukehren, wo es jetzt vermutlich möglich ist. Und dann scheut es davor zurück, gebraucht die Ausrede, es hätte keine Krumen gestreut, fände den Weg nicht mehr. Da spielt wohl eine Angst mit, wie wird es nun sein dort, bei den Steinen, den Brüdern? Eine typische menschliche Regung, sehr fein umgesetzt!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 10.12.2007, 22:24

Liebe Scarlett,

Klara hat fast alles gesagt: es ist ein beschwörendes Erinner, das mich fängt und ein stimmiges Bild, nur werden halt die falschen Dinge ausgestreut. Aber man könnte es natürlich auch so drehen, dass eben Brotkrumen, Leben, ausgestreut wurde und daher der Weg zurück verschlossen bleibt.

Liebe Grüße
max


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