Renée Lomris hat geschrieben:
Deine Gedichte sind eine Herausforderung für mich... Ich spüre eventuellen Überfrachtungen nach und das Blut leckende kritische Organ muss sich jedes mal von der an-kritisierten Stelle überzeugen lassen.
liebe renée,
das ist vermutlich mehr, als ich verdiene und dennoch müsste ich jetzt lügen, wenn ich sagte, dass es mich nicht freut und ja, auch sehr berührt.
so wie dein ganzer kommentar, in dem du dich von strophe zu strophe durch meinen text gearbeitet hast.
ich kann verstehen, dass manch einer/eine auf die lupinen allergisch reagiert, aber ich weigere mich strikt, worte einfach nur deshalb nicht zu benutzen, weil sie einmal von einer anderen, in diesem fall von der großen bachmann, verwendet worden sind. auch eine bachmann hat die worte nicht bis in alle ewigkeit für sich gepachtet!
es kommt für mich darauf an, was man damit macht, und da gibt es für mich zwei möglichkeiten: entweder ich stelle sie in einen eigenen kontext oder ich zitiere sie in ihrem gebrauchten kontext und damit den betreffenden text mit, dann ist das für meinen text wichtig.
meine persönliche erinnerung an die lupinen in großmutters garten, die mich als kind fasziniert haben, sind es in diesem fall und dafür wollte ich einen eigenen rahmen schaffen.
es ist der rahmen, in dem dann die birke, sie stand den lupinen gegenüber, hinter dem gassentor, ihren auftritt hat.
so habe ich versucht, trotz dunkelheit, das lichte der birke und der lupinen miteinander zu verknüpfen.
das windoffene haar - freut mich, dass du das bild siehst, auch wenn du anfänglich nichts über das windoffene haar an sich wissen willst - aber das durchlässige, das lichte der birke, ihre zweige, die zwar einerseits bergen andererseits aber auch freigeben, das zu betonen war mir wichtig.
den abgang empfinde ich wiederum nicht so sehr als rätselhaft, vielmehr als schlussfolgerung für dat janze - insgesamt erscheint mir dieser text weitaus weniger verschlüsselt als so manch andere von mir, ich hatte anfangs sogar bedenken, ob er wirklich gelungen ist, vielmehr ob es MIR gelungen ist, das rüber zu bringen, was ich wollte.
je länger ich aber darüber sinniere, desto eher kann ich sagen, dass ich damit zufrieden bin.
ich danke dir herzlich!
mo