Nach Luft schnappend wache ich auf. Die Augen noch geschlossen, schiebe ich beide Hände unter die Decke, streichele meinen Körper von den Brüsten abwärts zum Bauch und tiefer. Ich spreize die Beine ein wenig und massiere mit leichtem Druck. Nichts. Die Erregung will sich nicht wieder einstellen. Ich strampele die Decke von mir, stehe auf, gehe in die Küche und zünde mir eine Zigarette an. Die Weinflasche und das Glas vom gestrigen Abend stehen noch auf dem Tisch. Mit einer Fingerspitze fische ich eine Fliege aus der Neige und schenke nach. Der Wein verteilt den Geschmack verendeter Trauben auf der Zunge.
Ich stand mit Dir auf einem Boot, mein Rücken an Deiner Brust. Deine Hände streichelten meine Arme, Dein Atem wärmte meinen Nacken. Ich drehte den Kopf, bot dir den Hals. Deine Zunge zog eine feuchte Spur vom Ohr hinunter zur Kehle. Verharrtest dort, bis mein Kopf als Zeichen der Kapitulation ganz im Nacken zu liegen kam. Deine Hände verließen die Arme und wanderten über den Rippenbogen nach oben zum Hals. Umfassten ihn kurz mit festem Druck. Dann langsam wieder abwärts. Deine Fingerspitzen liebkosten meine Haut, andächtig fast, als gehörten sie einem Blinden, der seine Bibel liest.
Plötzlich ein Knall, das Boot zerbarst unter uns, ich fühlte eiskaltes Wasser mich verschlingen. Wir sanken, strudelten Richtung Meeresboden. Du löstest dich, schobst mich von dir. Wie von einem Katapult beschleunigt, schoss ich nach oben. Wollte dir nachtauchen und bewegte mich doch stetig aufwärts, sah dich unter mir verschwinden. Dann durchbrach mein Kopf die Wasseroberfläche.
Draußen wird es langsam hell. Ich leere das Glas und räume die Spülmaschine ein. Deine Tasse bleibt auf der Arbeitsplatte stehen. Der Kaffeerest ist inzwischen eingetrocknet, festgeklebte Staubflusen spielen Eisblume in graubraun. Nach einer schnellen Dusche ziehe ich Jeans und eines deiner Holzfällerhemden an, nehme Schlüssel und Handtasche und verlasse das Haus. In der Straßenbahn setze ich mich direkt hinter den Fahrer, von irgendwo hinter mir dröhnt Eminem „Yo I won't tell no lie, not a moment goes by that I don't pray to the sky…“ Ich steige aus, kaufe in einem Blumenladen eine orangefarbene Gerbera, wickele den Draht von ihrem Stiel und ziehe ihn aus dem Blütenkopf.
Der Aufzug hält in der siebten Etage. Zwei Schwestern stehen auf dem Flur und stecken die Köpfe zusammen. Ich nicke zur Begrüßung und hole mir einen Kaffee. Es ist 6:30h. Ich betrete dein Zimmer und schalte die Deckenbeleuchtung an. Deine Augen sind geöffnet, blinzeln nicht. Zur Begrüßung küsse ich dich auf die Stirn. Die Gerbera stelle ich in das Wasserglas auf dem Tischchen neben dem Bett. Sie lässt den Kopf hängen, ein wenig so, wie du den Unterkiefer. Ein Speichelfaden rinnt aus deinem rechten Mundwinkel. Ich wische ihn fort und setze mich neben dich auf das Bett. Von dem Tischchen nehme ich das Buch, lege deine Hand auf meinen Oberschenkel und beginne vorzulesen. „Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen…“
Ich wache auf.
perdu
Hallo Nicole,
es geht nicht darum, dass du ändern musst, aber eine Auseinandersetzung mit der Kritik, die ja nicht nur von meiner Seite kam und den Fragen, der Rückmeldung auf Textebene sehe ich in vielen Punkten einfach nicht und deine Argumentation jetzt, ist für mich schon auch ein wenig lächerlich und macht es sich denke ich zu einfach, aber ich vermute, das weißt du auch selbst.
