Und manchmal gab es auch Orangen ...
liebe scarlett,
diese geschichte finde ich insgesamt gut und anschaulich geschrieben. es gelingt ihr, die intensität des kindlichen erlebens wiederzuerschaffen; schön auserzählte details.
('und' sowie die drei punkte des titels -der sich ein bisschen 'deutlich' auf einen bestimmten aspekt begrenzt- wie auch der erste satz könnten nach meinem geschmack entfallen, würde mir den einstieg etwas erleichtern)
sehr gern gelesen
diese geschichte finde ich insgesamt gut und anschaulich geschrieben. es gelingt ihr, die intensität des kindlichen erlebens wiederzuerschaffen; schön auserzählte details.
('und' sowie die drei punkte des titels -der sich ein bisschen 'deutlich' auf einen bestimmten aspekt begrenzt- wie auch der erste satz könnten nach meinem geschmack entfallen, würde mir den einstieg etwas erleichtern)
sehr gern gelesen
Liebe Monika,
wenn ich deine schöne Siebenbürgen(?)-Geschichte lese, frage ich mich, warum du nicht öfter mal Prosa schreibst?
Sehr liebevoll führst du in die Welt des Kindes ein, in eine dörfliche Gemeinde, in der das Fest hochgehalten wird mit allen seinen Ritualen. Und dann die besondere Frucht aus dem fernen Land.
Gelungene Sätze, eine genaue Sprache, kein Kitsch, was will man mehr? Gefällt mir gut!
Lieben Gruß
ELsa
wenn ich deine schöne Siebenbürgen(?)-Geschichte lese, frage ich mich, warum du nicht öfter mal Prosa schreibst?
Sehr liebevoll führst du in die Welt des Kindes ein, in eine dörfliche Gemeinde, in der das Fest hochgehalten wird mit allen seinen Ritualen. Und dann die besondere Frucht aus dem fernen Land.
Gelungene Sätze, eine genaue Sprache, kein Kitsch, was will man mehr? Gefällt mir gut!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Lieber aram, liebe Elsa
herzlichen Dank für eure positive Rückmeldung. Das hat mich wirklich gefreut, hatte ich doch die Befürchtung, mit diesem Text gänzlich "baden zu gehen" ... (allein schon des Themas wegen).
Umso mehr freut mich auch die Aufmunterung, Elsa, mich vielleicht doch wieder mehr auch der Prosa zuzuwenden, auch wenn ich mich dort nach wie vor nicht so recht heimisch fühle. Aber das könnte sich ja ändern ...
Was das "und" und die Pünktchen im Titel anbelangt, aram: ich habe kein Problem damit, sie einfach wegzulassen ... (scheint ja irgendwie zu meinem neuesten Tick zu werden, nachdem ich mich von den Gedankenstrichen größtenteils verabschiedet habe
. Ich habe mir dabei nicht sonderlich viel gedacht, gebe ich ehrlich zu.
Anders sieht es mit dem ersten Satz aus: ich brauche ihn, um deutlich zu machen, daß es zum Zeitpunkt des Fußmarsches zur Kirche nicht mehr schneit und vor allem dass es bitterkalt geworden war mit Einbruch der Dunkelheit. Ich denke, wenn mich nicht alles täuscht, ist es nicht so extrem kalt, solange es schneit, oder?
Würde ich den weglassen, erschiene mir das Folgende irgendwie unlogisch oder zumindest nicht so klar verständlich.
Liebe Grüße euch beiden,
scarlett
herzlichen Dank für eure positive Rückmeldung. Das hat mich wirklich gefreut, hatte ich doch die Befürchtung, mit diesem Text gänzlich "baden zu gehen" ... (allein schon des Themas wegen).
Umso mehr freut mich auch die Aufmunterung, Elsa, mich vielleicht doch wieder mehr auch der Prosa zuzuwenden, auch wenn ich mich dort nach wie vor nicht so recht heimisch fühle. Aber das könnte sich ja ändern ...
