Beitragvon Klara » 15.09.2010, 18:56
brach, brechen, gebrochen
manchmal (so ungefähr dreimal am tag) mein ich
nicht mal für den nächsten schritt kraft zu haben
wie soll ich jemals wieder in der lage sein geld zu verdienen?
dann gehts wieder besser
dann wieder schlimmer: kann nicht in der stadt bleiben und nicht fortziehen
finde die energie nicht für das, was ich wollen hier zu bleiben, weg zu ziehen, überhaupt zu finden, was ih will
dann denk ich: ich muss jetzt einfach mal weg und was neues machen zum beispiel
ein haus auf dem land zum wohnen mit cafe
dilettantisch alles selber sich die finger dreckig machen der traum gebacken aus hefe und duft mit gutem kaffee unkäuflichem lächeln schokolade nicht nur fair sondern gerecht aber
kann kein handwerk keinen garten kein leben
dann denk ich allein schaff ich gar nichts
dann schreib ich der freundin ob sie mitmachen will
dann will ich dann muss ich voran phantasieren nervös sein und lästig und weich
dann schreckt mich schon der gedanke an handwerker
die mich bescheißen
und dieser blöde gedanke, dass man ja irgendwann tot und die mühe vorbei ist
wird mit jeder erlösungsillusion bedrohlicher denn es gibt keine
erleichterung und vermutlich nur dieses
leben mit oder ohne glück
gehe laufen und habe schmerzen und laufe trotzdem weiter, weils sonst noch schlimmer ist
gegen die schwäche an
die mich manchmal (ungefähr fünfmal am tag)
ganz zittrig macht, wacklig, dann kommt mir der boden entgegen, auf den ich starre
ich bin doch nicht krank, nur kopfweh, zahnweh, fußweh, kniekehlenweh, seelenweh - das kann man keinem erklären
schon so lange warte ich, dass es besser wird und reiße und reiße und reiße mich zusammen
wie denn nur wohin warum
will ich weg will ich nichts will ich alles bleib ich hier muss ich gehen kann nicht bleiben
und das einzige, was irgendwie wärmt, ist der gedanke an die kinder
ihre anwesenheit, ihre freude
mich gibt es schon lange nicht mehr