[Vor meinem inneren Garten]

[Amanita]

Vor meinem inneren Garten
lag lange ein Stein
dass ich ruhen konnte
in rauen Tagen

jetzt ist es Herbst

ich habe die Sprache vergessen

[Mucki]

Hallo Amanita,

ich lese deine Zeilen als den "inneren Fels in der Brandung". Das ist eine schöne Idee.
Kleine Anmerkungen, da es mir tw. etwas zu stolpersteinig erscheint ,-)

Vor meinem inneren Garten

vllt. besser: In meinem inneren Garten ?

dass ich ruhen konnte

an dem ich ruhen konnte

Das fände ich persönlicher und auch bildhafter.

ich habe die Sprache vergessen

Über diesen Satz habe ich am meisten nachgedacht. Mir ist schon klar, was du meinst. Den Zugang. LI hat den Zugang zu seinem inneren Fels verloren. Ich weiß nicht, ob das Wort "Sprache" es hier trifft.

Soweit erstmal meine Gedanken.

Saludos
Gabriella

[Amanita]

Liebe Gabriella, hab Dank fürs Nach-Denken.

Ich dachte es genau anders herum: "Ich" habe mich hinter dem Felsbrocken abgeschottet, so dass niemand mehr an mich herankam und ich die Kommunikation verlernt habe.

[Mucki]

Ach so war es gedacht! *g* Das habe ich so echt nicht verstanden.
Meinst du nicht, dass das Wort "ruhen" dann zu positiv konnotiert ist?

[Amanita]

Na ja, es kippt dann ja um. Ruhe und Einsamkeit braucht jeder mal - aber eben nicht als Dauerzustand, "Grabesruhe".

[scarlett]

mir gefällt das, amanita, und ich wundere mich, dass mir der text bisher durchgerutscht war ...

das "es" vor herbst aber ist überflüssig und lässt mich im lesefluss auch stocken.
brauchst du das denn?

jetzt ist herbst
/und/ ich habe die sprache vergessen

sca

[Amanita]

Stimmt, ich brauche "es" nicht - fand es wohl erst rhythmisch schöner. Dann werde ich "es" auch mal auf meinem Blog ändern :)

und brauche ich allerdings auch nicht, Scarlett! Denn die Sprache fehlt "mir" ja nicht nur für den Herbst.

[scarlett]

alles klar, amanita.

alles liebe in deinen sonntag!

[Amanita]

Danke, Scarlett.