Was das "und" und die Pünktchen im Titel anbelangt, aram: ich habe kein Problem damit, sie einfach wegzulassen ... (scheint ja irgendwie zu meinem neuesten Tick zu werden, nachdem ich mich von den Gedankenstrichen größtenteils verabschiedet habe
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Anders sieht es mit dem ersten Satz aus: ich brauche ihn, um deutlich zu machen, daß es zum Zeitpunkt des Fußmarsches zur Kirche nicht mehr schneit und vor allem dass es bitterkalt geworden war mit Einbruch der Dunkelheit. Ich denke, wenn mich nicht alles täuscht, ist es nicht so extrem kalt, solange es schneit, oder?
Würde ich den weglassen, erschiene mir das Folgende irgendwie unlogisch oder zumindest nicht so klar verständlich.
Liebe Grüße euch beiden,
scarlett
Liebe scarlett,
ich schließe mich an - doof, aber ich finde aram trifft die Stärke des Textes genau, sodass ich nur zitieren kann:
kindlichen erlebens wiederzuerschaffen; schön auserzählte details
Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass mir die Absatzgestaltung kontraintiuitiv erscheint; gerade zu Beginn finde ich oft Absätze, von denen ich gar nicht weiß, warum du sie gesetzt hast?
Hast du dabei ein bestimmtes Kriterium vor Augen gehabt?
Liebe Grüße,
Lisa
ich schließe mich an - doof, aber ich finde aram trifft die Stärke des Textes genau, sodass ich nur zitieren kann:
kindlichen erlebens wiederzuerschaffen; schön auserzählte details
Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass mir die Absatzgestaltung kontraintiuitiv erscheint; gerade zu Beginn finde ich oft Absätze, von denen ich gar nicht weiß, warum du sie gesetzt hast?
Hast du dabei ein bestimmtes Kriterium vor Augen gehabt?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe scarlett,
das ist schön erzählt, man kann wirklich mitgehen, obwohl man natürlich "fremd" ist. Manchmal hast Du einen fast ein wenig "altertümlichen" Ton gewählt, das für mich hier sehr gut zu Deiner Geschichte passt.
Den Orangenduft dann am Ende mit Bethlehem zu verknüpfen, darauf wäre ich nie gekommen. Obwohl es ja irgendwie auch nahe liegt, denn natürlich gibt es dort Orangen...
Was ist "Salonzucker"? Das habe ichnoch nie gehört.
Liebe Grüße
leonie
das ist schön erzählt, man kann wirklich mitgehen, obwohl man natürlich "fremd" ist. Manchmal hast Du einen fast ein wenig "altertümlichen" Ton gewählt, das für mich hier sehr gut zu Deiner Geschichte passt.
Den Orangenduft dann am Ende mit Bethlehem zu verknüpfen, darauf wäre ich nie gekommen. Obwohl es ja irgendwie auch nahe liegt, denn natürlich gibt es dort Orangen...
Was ist "Salonzucker"? Das habe ichnoch nie gehört.
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
danke für die Rückmeldung, freut mich, dass du die Geschichte gelesen hast und dass sie dir gefällt.
Zu deiner Frage:
"Szaloncukor" (ungarisch) - Salonzucker, kommt wohl aus Ungarn (ist aber auch in Kroatien bekannt, in Siebenbürgen usw. - seine Verbreitung hat sicher was mit der k und k Zeit zu tun);
Pralinen oder einfach Zuckerwerk in Staniol verpackt, wurden als Deko ebenfalls an den Baum gehängt (darf auch heute an keinem Baum in Ungarn fehlen).
Die Bezeichnung rührt wohl daher, dass es Ende des 19. Jahrhunderts dieses Naschwerk in den Salons der besseren Gesellschaft erstmals gab.
Was genau meinst du mit "altertümlichen Ton"?
Liebe Grüße,
scarlett
danke für die Rückmeldung, freut mich, dass du die Geschichte gelesen hast und dass sie dir gefällt.
