Liebe fenestra,
jetzt aber komme ich dazu - habe ich dich doch mit dazu angetrieben...entschuldige, dass meine Rückmeldung so spät kommt.
Erst einmal finde ich es richtig schön und lebendig, dass du auf solche Ideen mit so viel Mühe reagierst und dieses Bild&Wortkunstwerk erschaffen hast...ich fühle mich dann immer so wohl hier im Salon!
Dein Video finde ich erst einmal deinem kohärenten Anspruch nach gelungen! Die Vertonung ist zwar noch etwas unruhig, die verschiedenen Stimmen zittern manchmal, aber ohne Tonstudio und viele Versuche ist das ja auch nicht zu verlangen - das soll also eigentlich keine Kritik sein. Denn die Lesung an sich, so wie du es machst, dieses ins Musikalisch-Rhythmische zu gleiten, finde ich ein gelungenes Arrangement in Kombination mit dem Video.
Etwas problematisch bei deiner Variante ist natürlich, dass Video und Text jetzt mit den gleichen Inhalten erzählen, in beiden sind Insekten zu sehen, die sich über (mehr oder weniger .-)) verfaulendes Obst hermachen - dann ist es natürlich ein Problem, wenn Video und Text auf einmal von einander abweichen - und das passiert bei deinem Kunstwerk hier gerade an der spannugnsgeladensten "Wende"stelle, denn im Video taucht der Falter ja nicht auf...das heißt, das Video läuft im Gegensatz zum text einfach wie eine Schleife weiter...
Das soll übrigens auch keine Kritik sein, die dein Video slecht machen soll, aber hätten wir beide Zeit und die Möglichkeit mehr Material zu sammeln, könnte man dort noch intensiver und ganzer arbeiten - vielleicht schaffen wir das ja mal...du warst doch die, die soweiso an Video und Film interessiert war, oder? ich brauche da unbedingt noch jemanden, der mir da in den .....Popo .-) tritt.
Weiter war ich ja eher eine Vertreterin, die eher dafür schwärmte, zu diesem so klaren, klassisch anmutendem Text zu dir etwas ganz "gegensätzliches" zu filmen.
Ich dachte gestern wieder daran, als ich unterwegs zu Behörden die Winterreise von Schubert
(
http://de.wikipedia.org/wiki/Winterreise) hörte. Und dass man da eigentlich eine Frau nehmen müsste zu dem gesang und der Musik, eine von heute, vielleicht gar eine Pupertierende und wie sie sich analog zu diesem eigentlich Mann durchs Liebesleben schlägt - wie spannend das wäre, wie sich das weibliche in diesem männlichen zeigen könnte etc...ich schweife mehr als ab .-)
In deinem textfall würde ich mich am liebsten auf den Alexanderplatz setzen und die Leute genau jetzt an diesen Spätsommertagen filmen, nur aus der Ferne, dass sie so klein und betrachtungsnah bleiben, wie die Insekten in deinem Text, und das ganze dann zu deinem Text setzen...aber ich fürchte, dass ich das nicht schaffe...
Das als erste Gedanken...
liebe Grüße,
Lisa