Ich habe keinen privaten Gesprächsbedarf, danke.
Fliegende Grüße :o)
Flora
es geht nicht darum, dass du ändern musst, aber eine Auseinandersetzung mit der Kritik, die ja nicht nur von meiner Seite kam und den Fragen, der Rückmeldung auf Textebene sehe ich in vielen Punkten einfach nicht und deine Argumentation jetzt, ist für mich schon auch ein wenig lächerlich und macht es sich denke ich zu einfach, aber ich vermute, das weißt du auch selbst.
Ich habe keinen privaten Gesprächsbedarf, danke.
Fliegende Grüße :o)
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Liebe Nicole,
danke für die sachliche Antwort.
Ich habe Deinen Kommentar gegenüber Flora als sehr zurückweisend und zum Teil auch unterstellend (das weißt du genau, du weißt, was ich meine...) empfunden. Vielleicht sind auch meine Leseohren ziemlich empfindlich. Ich hatte jedenfalls auch den Eindruck, dass die Textebene nicht die eigentliche war und Du die Kritik nicht wirklich "hörst".
Für mich ist der Hinweis, dass Du erst "sacken" lässt und Dir Zeit nimmst, bevor Du ggf. was änderst, nochmal wichtig gewesen.
Und natürlich: Es muss für Dich stimmig sein.
Liebe Grüße
leonie
danke für die sachliche Antwort.
Ich habe Deinen Kommentar gegenüber Flora als sehr zurückweisend und zum Teil auch unterstellend (das weißt du genau, du weißt, was ich meine...) empfunden. Vielleicht sind auch meine Leseohren ziemlich empfindlich. Ich hatte jedenfalls auch den Eindruck, dass die Textebene nicht die eigentliche war und Du die Kritik nicht wirklich "hörst".
Für mich ist der Hinweis, dass Du erst "sacken" lässt und Dir Zeit nimmst, bevor Du ggf. was änderst, nochmal wichtig gewesen.
Und natürlich: Es muss für Dich stimmig sein.
Liebe Grüße
leonie
Liebe Leonie,
danke für Deine versöhnlichen Worte.
Dein Empfinden, meine Antwort an Flora betreffend kann ich insofern nachvollziehen, als ich Floras Kommentar mir gegenüber ähnlich empfunden habe. Da es aber von Floras Seite her keinen Gesprächsbedarf gibt und sie meine Aussagen in ihrem letzten Kommentar als "ein wenig lächerlich" bezeichnet, halte ich eine weitere Diskussion für absolut müßig.
Viele Grüße,
Nicole
danke für Deine versöhnlichen Worte.
Dein Empfinden, meine Antwort an Flora betreffend kann ich insofern nachvollziehen, als ich Floras Kommentar mir gegenüber ähnlich empfunden habe. Da es aber von Floras Seite her keinen Gesprächsbedarf gibt und sie meine Aussagen in ihrem letzten Kommentar als "ein wenig lächerlich" bezeichnet, halte ich eine weitere Diskussion für absolut müßig.
Viele Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
Das "lächerlich" kannst du gerne unter "jetzt ärgert sich Flora endlich" verbuchen, allerdings wäre es mir grundsätzlich wirklich lieb, wenn du deine Argumentation auf eigene Füße stellst und nicht an meiner Person festmachst, oder persönlich wirst. Das hat für mich unter Texten nichts verloren.
Liebe Grüße
Flora
? Lag zumindest nicht in meiner Absicht. Wenn du mir die Stellen benennst, kann ich gerne nochmal versuchen das am Text näher zu erläutern.Dein Empfinden, meine Antwort an Flora betreffend kann ich insofern nachvollziehen, als ich Floras Kommentar mir gegenüber ähnlich empfunden habe.
Nicole hat geschrieben:Ach ja, die Unverschämtheit: Das kläre ich, wenn notwendig, gerne mit Flora per PN. Liebe Flora, solltest Du Gesprächsbedarf haben, melde Dich einfach, ja?
War nur eine Antwort.Flora hat geschrieben:Ich habe keinen privaten Gesprächsbedarf, danke.
