Schautanz
Liebe Gerda,
Wie man sich täuschen lässt durch Eindrücke, Vorurteile, weil eine bestimmte Vorstellung vorherrscht, das finde ich gut auf den Punkt gebracht im Monatsthema. Superidee.
Allerdings empfinde ich die Erzählstimme zu distanziert, da springt kein Feuer über, die Überraschung, die Überwältigung durch die Metamorphose der Tänzerin würde ich so gern lesen.
Ich kann es nicht anders beschreiben, ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was ich meine?
Ich glaube, da ist sehr viel Potential in der Idee, im Text, aber zunächst ist das ein Fragment, wie du ja auch schreibst.
Lieben Gruß
ELsa
Wie man sich täuschen lässt durch Eindrücke, Vorurteile, weil eine bestimmte Vorstellung vorherrscht, das finde ich gut auf den Punkt gebracht im Monatsthema. Superidee.
Allerdings empfinde ich die Erzählstimme zu distanziert, da springt kein Feuer über, die Überraschung, die Überwältigung durch die Metamorphose der Tänzerin würde ich so gern lesen.
Ich kann es nicht anders beschreiben, ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was ich meine?
Wieso die Möglichkeitsform? Wenn es wie eine Erinnerung sein sollte, ist mir der Einstieg zu knapp. Wenn ich eine Rumba höre, sehe ich sie vor mir. Als würde sie ....Ich sehe sie, als würde sie gerade in diesem Moment an der Seite ihres Partners hereinstaksen
Das ist mM zu trocken formuliert, das meine ich mit Distanz.Was dann mit ihr passierte, als sie sich von ihm in die ersten Schritte der Rumba führen ließ, und mir im Gedächtnis haften geblieben ist, will ich versuchen zu beschreiben.
Das wissen wir eigentlich schon aus dem allerersten Satz. Bei einem so kurzen Text finde ich die WH ungünstig.Wo gerade noch beim Betreten der Tanzfläche eckige Schritte nicht vermuten ließen,
Ich glaube, da ist sehr viel Potential in der Idee, im Text, aber zunächst ist das ein Fragment, wie du ja auch schreibst.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe elsa,
ich danke dir herzlich, für deine Hinweise, ich werde ganz sicher genau darüber nachdenken.
Derzeit weiß ich aber, ehrlich gesagt, noch nicht genau, wo mich dieser Text hinführen wird ... er entstand nebenbei - und ich habe dann gespürt, dass da mehr drinsteckt, was ich möglicherweise aus mir herauskitzeln, ausarbeiten kann ...
(Identitätsfindung über die körperliche Wahrnehmung)
Ich denke, weil er das Monatsthema anders behandelt, ist es interessant dazu Meinungen einzuholen.
Liebe Grüße
Gerda
ich danke dir herzlich, für deine Hinweise, ich werde ganz sicher genau darüber nachdenken.
Derzeit weiß ich aber, ehrlich gesagt, noch nicht genau, wo mich dieser Text hinführen wird ... er entstand nebenbei - und ich habe dann gespürt, dass da mehr drinsteckt, was ich möglicherweise aus mir herauskitzeln, ausarbeiten kann ...
(Identitätsfindung über die körperliche Wahrnehmung)
Ich denke, weil er das Monatsthema anders behandelt, ist es interessant dazu Meinungen einzuholen.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
dein Vorhaben sich dem Monatsthema über "Identität und Körper" zu nähern, finde ich spannend! Und auch, wie du komponierst: Äußere und innere Identität sind konträr und zeigen für mich so das Verhältnis der Möglichkeiten eines Ichs (die, die ihm zugesprochen werden, und die, die tatsächlich da sind) auf; dass die Möglichkeiten tiefer anzusiedeln sind.
Die sprachliche Umsetzung allerdings ist für mich noch nicht ausgereift, ich finde, dass die Beschreibung sich in Allgemeinplätzen bewegt, die ich fast immer lese, wenn Tanzen als Bild gewählt wird: Leidenschaft, Feuerwerk; verheißung: für mich ist das keine Seelenzeichnung von einem Menschen, der greifbar wird, er bleibt wie ein Bild von einem Bild sehr weit weg von mir, aber ich möchte berührt werden, sonst kann ich der Aussage des Textes nicht folgen. Auch finde ich, dass die Ausgestaltung der Kontrastgestaltung der Figur zu beginn etwas klsicheehaft anmutet: zerbrechlich, blass.
