Liebe Flora, - endlich -
Flora hat geschrieben: ich habe auch zeitliche Schwierigkeiten. Von welchem Zeitpunkt aus wird erzählt?
Ist der erste Absatz nach der Ruderübernahme, oder der Abend davor? Bevor sie ablegen, oder hat sie nach der Ruderübernahme Schiffbruch erlitten?
Am Anfang sehe ich sie jedenfalls nackt neben einem Felsen und frage mich, warum sie nackt ist.
Wie ich w. o schon schrieb ist sie im übertragenen Sinn nackt, wie das „Geschehen“ überhaupt allegorisch zu lesen ist.
Sie betrachtet alles rückwirkend von ihrem jetzigen Platz aus. Ich werde die unterschiedlichen Zeiten noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Für mich liest sich das schlüssig … aber die Leser sollen nicht darüber rätseln müssen, wann, was nun geschah.
Der Zeitablauf, wie folgt:
Fahrten (Achterbahn des Lebens) werden vom Partner gesteuert.
Irgendwann die Idee des Erzählichs für die nächste „Fahrt“, die Selbstbestimmung zurückzugewinnen. Kommt nun der Zufall zu Hilfe? Oder ist es mehr? Das bleibt offen. Jedenfalls steht sie, das Erzählich nachher am Steuer.
Die Rückschau vom Felsen aus ist Rahmenhandlung.
Flora hat geschrieben:Das "Schwer und bedrohlich" würde ich zum Satz davor dazuziehen (im letzten Taglicht noch einmal schwer und bedrohlich auf.) und dann einen neuen Satz beginnen (Ich musste...). So finde ich es verwirrend. Neben einem großen Felsen sieht man denke ich immer winzig aus, egal, wie man sich fühlt und ob man nun nackt ist, oder nicht. Da passt die Außenperspektive für mich nicht.
Ich verstehe, was du meinst und werde das wie vorgeschlagen ändern. Hier soll der innere Zustand der Bedrohung durch den Fels verstärkt werden
Flora hat geschrieben:Der zweite Absatz ist sehr erklärend und irritiert mich, weil das Boot, die Fahrt hier betont auf die metaphorische Ebene gehoben wird. Ich würde vor "Das Boot gewann..." einen Absatz einfügen, um das abzumildern.
Einen „kleinen“ Absatz habe ich eingefügt.
Flora hat geschrieben:Wie stülpt man sein Innerstes um, meinst du nach außen und warum verändert das den Glauben?
Ich meine das Innerste nach Außen, was ja ein „Umstülpen“ ist.
„Glauben verändern“, insofern, dass das Erzählich glaubte, mit dem Schmerz leben zu können, dass sich Versprechen nicht erfüllten.
Flora hat geschrieben:An Worte, denen Taten entspringen können. ?
In „hätten entspringen können“ geändert.
Flora hat geschrieben:Aus der Zeit gefallen" und "hineingeworfen in einen Alptraum" ist mir zu theatralisch, das klingt wie eine leere Phrase und nimmt auch den Bootsgedanken, die Naturszenerie für mich nicht auf.
Es ist sicher ein bisschen eine Geschmackssache, dennoch werde ich überlegen ob ich nicht besser im Bild bleiben kann.
Flora hat geschrieben:...
kann ich mich heute nur noch fragen, wie ich den Seegang .... ?
wenn ich ehrlich zu mir bin, hatte ich auch keine Ambitionen. ?
Rückblickend, so scheint es mir ?
Richtig, die Zeiten habe ich geändert, das ist Betrachtung in der Gegenwart.
Flora hat geschrieben:Ist das Jetzt? Oder bevor sie ans Ruder geht, oder danach, oder nun in der Felsszene von Absatz 1? Hat er am Tag seinen Abgang gemacht, obwohl ihre Ahnung war, dass er erst nachts gehen würde? Aber wann "dämmert" es ihr dann und was? Wann hat sie geschlafen und nicht mitbekommen, dass er geht? Ist schon wieder Abend, oder noch Morgen oder der nächste Tag?
Du siehst ich schwimme völlig herum und finde keinen roten Zeitfaden und kann der Geschichte somit auch nicht folgen und mich auf sie einlassen.
Das „Schwimmen“ (passt ins Bild)
nein, nein, das will ich natürlich nicht, aber nachdem ich den Rettungsring in Gestalt „Korrektur der Zeiten“, geworfen habe und das Wort „gestern“ vor „in den frühen Morgenstunden“ ergänzt habe, dürftest du nicht mehr Schwimmen müssen.
Flora hat geschrieben:"Entäußerung" scheint mir ein zu großer Begriff zu sein, der sehr lastend über dem Text liegt und den er für mich nicht füllen kann.
Auch zum Teil Geschmackssache, findest du „Entblößung“, besser, treffender?
Allerdings möchte ich meinem Titel ein wenig verteidigen, Ich bitte zu bedenken, dass dieser Text offen lässt, ob beim Verschwinden des Partners unterlassene Hilfeleistung oder eine bewusste Handlung im Spiel gewesen sein kann.
Man könnte fragen, um welchen Preis, hat das Erzählich das Ruder übernommen, sich all seiner Mitmenschlichkeit entäußert?
Flora hat geschrieben:Hier mal eine mögliche Ordnung, die mir die Geschichte näher bringen würde, die vielleicht aber auch gänzlich an deiner Vorstellung vorbeisegelt,
dann siehst du aber vielleicht, an welchen Stellen das passiert.
Danke auch hier noch mal für dein Befassen, deine Hilfe. Ich poste gleich die überarbeitete Version.
Einen schönen Freitag
und liebe Grüße
Gerda