Das "lächerlich" kannst du gerne unter "jetzt ärgert sich Flora endlich" verbuchen, allerdings wäre es mir grundsätzlich wirklich lieb, wenn du deine Argumentation auf eigene Füße stellst und nicht an meiner Person festmachst, oder persönlich wirst. Das hat für mich unter Texten nichts verloren.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Flora,
Ich hatte eigentlich nicht vor, darauf überhaupt nochmal einzugehen, da diese Art von Diskussionen erfahrungsgemäß jede weiterführende Besprechung zum Text oder über den Text "töten". Aber nun ist dies hier eh schon geschehen, sei es also drum.
ich machte in meiner Antwort an Leonie "an Dir fest", da sie, wie mir schien, hauptsächlich erbost war über meine Antwort an Dich und Dich verteidigte. Deswegen ging ich auf meinem diesbezüglichen Kommentar näher ein.
Und, verzeih, wenn Du nach meinem (ersten) Kommentar an Dich nicht verstanden hast, wo ich Deine Provokation / Verletzung gelesen habe, macht es eigentlich wenig Sinn, dies nun nochmal auszuführen, aber ich versuche es gerne. Es ist nicht das, was Du schreibst, sondern das, was für mich zwischen den Zeilen mitschwingt. Ich lese da (und das ist in unseren Kommentardiskussionen bislang immer so gewesen) eine grundsätzliche Abneigung Deinerseits, die sich im jeweiligen Kontext (sei es nun mein Text oder mein Kommentar) nur eine Plattform sucht. Du kannst schreiben "dieser Satz liest sich für mich unschön" oder auch "dieser Satz ist ungelenk". Inhaltlich ist das beides so ungefähr dieselbe Aussage, nur der Standpunkt des Sprechers ist ein anderer. Einmal annährend gleiche Augenhöhe, einmal von oben herab. Du kannst schreiben "war das Deine Absicht?" oder Du kannst schreiben "Vermutlich sind das aber alles für dich wichtige Aspekte der Figurenzeichnung und der Beziehung" Ich mag keine Suggestivfragen, vor allen Dingen, wenn jede Antwort die man darauf geben kann, immer zu den eigenen Ungunsten ausfällt.
Du reduzierst mit Deinem Kommentar den Text sehr geschickt auf Sex, Effekthascherei verbunden mit ungelenker und unverständlicher Sprache. Ich kann nicht glauben, das Du wirklich so oberflächlich gelesen hast, zumindest tust Du das in anderen Fäden (bei anderen Autoren) nicht. Deswegen gehe ich davon aus, dass Du dir ganz bewußt diesen einen Aspekt rausgesucht hast um den Kommentar genaus so zu verfassen.
Du beziehst Sams Kommentar in deine "Frage" an mich mit ein (und das tust Du sehr geschickt und wiederum suggestiv indem Du es reduzierst auf "Haut ist Bibel, Sex = Religion", christlich-moralischer Sinn, eher nicht Dein Anliegen...). Wie bitte, soll ich Dir das beantworten? Meinst Du, ich habe eine telepathische Beziehung zu ihm und kann Dir deswegen seine Interpretation erklären, oder unterstellst Du, Sam habe den Text für mich aufgepimt? Oder besser noch, unterstellst Du Sam, das er versucht hat, mit seinem Kommentar meinen Text aufzuwerten?
Ich kann insgesamt in Deinem Kommentar nichts lesen, was Textarbeit AN MEINEM Text wäre. Wie ich Leonie schon schrieb, um einen Text zu schreiben, der in Deinen Augen Gnade findet (vorausgesetzt, ich legte darauf Wert) müßte ich einen völlig anderen Text schreiben. Und das vermutlich unter einen anderen Namen.
Nicole
Ich hatte eigentlich nicht vor, darauf überhaupt nochmal einzugehen, da diese Art von Diskussionen erfahrungsgemäß jede weiterführende Besprechung zum Text oder über den Text "töten". Aber nun ist dies hier eh schon geschehen, sei es also drum.
ich machte in meiner Antwort an Leonie "an Dir fest", da sie, wie mir schien, hauptsächlich erbost war über meine Antwort an Dich und Dich verteidigte. Deswegen ging ich auf meinem diesbezüglichen Kommentar näher ein.