Der Titel irritiert mich etwas: Ich vermute, du möchtest die Bedeutung gerade umkehren: Normalerweise deutet das Wort Schautanz eben darauf, dass etwas eine Schau ist und nichts "Echtes". Hier aber wird im Tanz das eigentliche der Tänzerin geschaut?
Leider weiß ich auch nicht, wie man das Tanzbild (was mir persönlich durch übermäßigen Gebrauch von den verschiedensten (Foren-)dichtern mir so vorsetzen könnte, dass ich bei gutem Appetit genießen könnte. Ich würde wohl eine sehr trockene Variante bevorzugen, weiß aber auch nicht, wie das konkret umzusetzen wäre.
Ich würde die Kompositionsidee und die Art der Themenannäherung an die identität unbedingt bewahren, aber vielleicht mit der Beschreibung noch einmal ganz anders ansetzen. (Vielleicht würde das ganze schon spannender, wenn es keine Frau wäre, sondern ein Mann? Das wäre ungewöhnlicher? Für mich braucht es in erster Linie Authenzität, gerade wenn der Erzähler im authentischen "Erlebnisberichtstil" einleitet.
Liebe Grüße,
Lisa
dein Vorhaben sich dem Monatsthema über "Identität und Körper" zu nähern, finde ich spannend! Und auch, wie du komponierst: Äußere und innere Identität sind konträr und zeigen für mich so das Verhältnis der Möglichkeiten eines Ichs (die, die ihm zugesprochen werden, und die, die tatsächlich da sind) auf; dass die Möglichkeiten tiefer anzusiedeln sind.
Die sprachliche Umsetzung allerdings ist für mich noch nicht ausgereift, ich finde, dass die Beschreibung sich in Allgemeinplätzen bewegt, die ich fast immer lese, wenn Tanzen als Bild gewählt wird: Leidenschaft, Feuerwerk; verheißung: für mich ist das keine Seelenzeichnung von einem Menschen, der greifbar wird, er bleibt wie ein Bild von einem Bild sehr weit weg von mir, aber ich möchte berührt werden, sonst kann ich der Aussage des Textes nicht folgen. Auch finde ich, dass die Ausgestaltung der Kontrastgestaltung der Figur zu beginn etwas klsicheehaft anmutet: zerbrechlich, blass.
Der Titel irritiert mich etwas: Ich vermute, du möchtest die Bedeutung gerade umkehren: Normalerweise deutet das Wort Schautanz eben darauf, dass etwas eine Schau ist und nichts "Echtes". Hier aber wird im Tanz das eigentliche der Tänzerin geschaut?
Leider weiß ich auch nicht, wie man das Tanzbild (was mir persönlich durch übermäßigen Gebrauch von den verschiedensten (Foren-)dichtern mir so vorsetzen könnte, dass ich bei gutem Appetit genießen könnte. Ich würde wohl eine sehr trockene Variante bevorzugen, weiß aber auch nicht, wie das konkret umzusetzen wäre.
Ich würde die Kompositionsidee und die Art der Themenannäherung an die identität unbedingt bewahren, aber vielleicht mit der Beschreibung noch einmal ganz anders ansetzen. (Vielleicht würde das ganze schon spannender, wenn es keine Frau wäre, sondern ein Mann? Das wäre ungewöhnlicher? Für mich braucht es in erster Linie Authenzität, gerade wenn der Erzähler im authentischen "Erlebnisberichtstil" einleitet.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich danke dir herzlich für die intensive Beschäftigung mit diesem Text.
Mir ist beim Lesen deines ausführlichen Kommentars und dem anschließenden Nachdenken erst klar geworden, wie schwierig es für mich ist, diesen Eindruck einer Siebzehnjährigen aus heutiger Sicht zu beschreiben.
Mein wissen über Körperwahrnehmung dürfte damals eher gering gewesen sein.
Es hat mich damals, wie man lesen kann, nicht nur nachhaltig beeindruckt sondern beschäftigt mich auch heute noch.
Das passte damals nicht zu meiner Vorstellung und ich habe so etwas auch nie wieder erlebt, dass ein Mensch sich derart verwandelt sobald er in eine "Rolle" schlüpft und dann offensichtlich eins mit sich ist. Deswegen finde ich es ein gutes Beispiel für Identifikation.
Es ist ein natürlich völlig subjektiver Eindruck, von dem ein Weg in die Abstraktion schwer sein dürfte, falls überhaupt möglich.
