Heute Nacht,
als in der Ferne
der Zug fuhr,
hab' ich an Dich
gedacht,
Stella,
und an die
Nacht,
als du sagtest,
wir würden uns
früher oder später
vergessen.
Erstfassung
Heute Nacht,
als in der Ferne
der Zug fuhr,
hab' ich an Dich
gedacht,
Stella,
und an die
Nacht,
als du sagtest, dass
wir uns früher
oder später
vergessen würden.
Heute Nacht _ Neu
Hallo Paul, mir gefällt dein Gedicht auch.
Die Idee dahinter kommt gut zum Tragen.
Mich stört nur eine Kleinigkeit: Der Name.
Er hat keine Funktion, außer, das ich als Leserin weiß, dass jene von dir Angebetete "Stella" heißt, eine Anspielung auf eine aus der Literatur (Goethe) bekannte Stella zieh ich jetzt hier nicht in Betracht.
Auch finde ich Carls Anmerkungen durchaus überlegenswert.
Liebe Grüße
Gerda
Die Idee dahinter kommt gut zum Tragen.
Mich stört nur eine Kleinigkeit: Der Name.
Er hat keine Funktion, außer, das ich als Leserin weiß, dass jene von dir Angebetete "Stella" heißt, eine Anspielung auf eine aus der Literatur (Goethe) bekannte Stella zieh ich jetzt hier nicht in Betracht.
Auch finde ich Carls Anmerkungen durchaus überlegenswert.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Paul Ost,
da war er treuer als sie gedacht hatte und hört mit dem fahrenden Zug in der Ferne zugleich die abgefahrenen. Stella-vielleicht ein Stern in seiner von einer leichten Sehnsucht angehauchten Erinnerung? Oder ist das zu platt gedacht? Für mich stimmt das Gedicht so,wie es ist und es gefällt mir sehr.
Viele Grüße
leonie
da war er treuer als sie gedacht hatte und hört mit dem fahrenden Zug in der Ferne zugleich die abgefahrenen. Stella-vielleicht ein Stern in seiner von einer leichten Sehnsucht angehauchten Erinnerung? Oder ist das zu platt gedacht? Für mich stimmt das Gedicht so,wie es ist und es gefällt mir sehr.
Viele Grüße
leonie
Hallo,
ich bin gar nicht sicher, ob sie in diesem einen Zug saß. Der "Zug könnte ja auch einfach nur abgefahren sein", während die beiden eine ihrer Nächte verbringen und er feststellt, dass das, was sie über das Vergessen sagte, schon längst eingetroffen ist. Gut, dass ist eine mögliche lesart, aber wohl nicht die beabsichtigte.
Ich glaube zwar auch, dass die beschriebene Beziehung "offiziell" schon zuende ist, meine aber, dass der Zug nur irgendeiner ist, und weil sie ihm einfällt, stellt er fest, dass eingetroffen ist, was sie sagte (denn damit einem jemand einfällt, muss man ihn vergessen haben)...
Mir gefällt der kleine Wohnzimmerblick durch die Gardinen.
ich bin gar nicht sicher, ob sie in diesem einen Zug saß. Der "Zug könnte ja auch einfach nur abgefahren sein", während die beiden eine ihrer Nächte verbringen und er feststellt, dass das, was sie über das Vergessen sagte, schon längst eingetroffen ist. Gut, dass ist eine mögliche lesart, aber wohl nicht die beabsichtigte.
Ich glaube zwar auch, dass die beschriebene Beziehung "offiziell" schon zuende ist, meine aber, dass der Zug nur irgendeiner ist, und weil sie ihm einfällt, stellt er fest, dass eingetroffen ist, was sie sagte (denn damit einem jemand einfällt, muss man ihn vergessen haben)...
Mir gefällt der kleine Wohnzimmerblick durch die Gardinen.
Hallo zusammen,
zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen. Die Wiederholung von "Nacht" und "als" ist gewollt. Der Satz zerfällt dadurch in zwei Teile, die jeweils eine zeitliche Dimension einnehmen. Der Name Stella teilt das Gedicht in zwei Hälften, in das Heute und das Gestern.