Zu deiner Frage:
"Szaloncukor" (ungarisch) - Salonzucker, kommt wohl aus Ungarn (ist aber auch in Kroatien bekannt, in Siebenbürgen usw. - seine Verbreitung hat sicher was mit der k und k Zeit zu tun);
Pralinen oder einfach Zuckerwerk in Staniol verpackt, wurden als Deko ebenfalls an den Baum gehängt (darf auch heute an keinem Baum in Ungarn fehlen).
Die Bezeichnung rührt wohl daher, dass es Ende des 19. Jahrhunderts dieses Naschwerk in den Salons der besseren Gesellschaft erstmals gab.
Was genau meinst du mit "altertümlichen Ton"?
Liebe Grüße,
scarlett
Irgendwie erinnert mich der Ton an "alte Weihnachtsgeschichten", aber ich meine das überhaupt nicht negativ. Es ist sowas Anheimelndes, Warmes darin, etwas Melancholisches und manche Worte, die man nicht sooo oft hört. Gute Stube, großes Eichentor oder Sich anschmiegen. Ja, und auch von den Bildern: Das Schulgebäude und der Schneider im Dorf, auch, dass es an etwas fehlen könnte...Die Bibelzitate, der Engel, der Duft von bethlehem.
Eine Heimat, nach der man sich zurücksehnt und die man zugleich in sich trägt.
Ja, und: Du hast viele Adjektive drin (Du kennst meine kritische Haltung), aber hier war kein, das mich gestört hat, ich finde sie sind gut und oft originell gewählt.
Liebe Grüße
leonie
Eine Heimat, nach der man sich zurücksehnt und die man zugleich in sich trägt.
Ja, und: Du hast viele Adjektive drin (Du kennst meine kritische Haltung), aber hier war kein, das mich gestört hat, ich finde sie sind gut und oft originell gewählt.
Liebe Grüße
leonie
Danke, leonie, und ja, man trägt alles, was einen geprägt hat, was man erlebt hat in sich. "Heimat" ist da ein relativer Begriff, da haste recht.
Und dass du den Ton nicht negativ gemeint hast, das war mir klar.
Schön, dass sie dich angesprochen hat, meine "Erinnerungsgeschichte".
Alles Liebe dir,
scarlett
Und dass du den Ton nicht negativ gemeint hast, das war mir klar.
Schön, dass sie dich angesprochen hat, meine "Erinnerungsgeschichte".
Alles Liebe dir,
scarlett
OT:
Kennst Du die Formulierung von Hilde Domin:
"Die verlierbaren Lebenden und die unverlierbaren Toten"? aus dem Gedicht "Die schwersten Wege"
Ja, man trägt in auch das in sich, was man verloren hat, aber kurz nach dem Verlust merkt man es oft nicht. Oder? Und es ist ja in "gewandelter" Form in einem. Deshalb wohl manchmal noch die Sehnsucht nach der ursprünglichen Form.
Liebe Grüße
leonie
Kennst Du die Formulierung von Hilde Domin:
"Die verlierbaren Lebenden und die unverlierbaren Toten"? aus dem Gedicht "Die schwersten Wege"
Ja, man trägt in auch das in sich, was man verloren hat, aber kurz nach dem Verlust merkt man es oft nicht. Oder? Und es ist ja in "gewandelter" Form in einem. Deshalb wohl manchmal noch die Sehnsucht nach der ursprünglichen Form.
Liebe Grüße
leonie
scarlett hat geschrieben:Anders sieht es mit dem ersten Satz aus: ich brauche ihn, um deutlich zu machen, daß es zum Zeitpunkt des Fußmarsches zur Kirche nicht mehr schneit
liebe scarlett, so konnte ich das nicht lesen: der zweite satz steht im imperfekt, es schneit also wieder:
Tagsüber hatte es wieder geschneit. Dicke, wollige Flocken legten sich unbeirrbar auf den kleinen Ort. Schicht um Schicht.
Mit der Dämmerung war die Kälte gekommen. Die gläserne Luft raubte einem beinahe den Atem und der gefrorene Schnee ächzte unter jedem Schritt.
