Nicole hat geschrieben:Nicht nur die Kopfhaltung, sondern die komplette Körperhaltung macht sich in der Stimme bemerkbar. (Ausgetestet) Wer z.B. entspannt zurück gelehnt (geflätzt) fast schon liegt, klingt auch für seinen Gegenüber (Telefon) entspannt. Gerades sitzen strafft die Stimme bereits, für unangenehme Verhandlungen, in denen man Autorität in die Stimme legen will, steht man am Besten auf. Gehen bei Sprechen erzeugt Dynamik.
Hallo Nicole, da stimme ich Dir voll zu, die komplette Körperhaltung wirkt sich auf den Klang aus. Ich hatte hier vor einiger Zeit vorgeschlagen, Lesungen, die zarte Texte betreffen, zur Abwechslung mal auf dem Rücken liegend aufzunehmen. Ganz entspannt. Das wurde aber, glaube ich, wegen Mikrofonproblemen abgelehnt. Ich bin ja immer noch neugierig, wie das hier bei den diversen Sprechern klingen würde ...
Technisch ist es eigentlich ganz einfach. Man lege sich auf das Bett, auf den Rücken, strecke alle Extremitäten von sich, mache sich ganz schwer, blicke senkrecht zur Zimmerdecke und beginne im schwebenden Zustand den Text zu lesen; wenn's geht, auswändig. Wer ein Mikrofon-Tischstativ hat, kann das durchaus auch auf das Bett neben dem Kopf aufstellen und so die Stimme seitlich aufnehmen, ähnlich wie bei einem Headset-Mikro, dessen Bügel seitlich an der Wange hängt. Noch eleganter wäre, wenn es an der Zimmerdecke einen Haken gäbe und das Mikrofon an seinem Kabel senkrecht über dem Kopf herabhängen zu lassen, vorausgesetzt, es wirkt nicht bedrohlich wie ein Damokles-Schwert. Man könnte es aber auch von einer Tischkante herunterhängen lassen, während der Sprecher unter dem Tisch liegt, haha, den Text, falls er abgelesen werden muss, könnte man dann mit Tesa an die Tischunterseite kleben.
Du sagst, Du hättest viel mit Stimmen zu tun, Nicole. Interessant. Was machst Du denn so? Und ... willst Du auch mal eine Lesung hier aufnehmen?
Ahoi
Pjotr
Edit: Fettdruck.
... Warum könnt ihr nicht stehen?
, aber so leicht ist das bei uns alles nicht. Unsere Litwerkstatt ist sehr, ähm, heterogen. Wir haben immer auch den einen oder die andere dabei, bei denen es nur zu ein paar Vierzeilern reicht und die schon fertig sind, ehe das Publikum richtig aufgehorcht hat. Bei so einer Konstellation bringt es nichts, wenn jeder Autor extra aufsteht und ans Podium geht, es schafft nur Unruhe. Wenn ich je Einzellesungen halte, bzw. Lesungen außerhalb dieser Gruppe, was ich mir fürs nächste Jahr erhoffe, dann werde ich mehr experimentieren können.