Karge Worte

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 17.07.2006, 19:32

Wenn karge Worte

wie Kopfsteinpflaster fallen
ist die Zeit zum Schweigen

derweil zünd ich
ein Feuer in mir an

und werde warten

wenn wir beide es verstehn
ist die Zeit zum Sagen da
Zuletzt geändert von Cornelia am 18.07.2006, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 17.07.2006, 19:52

liebe cornelia, nur eine kleine anmerkung - Kopfsteinpflaster

noch etwas: kannst du die signatur nicht weglassen? mich irritiert diese 'werbebotschaft' immer total, mischt sich in das gedicht ein.

...bin schon wieder weg ~

Birute

Beitragvon Birute » 17.07.2006, 20:21

Fein Cornelia! Das gefällt mir sehr gut.
Ich würde statt "und werde warten" lieber "und warte" schreiben, aber das ist nur mein persönliches Empfinden.

Liebe Gruß
Birute

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 18.07.2006, 18:54

Hallo Aram, hallo Birute,

der Rechtschreibefehler ist weg - danke für den Hinweis
...aber die "Werbbotschaft" würde ich gerne behalten.

ich habe die Variante "ich warte" auch in Erwägung gezogen, mich aber für "ich werde warten" entschieden, weil so das Klangbild des ersten Satzes wiederholt wird.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 20.07.2006, 14:07

Liebe Cornelia,

ja, das gefällt mir! Vorallem, die Wendung zum Feuer anzünden..., so ist es...ein schöner, reifer Text.

Einzig bei Kopfsteinpflaster habe ich gestockt...meinst du wirklich ein GANZES Kopfsteinpflaster oder einzelne Steine (ein Wort pro Stein)?
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Cara

Beitragvon Cara » 20.07.2006, 14:27

Hallo Cornelia,

das ist für meinen Geschmack ein sehr gutes , schönes Gedicht.
Es sagt mit seinen wenigen Worten eine Menge aus, nämlich die Trauer des Lyr. Ich, die in einer reifen Haltung in Akzeptanz der Situation eingeht....es drückt Geduld und Abwarten aus, bis sich die Dinge gelöst haben und man weiter reden kann......
Ein Gedicht, das sagt: Man muss wissen, wann die Zeit ist, zu warten und wann die Zeit, weiterzuhandeln.

Was das Kopfsteinpflaster angeht....da stolper ich auch drüber.
Du könntest auch einfach nur "Steine" sagen....oder "Steine " in Verbindung mit einem Adjektiv, damit der Rhythmus erhalten bleibt.

Kopfsteinpflaster erzeugen meines Empfindens nach ein allzu hartes, klotziges Bild.

Liebe Grüße
Cara

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 20.07.2006, 20:18

Hallo Lisa, hallo Cara,

diese Worte sind wie Kopfsteinpfaster gefallen....hart, kantig, verletzend und mit großen Lücken zwischen den einzelnen Worten.

Mit lieben Grüßen
Cornelia

scarlett

Beitragvon scarlett » 20.07.2006, 20:58

Liebe Cornelia,

wie unterschiedlich man doch das Wort empfindet, umlegt, zerlegt, entkleidet und wieder zusammenfügt- die Kopfsteinpflaster waren für von Anfang an das berühmte i-Düpferl- will sagen, das Bild einfach genial. Und genauso wie du es beschreibst, genauso hat es zu mir gesprochen, vielleicht wegen einer ähnlichen Erfahrung, die mir allerdings leider nicht so ein phantastisches Bild beschert hat.

Ein sehr guter, sehr eindringlicher Text, der sich ganz unaufdringlich festsetzt - zumindest bei mir.

Liebe Grüße,

scarlett

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 20.07.2006, 23:11

Hallo Scarlett,

danke für das Lob :smile:

so geht es mir mit Deinen Texten auch oft, sie setzen sich unaufdringlich bei mir fest.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.07.2006, 14:34

Liebe Cornelia,
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, mich stört nicht das Kopfsteinfplastervergleich in ganzen (ich finde ihn auch sehr gelungen!), sondern nur, dass es gleich ein ganzes Pflaster ist. Aber ich glaube, dass hast du auch verstanden und ich kann das Bild nur nicht richtig lesen ? (ich wollte es zur Sicherheit nur noch mal sagen).

scarlett: solche Rückmeldungen wie deine finde ich immer besonders wichtig, denn wenn von vier Kommentare zu einem gedicht sagen, das und das ist problematisch, dann wirkt das gleich so überzeugend...aber es sind ja nur vier Leute! ....Ich kann dir also nur zustimmen :-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Cornelia

Beitragvon Cornelia » 21.07.2006, 20:02

Hallo Lisa,

es können natürlich auch die einzelnen Steine sein.
Mir schien Kopfsteinpflastersteine doppelt gemoppelt, weil zweimal der Stein drin vorkommt. Und nur Pflastersteine sind mir zu "kopflos" *schmunzel*


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