Und, verzeih, wenn Du nach meinem (ersten) Kommentar an Dich nicht verstanden hast, wo ich Deine Provokation / Verletzung gelesen habe, macht es eigentlich wenig Sinn, dies nun nochmal auszuführen, aber ich versuche es gerne. Es ist nicht das, was Du schreibst, sondern das, was für mich zwischen den Zeilen mitschwingt. Ich lese da (und das ist in unseren Kommentardiskussionen bislang immer so gewesen) eine grundsätzliche Abneigung Deinerseits, die sich im jeweiligen Kontext (sei es nun mein Text oder mein Kommentar) nur eine Plattform sucht. Du kannst schreiben "dieser Satz liest sich für mich unschön" oder auch "dieser Satz ist ungelenk". Inhaltlich ist das beides so ungefähr dieselbe Aussage, nur der Standpunkt des Sprechers ist ein anderer. Einmal annährend gleiche Augenhöhe, einmal von oben herab. Du kannst schreiben "war das Deine Absicht?" oder Du kannst schreiben "Vermutlich sind das aber alles für dich wichtige Aspekte der Figurenzeichnung und der Beziehung" Ich mag keine Suggestivfragen, vor allen Dingen, wenn jede Antwort die man darauf geben kann, immer zu den eigenen Ungunsten ausfällt.
Du reduzierst mit Deinem Kommentar den Text sehr geschickt auf Sex, Effekthascherei verbunden mit ungelenker und unverständlicher Sprache. Ich kann nicht glauben, das Du wirklich so oberflächlich gelesen hast, zumindest tust Du das in anderen Fäden (bei anderen Autoren) nicht. Deswegen gehe ich davon aus, dass Du dir ganz bewußt diesen einen Aspekt rausgesucht hast um den Kommentar genaus so zu verfassen.
Du beziehst Sams Kommentar in deine "Frage" an mich mit ein (und das tust Du sehr geschickt und wiederum suggestiv indem Du es reduzierst auf "Haut ist Bibel, Sex = Religion", christlich-moralischer Sinn, eher nicht Dein Anliegen...). Wie bitte, soll ich Dir das beantworten? Meinst Du, ich habe eine telepathische Beziehung zu ihm und kann Dir deswegen seine Interpretation erklären, oder unterstellst Du, Sam habe den Text für mich aufgepimt? Oder besser noch, unterstellst Du Sam, das er versucht hat, mit seinem Kommentar meinen Text aufzuwerten?
Ich kann insgesamt in Deinem Kommentar nichts lesen, was Textarbeit AN MEINEM Text wäre. Wie ich Leonie schon schrieb, um einen Text zu schreiben, der in Deinen Augen Gnade findet (vorausgesetzt, ich legte darauf Wert) müßte ich einen völlig anderen Text schreiben. Und das vermutlich unter einen anderen Namen.
Nicole
Puuuh, Nicole, das finde ich wirklich heftig, was du mir da an den Kopf wirfst... und ziemlich frustrierend.
Aber unter den Voraussetzungen hilft es denke ich auch nicht mehr, wenn ich versuche zu erklären oder Unterstellungen zurückzuweisen, oder noch einmal beim Text selbst und meinem Kommentar einhake und ich mag auch kein Öl ins Feuer kippen. Wenn dich mein Kommentar verletzt hat, tut mir das Leid.
Ich nehme das jetzt so zur Kenntnis und werde deine Texte künftig nicht mehr kommentieren.
Aber unter den Voraussetzungen hilft es denke ich auch nicht mehr, wenn ich versuche zu erklären oder Unterstellungen zurückzuweisen, oder noch einmal beim Text selbst und meinem Kommentar einhake und ich mag auch kein Öl ins Feuer kippen. Wenn dich mein Kommentar verletzt hat, tut mir das Leid.
Ich nehme das jetzt so zur Kenntnis und werde deine Texte künftig nicht mehr kommentieren.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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