"schicht um schicht" deutet darauf hin, dass es mehrmals, mit unterbechungen, schneite.
für die abgeschlossenheit der handlung bräuchte es pqp, unabhängig vom ersten satz (und der frage nach seiner entbehrlichkeit) - ich finde den dreifachen zeitenwechsel (pqp - imp - pqp - imp) am anfang ohnehin unangenehm sperrig - würde einmal von pqp auf imp wechseln und es dabei belassen. (den dämmerungs-satz setzte ich bereits ins imperfekt, liest sich klarer.)
liebe grüße
hallo aram,
was das imperfekt im zweiten satz anbelangt, ich dachte, dass das als beschreibung der handlung des ersten satzes ginge, also quasi wie ein relativsatz:
"tagsüber hatte es wieder geschneit: dicke, wollige flocken, die sich unbeirrbar auf den kleinen ort legten. schicht um schicht."
Drückt das denn nicht eine GZ zum zeitpunkt des schneiens aus???
Also du meinst, ich sollte den anfang wie folgt ändern:
"Dicke, wollige flocken legten sich unbeirrbar auf den kleinen ort. Schicht um schicht.
Mit der dämmerung kam die kälte. Die gläserne luft raubte einem beinahe den atem ... "
Hab ich das richtig verstanden?
Gruß,
scarlett
was das imperfekt im zweiten satz anbelangt, ich dachte, dass das als beschreibung der handlung des ersten satzes ginge, also quasi wie ein relativsatz:
"tagsüber hatte es wieder geschneit: dicke, wollige flocken, die sich unbeirrbar auf den kleinen ort legten. schicht um schicht."
Drückt das denn nicht eine GZ zum zeitpunkt des schneiens aus???
Also du meinst, ich sollte den anfang wie folgt ändern:
"Dicke, wollige flocken legten sich unbeirrbar auf den kleinen ort. Schicht um schicht.
Mit der dämmerung kam die kälte. Die gläserne luft raubte einem beinahe den atem ... "
Hab ich das richtig verstanden?
Gruß,
scarlett
liebe scarlett,
mein vorschlag war so gemeint:
"Dicke, wollige flocken hatten sich unbeirrbar auf den kleinen ort gelegt. Schicht um schicht.
Mit der dämmerung kam die kälte. Die gläserne luft raubte einem beinahe den atem ... "
auch deine erklärungs-variante:
"tagsüber hatte es wieder geschneit: dicke, wollige flocken, die sich unbeirrbar auf den kleinen ort legten. schicht um schicht."
finde ich in stil, rhythmus und verständlichkeit der ursprünglichen überlegen: da der doppelpunkt den zweiten satz auf den ersten bezieht, irritiert der folgende nochmalige zeitenwechsel kaum noch.
(je öfter ich den einstieg lese, um so mehr missfällt mir der anthropomorphismus "unbeirrbar" - aus meinen texten nähme ich sowas dann raus, schriebe z.b.: dicke, wollige schneeflocken hatten sich schicht um schicht über den kleinen ort gelegt - aber das nur nebenbei, geschmackssache)
liebe grüße
mein vorschlag war so gemeint:
"Dicke, wollige flocken hatten sich unbeirrbar auf den kleinen ort gelegt. Schicht um schicht.
Mit der dämmerung kam die kälte. Die gläserne luft raubte einem beinahe den atem ... "
auch deine erklärungs-variante:
"tagsüber hatte es wieder geschneit: dicke, wollige flocken, die sich unbeirrbar auf den kleinen ort legten. schicht um schicht."
finde ich in stil, rhythmus und verständlichkeit der ursprünglichen überlegen: da der doppelpunkt den zweiten satz auf den ersten bezieht, irritiert der folgende nochmalige zeitenwechsel kaum noch.
(je öfter ich den einstieg lese, um so mehr missfällt mir der anthropomorphismus "unbeirrbar" - aus meinen texten nähme ich sowas dann raus, schriebe z.b.: dicke, wollige schneeflocken hatten sich schicht um schicht über den kleinen ort gelegt - aber das nur nebenbei, geschmackssache)
liebe grüße
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