1985
nun bist du fort
die brille auf dem tisch
ist alles – trauer bleibt
herzgerichtet
das geht lange so
vermisste augen und stimme
und dann kommt ein lachen
erinnern an deinen jüdischen
witz – umwerfend
auch der schmackes (du stecktest
meine lover in die tasche)
ich streichle deine brille
papa
.
1985
liebe elsa!
wunderschön und anrührend, dein gedicht.
ich habe vor jahren in london eine ausstellung über die titanic gesehen. das absolut herzzerreissendste daran war eine brille, die man im sand steckend vorgefunden hatte. dieses irgendwie hilflose zurückbleiben der gegenstände hat mich damals ganz arg gepackt. und gerade eine brille ist etwas eigentlich sehr intimes.
damit aber auch besonders geeignet als erinnerungsstück aufbewahrt zu werden.
danke für die schönen zeilen!
eve
wunderschön und anrührend, dein gedicht.
ich habe vor jahren in london eine ausstellung über die titanic gesehen. das absolut herzzerreissendste daran war eine brille, die man im sand steckend vorgefunden hatte. dieses irgendwie hilflose zurückbleiben der gegenstände hat mich damals ganz arg gepackt. und gerade eine brille ist etwas eigentlich sehr intimes.
damit aber auch besonders geeignet als erinnerungsstück aufbewahrt zu werden.
danke für die schönen zeilen!
eve
Liebste Elsa,
dies ist einer meiner Lieblingstexte aus 10 x 10.
Und wenn du ihn liest, geht die Sonne auf - selbst am Abend. (man möge mir das übertrieben Pathetische mal verzeihen!)
Es scheint, so von leichter Hand geschrieben zu sein, unspektakulär und wie nebenbei - und eröffnet eine ganze, tiefe Empfindungswelt.
Die Kritiker werden dir das ungebrochene Verhältnis zum Vater nicht abnehmen - um interessant zu sein, müssten zumindest Hiebe oder noch Schlimmeres thematisiert werden.
Für jemand wie mich, die Ähnliches mit und in der Familie erlebt hat, damit solche Gedichte entstehen können, ist der Text äußerst gelungen!
LiebGruß,
deine Mo
dies ist einer meiner Lieblingstexte aus 10 x 10.
Und wenn du ihn liest, geht die Sonne auf - selbst am Abend. (man möge mir das übertrieben Pathetische mal verzeihen!)
Es scheint, so von leichter Hand geschrieben zu sein, unspektakulär und wie nebenbei - und eröffnet eine ganze, tiefe Empfindungswelt.
Die Kritiker werden dir das ungebrochene Verhältnis zum Vater nicht abnehmen - um interessant zu sein, müssten zumindest Hiebe oder noch Schlimmeres thematisiert werden.
Für jemand wie mich, die Ähnliches mit und in der Familie erlebt hat, damit solche Gedichte entstehen können, ist der Text äußerst gelungen!
LiebGruß,
deine Mo
Meine liebe Mo,
LiebGruß
Deine ELsa
Ach, du sprichst von unserer Wiener Lesung! Wie lieb von dir, danke!dies ist einer meiner Lieblingstexte aus 10 x 10.
Und wenn du ihn liest, geht die Sonne auf - selbst am Abend. (man möge mir das übertrieben Pathetische mal verzeihen!)
Das ist fein, denn leicht war es nicht geschrieben.Es scheint, so von leichter Hand geschrieben zu sein, unspektakulär und wie nebenbei - und eröffnet eine ganze, tiefe Empfindungswelt.
Da sagst du was Wahres. Hab vielen Dank für deinen Kommentar, der mich erröten lässt.Die Kritiker werden dir das ungebrochene Verhältnis zum Vater nicht abnehmen - um interessant zu sein, müssten zumindest Hiebe oder noch Schlimmeres thematisiert werden.
Für jemand wie mich, die Ähnliches mit und in der Familie erlebt hat, damit solche Gedichte entstehen können, ist der Text äußerst gelungen!
LiebGruß
Deine ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsie,
schon beim ersten Lesen dachte ich: das kommt mir doch so bekannt vor ... Und jetzt, nach Monikas posting. Na klar, eure Antho 10 x 10 = 100. Da hatte ich es gelesen! Und es gefiel mir dort schon so gut. Es bewegt mich. Es gelingt dir hier wirklich gut, den Leser zu berühren, ohne dass deine Zeilen pathetisch sind. Sehr gelungen!
Übrigens: in der Antho steht "vermisst" (nicht "vermisste") und ohne "e" macht es für mich durchaus Sinn. Ich denke mir einen Doppelpunkt dahinter.
Saludos
Mucki
schon beim ersten Lesen dachte ich: das kommt mir doch so bekannt vor ... Und jetzt, nach Monikas posting. Na klar, eure Antho 10 x 10 = 100. Da hatte ich es gelesen! Und es gefiel mir dort schon so gut. Es bewegt mich. Es gelingt dir hier wirklich gut, den Leser zu berühren, ohne dass deine Zeilen pathetisch sind. Sehr gelungen!
Übrigens: in der Antho steht "vermisst" (nicht "vermisste") und ohne "e" macht es für mich durchaus Sinn. Ich denke mir einen Doppelpunkt dahinter.
Saludos
Mucki
Liebe Elsie,
ein kleines, feines Textlein,
leise und ...mit dieser energie...
und dann kommt ein lachen
...dieser nachhall (an lebendigen) aus der erinnerung heraus, dieser trotz, dieser stolz, sollen die anderen doch denken was sie wollen...er bringt mich selbst heute noch zum Lachen,
...so interpretiers halt ich...
find ich was vom zärtlichsten, was es an erinnerung an einen menschen geben kann,
mich wundert nicht, wenn das lyrische Ich da seine brille streichelt.
liebe Grüße,
Stefan
ein kleines, feines Textlein,
leise und ...mit dieser energie...
und dann kommt ein lachen
...dieser nachhall (an lebendigen) aus der erinnerung heraus, dieser trotz, dieser stolz, sollen die anderen doch denken was sie wollen...er bringt mich selbst heute noch zum Lachen,
...so interpretiers halt ich...
find ich was vom zärtlichsten, was es an erinnerung an einen menschen geben kann,
mich wundert nicht, wenn das lyrische Ich da seine brille streichelt.
liebe Grüße,
Stefan
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