Der Name trägt daher sehr wohl eine Bedeutung. Ich finde die Erklärung von Herby schön. Für einen Altsprachler wie mich ist es unmöglich, nicht auch die lateinische Bedeutung mitzulesen. An Goethe habe ich ausnahmsweise einmal nicht gedacht.
Carls Einwand erscheint zunächst sinnvoll. Aber es gilt zu bedenken, dass ich hier mit Absicht den Konjunktiv II gewählt habe. Das lyrische Ich hat - nach meiner eigenen Lesart - Stella nicht vergessen. Daher ist es ein Irrealis.
Lisas Lesart war für mich deshalb eine (schöne) Überraschung. Du hast den Satz gewissermaßen gegen den Strich gebürstet. Dadurch erscheint er mir jetzt anders als vorher.
Der Zug erfüllt meiner Ansicht nach mehrere Funktionen. Zunächst einmal geht es um ein akustisches Erlebnis, dass eine Erinnerung auslöst. In Berlin wohnte ich eine Weile in einer Wohnung, die regelmäßig von vorbeifahrenden Straßenbahnen erschüttert wurde. Daran habe ich mich schnell gewöhnt. Ebenso gibt es andere Räume, von denen aus man Züge fahren hört. Stellas Zimmer ist so ein Ort. Der Zug in der Ferne hat für mich also eine ähnliche Funktion wie für Eichendorff das "Posthorn". (Hier ist die intertextuelle Anspielung gewollt). Das Geräusch eines fahrenden Zuges lässt mich an Fernweh, Sehnsucht, Glück und Freiheit denken. Ich habe sehr positive Erinnerungen an Zugfahrten.
Das klingt jetzt so, als würde ich alle Verbesserungsvorschläge ablehnen. Ich will aber keinesfalls undankbar erscheinen. Erst durch Eure Kommentare kann ich erkennen, welche unterschiedlichen Reaktionen auf den Text es gibt. Deshalb noch einmal vielen Dank für das Feedback.
Es grüßt
Paul Ost
zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Reaktionen. Die Wiederholung von "Nacht" und "als" ist gewollt. Der Satz zerfällt dadurch in zwei Teile, die jeweils eine zeitliche Dimension einnehmen. Der Name Stella teilt das Gedicht in zwei Hälften, in das Heute und das Gestern.
Der Name trägt daher sehr wohl eine Bedeutung. Ich finde die Erklärung von Herby schön. Für einen Altsprachler wie mich ist es unmöglich, nicht auch die lateinische Bedeutung mitzulesen. An Goethe habe ich ausnahmsweise einmal nicht gedacht.
Carls Einwand erscheint zunächst sinnvoll. Aber es gilt zu bedenken, dass ich hier mit Absicht den Konjunktiv II gewählt habe. Das lyrische Ich hat - nach meiner eigenen Lesart - Stella nicht vergessen. Daher ist es ein Irrealis.
Lisas Lesart war für mich deshalb eine (schöne) Überraschung. Du hast den Satz gewissermaßen gegen den Strich gebürstet. Dadurch erscheint er mir jetzt anders als vorher.
Der Zug erfüllt meiner Ansicht nach mehrere Funktionen. Zunächst einmal geht es um ein akustisches Erlebnis, dass eine Erinnerung auslöst. In Berlin wohnte ich eine Weile in einer Wohnung, die regelmäßig von vorbeifahrenden Straßenbahnen erschüttert wurde. Daran habe ich mich schnell gewöhnt. Ebenso gibt es andere Räume, von denen aus man Züge fahren hört. Stellas Zimmer ist so ein Ort. Der Zug in der Ferne hat für mich also eine ähnliche Funktion wie für Eichendorff das "Posthorn". (Hier ist die intertextuelle Anspielung gewollt). Das Geräusch eines fahrenden Zuges lässt mich an Fernweh, Sehnsucht, Glück und Freiheit denken. Ich habe sehr positive Erinnerungen an Zugfahrten.
Das klingt jetzt so, als würde ich alle Verbesserungsvorschläge ablehnen. Ich will aber keinesfalls undankbar erscheinen. Erst durch Eure Kommentare kann ich erkennen, welche unterschiedlichen Reaktionen auf den Text es gibt. Deshalb noch einmal vielen Dank für das Feedback.
Es grüßt
Paul Ost
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