Was ich völlig außer Acht gelassen habe und mir beim Nachdenken über deine Rückmeldung klar geworden ist, dass auch im Erzählich, eine Art "Identifizierung" vor sich geht ... Darüber muss ich mir noch zusätzliche Gedanken machen.
Derzeit werde ich ganz sicher keine andere Version schreiben können, da ich über diese Vielschichtigkeit noch intensiv werde reflektieren müssen.
Möglicherweise brauche ich einen Erzähler, der in der dritten Person und nicht in der „Ich-Form“ erzählt, das kommt mir gerade in den Sinn.
Deshalb bin ich besonders froh, dass du etwas anstoßen konntest.
Auf einen männlichen Protagonisten werde ich nicht "ausweichen" können, dazu leben diese Bilder in meinem Kopf, zu sehr von der Erscheinung der Tänzerin.
Der Titel ist die "Bezeichnung" dieses Fragments, ausgehend von der Tanzvorführung und noch nicht in letzter Konsequenz durchdacht.
Das war gut, dass du das alles geschrieben hast.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
ich danke dir herzlich für die intensive Beschäftigung mit diesem Text.
Mir ist beim Lesen deines ausführlichen Kommentars und dem anschließenden Nachdenken erst klar geworden, wie schwierig es für mich ist, diesen Eindruck einer Siebzehnjährigen aus heutiger Sicht zu beschreiben.
Mein wissen über Körperwahrnehmung dürfte damals eher gering gewesen sein.
Es hat mich damals, wie man lesen kann, nicht nur nachhaltig beeindruckt sondern beschäftigt mich auch heute noch.
Das passte damals nicht zu meiner Vorstellung und ich habe so etwas auch nie wieder erlebt, dass ein Mensch sich derart verwandelt sobald er in eine "Rolle" schlüpft und dann offensichtlich eins mit sich ist. Deswegen finde ich es ein gutes Beispiel für Identifikation.
Es ist ein natürlich völlig subjektiver Eindruck, von dem ein Weg in die Abstraktion schwer sein dürfte, falls überhaupt möglich.
Was ich völlig außer Acht gelassen habe und mir beim Nachdenken über deine Rückmeldung klar geworden ist, dass auch im Erzählich, eine Art "Identifizierung" vor sich geht ... Darüber muss ich mir noch zusätzliche Gedanken machen.
Derzeit werde ich ganz sicher keine andere Version schreiben können, da ich über diese Vielschichtigkeit noch intensiv werde reflektieren müssen.
Möglicherweise brauche ich einen Erzähler, der in der dritten Person und nicht in der „Ich-Form“ erzählt, das kommt mir gerade in den Sinn.
Deshalb bin ich besonders froh, dass du etwas anstoßen konntest.
Auf einen männlichen Protagonisten werde ich nicht "ausweichen" können, dazu leben diese Bilder in meinem Kopf, zu sehr von der Erscheinung der Tänzerin.
Der Titel ist die "Bezeichnung" dieses Fragments, ausgehend von der Tanzvorführung und noch nicht in letzter Konsequenz durchdacht.
Das war gut, dass du das alles geschrieben hast.
Liebe Sonntagsgrüße
Gerda
Liebe Gerda,
der Grundgedanke, die Frage nach dem Ich mit der Frage des Körperausdrucks zu verbinden, ist sehr interessant. Ich finde auch den Tanz eine sehr treffende Situation für eine derartige Fragestellung.
Der gesamte Text ist für mich aber noch sehr fragementarisch (schreibst Du ja auch). Ich bemerke das vor allem an den Übergängen zwischen den Absätzen, bei dem sich der Text für mich oftmals die sprachlich einfachste Wendung sucht, das kann man sicher noch anders gestalten - dann würde der Text für mich ungemein gewinnen.
Liebe Grüße
Max
PS: Anfersen würde ich übrigens mit "f" - außerdem fehlen noch ein paar Kommata ...
der Grundgedanke, die Frage nach dem Ich mit der Frage des Körperausdrucks zu verbinden, ist sehr interessant. Ich finde auch den Tanz eine sehr treffende Situation für eine derartige Fragestellung.
Der gesamte Text ist für mich aber noch sehr fragementarisch (schreibst Du ja auch). Ich bemerke das vor allem an den Übergängen zwischen den Absätzen, bei dem sich der Text für mich oftmals die sprachlich einfachste Wendung sucht, das kann man sicher noch anders gestalten - dann würde der Text für mich ungemein gewinnen.
Liebe Grüße
Max
PS: Anfersen würde ich übrigens mit "f" - außerdem fehlen noch ein paar Kommata ...
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